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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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spät – Chase rammte das Speedboot von der Seite. So heftig, dass Fang und der Fahrer von ihren Sitzen geschleudert wurden. Fangs MP flog durch die Luft und versank im aufgewühlten, blutigen Wasser.
    Die Besatzung des zweiten Boots reagierte sofort, wendete und nahm die Verfolgung auf. Dann brach schließlich auch das dritte Boot als Verstärkung aus dem Schilf hervor.
    Nina hob den Kopf. »Was ist passiert, Eddie?«, fragte sie alarmiert.
    »Eins zu null für uns!«
    »Ein Boot?«
    »Ein Mann.«
    »Ist das alles ?«
    Chase runzelte die Stirn. »Okay, vielleicht lassen wir das jetzt so stehen«, schlug er vor und scannte eilig die Umgebung. Auch die Seeufer vor ihnen waren von Schilf gesäumt, wohingegen auf der lang gestreckten, schmalen Insel, auf die sie zujagten, lediglich ein paar verdrehte Bäume wuchsen. Und wie es aussah, war die Insel so flach, dass vor ihr …
    Chase hielt auf die dunklen, dicht unter der Wasseroberfläche lauernden Schemen zu.
    »Was hast du vor?«, fragte Nina. »Du steuerst direkt auf die Insel zu!«
    »Ich weiß!«
    »Wäre es nicht besser, du würdest ihr ausweichen ?«
    »Ich nehme die Abkürzung!«, rief Chase. Inzwischen konnte er immer mehr dunkle Schemen erkennen, von denen die kleinsten so groß wie der Sumpfgleiter waren.
    Nina hatte sie ebenfalls bemerkt. »Was ist das?«, fragte sie besorgt.
    »Flusspferde!«
    »Was?«
    Wie sich herausstellte, handelte es sich tatsächlich um eine Flusspferdherde, die sich im seichten Wasser suhlte, nur Augen und Nasenlöcher schauten heraus. Ein ausgewachsenes Flusspferd wog über vier Tonnen – und verfügte trotz seines drolligen Aussehens über ein reizbares Temperament. Es gehörte nicht viel dazu, ein solches Tier tödlich zu reizen.
    Und genau das hatte Chase vor.
    Rasch checkte er die Position der anderen Boote. Das nächste lag zwanzig Meter zurück, der Nachzügler etwa hundert Meter. Fang und dessen Fahrer hatten sich eben erst von dem Zusammenstoß erholt; ihr Speedboot beschleunigte mit schäumendem Kielwasser.
    »Ich weiß, ich wiederhole mich«, rief Chase Nina zu, »aber halt dich gut fest!«
    Nina schlang die Arme um die Sitzbank. »Weshalb fährst du auf die Flusspferde zu?«, schrie sie entsetzt. »Bist du verrückt geworden?«
    Chase konnte sich ein Lächeln nicht zu verkneifen, denn die gleiche Frage hatte ihm vor wenigen Tagen bereits eine andere Frau gestellt.
    »Mit der Vermutung bist du nicht allein!«, rief er, während er nach einem Flusspferd Ausschau hielt, das mehr oder weniger in Längsrichtung im Wasser stand. Als er ein für seine Zwecke geeignetes Tier gefunden hatte, dessen Rücken sich nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche befand – was weniger war als der Tiefgang des Gleitboots –, hielt er direkt darauf zu …
    Es rumste, als der Bug auf den Rumpf des Flusspferds traf und einfach darüber hinwegglitt. Von der Wucht des Aufpralls wurde das Tier aus dem Wasser katapultiert, was es mit lautem Wutgebrüll quittierte.
    Der Zorn des Flusspferdes interessierte Chase jedoch schon nicht mehr – denn sie hatten es tatsächlich geschafft, die Uferkante zu überspringen, und glitten jetzt über die Insel. Das Boot schrammte über Wurzeln und Steine hinweg und rutschte an der anderen Seite wieder in den Fluss.
    Nina und Chase blickten sich um.
    Ihr Zusammenstoß mit dem Flusspferd hatte die ganze Herde aufgeschreckt. Die Tiere waren allesamt aus ihrer Apathie erwacht und hielten schnaubend Ausschau nach einem Ventil für ihre Wut. Da kam ihnen das Speedboot, das Nina und Chase beinahe eingeholt hätte, gerade recht: Ein drei Meter langer Bulle brach unmittelbar unter dem Boot aus dem Wasser und warf es so mühelos in die Luft, als handele es sich um Plastikspielzeug. Einer der drei Insassen wurde herausgeschleudert, landete schreiend inmitten der aufgebrachten Herde und wurde einfach zerquetscht.
    Seinen beiden Kollegen erging es nicht viel besser. Das Boot überschlug sich, prallte mit voller Wucht gegen einen Baum und zerbrach in zwei Hälften. Dann ging alles ganz schnell: Das Vorderteil zerschellte zusammen mit dem Piloten an dem knorrigen Baumstamm, das Heck überschlug sich mehrmals – und explodierte effektvoll in einem riesigen Feuerball.
    » Jetzt steht es eins zu null!«, jubelte Chase und reckte die Faust in die Luft.
    Die anderen beiden Verfolgerboote schwenkten eilig ab und teilten sich auf, um den Flusspferden auszuweichen und die Insel zu umfahren.
    Nina blickte wieder nach

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