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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Tochter wegen eines verspäteten Familienweihnachten an. Wir trafen uns in Petes Haus. Meinem alten Haus. Inzwischen fällt es mir leichter. Früher war es eine Quälerei.
    Pete spielte den Küchenchef. Hochrippenbraten für uns.
    Lendensteak für Boyd, einem gütigen Weihnachtsmann von einem Hund. Vor allem mit Unmengen von Fleisch im Bauch.
    Pete schenkte Katy ein Rennrad, dem Hund einen Lederknochen und mir ein goldenes Armband von David Yurman.
    Ich war sprachlos, sagte, das sei zu viel. Pete winkte nur ab. Es gab mir zu denken. War das Geschenk der Grund für die überraschende, aber wunderbare Abwesenheit der liebenswürdigen und äußerst großbusigen jungen Summer?
    Wie auch immer. Ich behielt den Schmuck.
    Silvester verbrachte ich mit Charlie Hunt. Abendessen im Palm, mit Knallern, Hütchen und Tanzen. Nach Mitternacht schüttelten wir uns die Hand und gingen unserer Wege.
    Na ja, nicht gerade nur ein Händeschütteln. Aber wir schliefen jeder allein. Zumindest ich schlief allein.
    Andrew Ryan: groß, Ire aus Nova Scotia, sandfarbene, langsam grau werdende Haare, Kornblumenaugen.
    Charlie Hunt: sehr groß, exotisch melangé, schwarze Haare, Jadeaugen.
    Was gab's an diesem Bild auszusetzen?
    Was es auszusetzen gab, war die vertrackte Vergangenheit.
    Beziehungsgepäck, groß genug, um einen ganzen Wal-Mart zu verschlucken.
    An den Abenden telefonierten Ryan und ich, aber nicht so, wie wir es früher getan hatten. Unsere Gespräche blieben immer außerhalb der Absperrung, in weiser Entfernung zu den gefährlichen Gefilden der Gefühle und der Zukunft.
    Wir redeten über LaManche. Der Chef hatte einen Rückschlag erlitten, eine Infektion, die seine Rückkehr in die Arbeit verzögern würde.
    Wir diskutierten über die Keiser-, Oka- und Villejoin-Ermittlungen, kauten alles durch, was wir wussten. Es gab allerdings nicht viel zu kauen.
    Ryan hatte noch einmal die Leute besucht, die in der Nachbarschaft der Villejoins in Pointe-Calumet wohnten. Claudel hatte dasselbe mit Keisers Wohnblock an der Édouard-Montpetit gemacht. Sie hatten erfahren, welche Nachbarn ordentlich waren, welche tranken, welche in die Kirche gingen und welche kifften.
    Claudel hatte Keisers Stiefsohn Myron Pinsker noch einmal verhört und auch noch einmal ihren Sohn und ihre Tochter in Alberta angerufen. Ryan hatte Yves Renaud vernommen, den Pfleger, der Anne-Isabelle Villejoin gefunden hatte.
    Alle hatten Alibis. Keiner lieferte neue Fakten.
    Ryan hatte auch Florian Grellier noch einmal verhört, den quasselnden Knacki, der sie zu dem Grab in Oka geführt hatte, weil er gehofft hatte, aus ihm noch etwas herauszupressen. Grelliers Geschichte blieb enttäuschend widerspruchsfrei. Er habe seine Informationen von einem namenlosen Kumpel. Darüber hinaus wisse er einen Dreck.
    Am 12. Januar brachte Le Journal de Montréal einen kurzen Artikel über Keisers Verschwinden und erinnerte die Leser dabei auch an Christelle Villejoin. Eine Flut von Geständnissen und Sichtungen folgte. Die Geschichten reichten von »Ich habe die Frauen wegen ihrer Leber getötet« bis zu »Ich habe sie in Key West mit einem großen, schwarzen Mann gesehen.« Angeblich war der Typ sehr elegant gekleidet.
    Eine Hellseherin schwor, Villejoin sei noch immer in Quebec, in einem kleinen, dunklen Raum. Von Keiser wusste sie nichts.
    Der Winter ist oben im Norden meine stille Zeit. Wasserwege frieren zu, und Schnee bedeckt das Land. Die Kinder sind in der Schule. Camper und Sportler packen ihre Ausrüstung weg und schnappen sich die Fernbedienung.
    Leichen, die auf geheimnisvolle Weise im Freien auftauchen, sind steif wie Wildkadaver in einem Kühlhaus. In diesen Fällen ist der Pathologe gefragt. Auftauen. Y-Schnitt.
    Dennoch liefern die windig-kalten Tage dem Anthropologen einiges. Leute sterben und verwesen in ihren Betten. Leute schalten Heizlüfter ein oder machen Feuer, die ihre Häuser niederbrennen. Leute bringen sich in Scheunen, Badewannen und Kellern um.
    Vielleicht war Hubert noch immer sauer wegen der fehlenden Fingerglieder. Vielleicht war die Tundra atypisch ruhig. Der frühe Januar verging ohne einen Anruf aus Montreal, in dem man meine Dienste verlangte.
    Während ich in Charlotte zwanzig Grad und Sonne genoss, bearbeitete ich drei Fälle für den Medical Examiner des Mecklenburg County, arbeitete an einem Forschungsstipendium, putzte Schränke und vergipste und strich eine gerissene Wand, die ich schon seit Jahren angestarrt hatte.
    Zwischen beruflichen und

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