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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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Molowe und dessen Handelsminister eingetroffen, um langweilige Reden zu halten. Sie sollten mir dankbar sein – es bleibt Ihnen nämlich erspart, sich das Gefasel anhören zu müssen.« Er wandte sich an Fang. »Bringen Sie sie zur Weiterverarbeitungsanlage und werfen Sie sie in den Häcksler«, befahl er barsch.
    So leicht gab Chase sich jedoch nicht geschlagen: Er fuhr herum, schlug nach dem nächststehenden Wachmann und riss ihm die Waffe aus der Hand.
    Fang parierte Chases Angriff gewandt und landete mit dem Stock einen noch kräftigeren Treffer als beim ersten Mal. Chase fiel bäuchlings auf den Teppich; aus seinem Hals sickerte Blut. Er stöhnte und bewegte sich schwach.
    »Du Hurensohn!«, schrie Nina. »Du hast uns dein Wort gegeben, dass du uns am Leben lässt!«
    Yuen tat erstaunt. »Stimmt das?«
    Fang nickte entschuldigend. »Ja, allerdings.«
    »Oh.«
    »Aber«, fuhr Fang fort und spielte mit dem Stock, während sich ein grausames Lächeln auf sein Gesicht legte, »ich habe nicht ausdrücklich gesagt, wie lange die Zusage gelten würde.«
    »Dann ist es ja gut.«
    Auf Yuens Kopfnicken hin hoben Fang und die Sicherheitsleute Chase hoch und brachten ihn und Nina hinaus.
    »Moment noch!«, rief Yuen ihnen nach. »Geben Sie mir seine Waffe.«
    Fang warf sie ihm grinsend zu. »Ein hübsches Souvenir«, sagte er.
    Nina trat nach den Männern, doch sie waren zu kräftig und beförderten sie und den halb bewusstlosen Chase nahezu mühelos aus dem Gebäude.
    Und zu ihrer Hinrichtungsstätte.
    Die Weiterverarbeitungsanlage der Diamantmine funktionierte ähnlich wie die kleinere Anlage in der geheimen Uranmine – allerdings in wesentlich größerem Maßstab: Die riesigen Laster kippten ihre Ladung auf breite Förderbänder, die in gewaltige Häcksler mündeten, die mühelos einen der hausgroßen Laster mitsamt Ladung hätten verschlucken können. Die Steine wurden in immer kleinere Bruchstücke zermahlen, der Schotter wurde gewaschen und durch immer kleinere Siebe geschüttelt, bis nur noch Staub übrig blieb … Und Diamanten. Die härteste auf Erden vorkommende Substanz war das Einzige, was den unerbittlich mahlenden Maschinen widerstand. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurden die kostbaren Steine schließlich in eine separate Sortieranlage gebracht.
    Auch die Häcksler wurden überwacht – bisweilen lösten sich nämlich Rohdiamanten aus dem Geröll und fielen auf den Boden –, doch die Männer, die normalerweise hier aufpassten, waren aufgrund einer Anweisung des Minenbesitzers vorübergehend abgezogen worden. Neugierigen Fragen kam man zuvor, indem man mit der nächsten Gehaltsauszahlung einen Bonus in Aussicht stellte. Damit war das Problem lästiger Augenzeugen gelöst und die Bahn frei für Fang: Was immer hier vorgehen mochte, die Wachmänner fühlten sich nicht mehr zuständig.
    Fang ging zu einem Aufzugkäfig, der die Gruppe auf eine Kranbrücke oberhalb der Häcksler beförderte.
    Chase fühlte sich zwar noch benommen, erholte sich aber zusehends von dem Schlag auf den Kopf.
    »Bist du okay?«, fragte Nina.
    »Es ging mir schon mal besser.« Er beobachtete, wie ein Laster seine Ladung auf die Förderbänder abkippte. Steine und Erdreich wurden nach oben transportiert und fielen in die klaffenden Mäuler der Häcksler. Autogroße Felsbrocken barsten unter dem gewaltigen Druck der Maschinerie. »Aber gleich werd ich mich noch viel schlechter fühlen«, stöhnte Chase.
    Fang klemmte sich den schwarzen Stock unter den Arm und zog eine Pistole mit Schalldämpfer. »Sie haben die Wahl«, sagte er, als die Wachmänner Chase auf den Boden fallen ließen. »Entweder ich schieße Ihnen in den Kopf und lasse Sie danach in den Häcksler werfen. Oder«, setzte er hinzu, während Nina Chase auf die Beine half, »Sie machen irgendeine Dummheit, ich schieße Ihnen in den Bauch und lasse Sie bei lebendigem Leib runterwerfen.«
    »Wie wär’s mit einer dritten Option?«, sagte Chase. »Urlaub für zwei in der Karibik und kein Sturz in den Häcksler?«
    Fang lächelte. »Ich fürchte, daraus wird nichts. Auf die Knie.«
    Die drei Wachleute hatten ihre Waffen angelegt und befanden sich nahe genug, um Chase sicher zu treffen, aber knapp außerhalb seiner Reichweite.
    Benommen wog Chase die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander ab. Die einzige Person, an die er möglicherweise herankommen konnte, bevor er erschossen wurde, war Fang. Es wäre durchaus den Versuch wert, überlegte er, den

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