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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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zimtfarbene Haut, Augen grün wie Stechapfelblätter.
    Diese Vorstellung verbesserte meine Stimmung nicht gerade. Warum stand ich noch in diesem Keller und sortierte Knochen? Was konnte ich heute Abend noch erreichen? Eine eindeutige Identifikation war nicht möglich. Hubert hatte es nicht für nötig befunden, Christelle Villejoins antemortale Unterlagen mitzuliefern.
    »Das Würstchen hängt wahrscheinlich in einer Bar rum und schlürft Eierflip. Steht unter dem Mistelzweig und wartet auf einen Kuss.«
    Jetzt hatte mich das Selbstmitleid fest im Griff. »Zwei Turteltäubchen ... «
    Seufzend nahm ich einen Fingerknochen zur Hand.
    Beide Gelenke waren dicht und glänzend, die Ränder schartig von Knochenüberwucherungen. Arthritis. Es hatte sicher sehr wehgetan, diesen Finger zu bewegen.
    Mir kam das Bild wieder in den Sinn, das ich schon im Wald gehabt hatte. Eine alte Frau, die barfuß und in Unterwäsche zitternd vor einer Grube steht.
    Das Bild verwandelte sich. Ich sah das Gesicht meiner Großmutter an dem Tag, als sie in der South-Park Mall die Orientierung verlor. Die Panik in ihren Augen. Die Erleichterung, als sie mich sah.
    Das schlechte Gewissen jagte das Selbstmitleid zum Teufel. »So this is Christmas ... « Ich sang Lennon. » ... and what have you done?«
    Ich brachte das Glied in Position.
    Ich griff eben nach einem anderen, als mein Handy die Stille zerriss. Ich erschrak, und der Knochen flog mir aus der Hand.
    Mein Blick schnellte zur Uhr. Zehn nach acht. Ich schaute auf die Anruferkennung. Ryan.
    Ich zog einen Handschuh aus, nahm das Gerät und schaltete ein. »Brennan.«
    »Wo bist du?«
    »Wo bist du?«
    »Ich habe in deiner Wohnung angerufen.« Klang Ryan verärgert?
    »Da bin ich nicht.«
    Ein kurzes Schweigen folgte. Ich lauschte, konnte aber keine Hintergrundgeräusche hören.
    »Bist du noch hier?«, fragte Ryan.
    »Um das zu beantworten, müsste ich wissen, wo du im Augenblick bist.« Ich hob den Knochen auf und legte ihn wieder auf den Tisch.
    »Du bist in der Leichenhalle, oder?«
    »Nein, um genau zu sein. Ich bin in einem Autopsiesaal.« Mein Verstand sagte mir, dass Ryan nicht schuld war an meiner Unzufriedenheit. Aber da er in der Leitung war, musste er als Sündenbock herhalten.
    »Es ist Samstagabend«, sagte Ryan.
    »Nur noch elf Tage, ihr Geschenke-Shopper.«
    Ryan ignorierte meinen Sarkasmus. »Du bist seit drei hier.«
    »Und?«
    »Arbeitest du an der Oka-Identifikation?«
    »Nein, ich stricke einen Pullover für das alte Mädchen.«
    »Du kannst eine olympische Nervensäge sein, Brennan.«
    »Übung macht den Meister.«
    Pause.
    »Was ist so dringend, dass es nicht einen Tag warten kann?«
    »Sobald ich das Skelettinventar abgeschlossen habe, kann ich ein biologisches Profil erstellen und die Verletzungen untersuchen. Und dann kann ich in wärmere Gefilde verduften.«
    »Hast du schon was gegessen?«
    Ryans Frage steigerte meine bereits beträchtliche Verärgerung nur noch.
    »Hast du?«
    »Ja«, log ich.
    »Soll ich dich nach Hause fahren?«
    Gewollt hätte ich es schon. »Nein, danke.«
    »Es schneit.«
    »Das freut den verdammten Erdenkreis.«
    »Wie kann ich dich dazu bewegen, mit mir zu fahren?«
    »Mit Chloroform.«
    »Der war gut.«
    »Danke.«
    Erst nach einer längeren Pause meldete Ryan sich wieder. »Ich bin jetzt der Ermittlungsleiter im Villejoin-Fall, deshalb bin ich die Akte durchgegangen. Ich kann dich auf den neuesten Stand bringen.«
    Ich sagte nichts.
    »Erschöpfung begünstigt schlampiges Denken», fügte er hinzu. Damit hatte Ryan allerdings recht. Und Informationen über die Villejoin-Ermittlungen wollte ich wirklich.
    Ich schaute das fast fertige Skelett an. Von den zweihundertundsechs Knochen lagen nur die Fingerglieder noch nicht an der korrekten Stelle.
    Der nächste Tag war ein Sonntag. Wenn nicht eine große Katastrophe passierte, würde der Tisch nicht gebraucht werden. Der Saal war ein sicherer Bereich. Ich hatte schon öfters Überreste eine Nacht liegen lassen.
    Und ich war müde.
    »Treffen wir uns in zehn Minuten in der Lobby«, sagte ich. Es war eine Entscheidung, die ich noch bedauern sollte.

14
    Ryan hatte sich durchgesetzt, weil ich zu erschöpft war, um zu streiten. Und zu hungrig. Diese Erkenntnis kam mir, als ich den Pulli anzog, den ich im Labor immer in Reserve habe.
    Auf die Frage, worauf ich Lust habe, antwortete ich mit dem ersten Lebensmittel, das mir in den Sinn kam. Fisch.
    Ryan schlug Molivos vor. Ich war einverstanden. Von

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