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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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krachte etwas an meinem Handgelenk. Im Handschuh spürte ich etwas Hartes zwischen Handfläche und Pflaster.
    Ich stand vorsichtig wieder auf, hob die Handtasche auf, bürstete mich ab und ging etwas würdigeren Schritts zu meinemAuto.
    Die Sherbrooke war eine verstopfte Arterie. Zwischen Trommeln auf dem Lenkrad und Schimpfen über den Verkehr befestigte ich meine Uhr wieder am Handgelenk. Das Glas sah aus, als hätte ich es mit einem Hammer zertrümmert.
    Dreißig Minuten später war ich zu Hause. Die Tiefgarage war dunkel und verlassen.
    Ich schloss eben mein Auto ab, als ich meinte, eine Bewegung zu hören.
    Ein Schritt?
    Ich erstarrte. Noch einer. Und noch einer.
    Ich wirbelte herum. Eine Gestalt trat aus dem Schatten eines Winkels.
    Mein Hirn registrierte das Wesentliche. Männlich.
    Schnelle Bewegungen.
    Der Instinkt schloss meine adrenalinsatten Nerven kurz.
    Ich holte mit meiner Tasche aus und traf den Kerl voll am Ohr.
    Er riss die Hand hoch und krümmte sich. »Verdammt. Mann!«
    Scheiße. Sparky.
    »Sie haben mich erschreckt.«
    »Sie haben mir das verdammte Trommelfell kaputtgemacht.«
    » Unwahrscheinlich.«
    Sparky richtete sich auf und hielt sich theatralisch die Hand ans Ohr. »Daftir mache ich Sie haftbar.«
    Mir hatte schon die Geduld gefehlt, meinen beleidigten Assistenten zu besänftigen. Für meinen Spinner von Nachbarn fehlte sie mir erst recht.
    »Sie kamen plötzlich aus dem Nichts. Was machen Sie hier unten?«
    »Geht Sie zwar nichts an, aber ich habe Kleinscheiß aus meinem Kofferraum geholt.«
    »Wie Sie mit Worten umgehen können.«
    Sparky schüttelte den Kopf und drückte sich den Handballen aufs Ohr. »Wahrscheinlich muss ich zum Doktor.«
    »Schicken Sie mir die Rechnung.«
    Ich hängte mir die Handtasche wieder über die Schulter und ging auf die Tür zu.
    »Warten Sie.« Sparky kam hinter mir her und keifte in meinem Rücken. »Ich habe noch was zu sagen.«
    »Schicken Sie's mir schriftlich. Ich habe es eilig.«
    »Ihre verdammte Katze macht mich wahnsinnig. Sie müssen was gegen das Miauen machen.«
    Sparky wohnt einen Stock über mir, in dem Flügel auf der anderen Seite des Innenhofs. Birdie müsste schon einen Verstärker mit sich herumschleppen, damit seine Lautäußerungen so weit zu hören wären.
    Mein Wutschalter kippte. Ich drehte mich um. Sparky knallte gegen mich.
    Ich versetzte ihm einen Stoß gegen das Brustbein.
    »Lass endlich mich und meine Katze in Ruhe, du armseliger Jammerlappen. Keine Beschwerden mehr. Keine toten Vögel mehr. Keine Fäkalien mehr. Erledigt. Kapiert?«
    Im Dämmerlicht sah ich, wie sich Sparkys Gesichtszüge verhärteten.
    »Ach ja? Mal sehen, wer hier erledigt ist.«
    Oben sagte ich dann Birdie, was für ein klasse Kater er sei.
    Dann fuhr ich meinen Laptop hoch, kopierte das Spektrum in eine E-Mail und schickte sie Trainer.
    Um die Zeit totzuschlagen, schob ich mir gefrorene Spinat-Ravioli in die Mikrowelle. Als das Ding summte, schaute ich auf die Uhr. Die Ziffern waren von einem Netz aus Rissen verdeckt.
    »Scheiße.«
    Ich holte mir eine alte Swatch aus der Schlafzimmerkommode und kehrte in die Küche zurück.
    Ich hatte meine Pasta gegessen und ging eben ins Arbeitszimmer, als das Telefon klingelte. Ich griff nach dem Hörer. »Sag mir, dass du mich liebst.« Chris Corcoran klang außerordentlich selbstzufrieden. Fast schon überschwänglich. Es war verdammt nervig.
    »Ich liebe dich.«
    »Sehr?«
    »Was hast du herausgefunden, Chris?«
    »Früher warst du amüsanter.«
    »Früher war ich auch mal Ballkönigin.«
    »Nein, das warst du nicht.«
    »Ich verlange eine Nachzählung.«
    »Na, dann sei es eben so.« Er spielte den Beleidigten. »Du hast dich übrigens richtig erinnert. ML. Eine Pathologin namens Miranda Leaver machte die Anthropologie bei Laszla Tot. Leaver war in Chicago, weil sie nach ihrer Promotion eine einjährige Assistenzzeit an der UIC absolvierte. Keiner am CCME weiß viel über sie. Aber ein Techniker hat sich erinnert, dass sie von ihrem Mann betrogen wurde, sich scheiden ließ und ihren Mädchennamen wieder annahm.«
    »Briel!«
    Mein Schrei jagte Birdie in den Gang.
    »Ja, genau.« Überrascht. »Nachdem ihre Ehe in die Brüche gegangen war, ging Briel nach Frankreich, um die Scherben zusammenzukehren. Ihre Therapie? Ein Schnellkurs in Knochen für Nichtanthropologen.«
    »Wo in Frankreich?« Ich spürte, wie meine Nerven summten. »Montpellier. «
    Ich griff zu Stift und Papier. »Kennst du zufällig den Namen des

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