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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Keine Stichwunden. Keine Schusslöcher. Keine irgendwie gearteten Verletzungen unterhalb des Schädels.
    Der Schädelbruch war allerdings ein Hammer.
    Als ich um fünf aus dem Keller kam, war es schon seit einer Stunde dunkel. Auf meinem Schreibtisch lag kein neues Formular für ein demande d'expertise en anthropologie. Es gab keine dringenden Telefonnachrichten von Polizisten oder Staatsanwälten. Keine Neuigkeiten von Ryan.
    Nachdem ich Parka, Schal, Stiefel und Handschuhe angezogen hatte, ging ich nach draußen.
    Der Schnee, der sich auf Bordsteinen und Bürgersteigen türmte, war inzwischen schwarz. Unterwegs zur Metro sah ich verärgerte Fahrer, die sich beim Freischaufeln ihrer Autos Brüche hoben. Auspuffschwaden glühten rötlich im Licht der Bremslichter sich stauender Fahrzeuge. Während unter meinen Stiefeln Salz knirschte, gratulierte ich mir zu meiner Entscheidung für die öffentlichen Verkehrsmittel.
    Ohne Birdie oder Charlie wirkte meine Wohnung dunkel und leer. Um nicht ganz einsam zu sein, legte ich eine CD von Dorothée Berryman ein. Im Duett mit Dorothy, die Melodien von Mercer, Vaughan und Fitzgerald coverte, zauberte ich mir ein Gericht aus Linguine, Pinienkernen, Tomaten und Feta. Es war gar nicht mal so übel.
    Nach dem Abendessen ging ich online.
    Nur wenige Dinge haben mein Leben in den letzten Jahren mehr verbessert als die Wiedereinführung des unglaublich berühmten, direkten Nonstop-Service der US Airways zwischen La Belle Ville und der Queen City.
    Tschüss, Anschlussflug in Philadelphia. Hallo, Gepäck in Charlotte.
    Binnen weniger Minuten hatte ich einen Platz in der Morgenmaschine am Donnerstag gebucht. Als ich den Laptop zuklappte, hatte ich ein Grinsen mit der Spannweite einer 747 auf dem Gesicht.
    »Nach Hause, nach Hause, nach Hause.« Dorothée nahm mir mein Solo nicht übel.
    Am Dienstag war ich um sieben wach und um acht im Institut.
    Die Autopsien dieses Morgens umfassten einen Arbeiter, der in einer Kleinbrauerei erdrückt worden war, und eine Buchhalterin, die mittels Timer und Drähten an den Handgelenken elektrischen Selbstmord begangen hatte. Gewissenhaft, wie sie selbst im Tod noch war, hatte sie sich einen Zettel an ihren Pullover geheftet, der vor möglichen Gefahren warnte.
    Bis zehn hatte ich die Schädelverletzungen der Oka-Frau gezeichnet und fotografiert und meinen Bericht geschrieben. Dann fotokopierte ich die Skizze und druckte Oben-, Seiten- und Innenansichten des Schädels aus.
    Nach einer Tasse sehr schlechten Kaffees ging ich nach unten ins Bureau du coroner.
    Hubert saß in seinem Büro. An diesem Tag war das Hemd lavendelfarben, die Krawatte noch immer rot und grün. Zuckerstangen und Stechpalmenzweige waren allerdings an die Stelle von Bäumchen und Fähnchen getreten.
    »Sie wurde einmal von hinten geschlagen und einmal, als sie schon am Boden lag.«
    Hubert legte seinen Stift weg.
    Ich ging um den Schreibtisch herum und legte Fotoausdrucke und Skizzen auf seine Schreibunterlage. Auf allen hatte ich die Brüche alphabetisch beschriftet.
    Mit einem Finger fuhr ich einen gezackten Riss nach, der von rechts nach links über die Rückseite des Oka-Schädels lief. »Der Buchstabe A bezeichnet einen ausstrahlenden Bruch, der von einem Schlag auf das rechte hintere Scheitelbein verursacht wurde.«
    Ich deutete auf eine Eindellung neben der Pfeilnaht oben auf dem Schädelgewölbe. Von ihrem Zentrum breiteten sich strahlenförmig Risse aus.
    »Der Buchstabe B bezeichnet einen Trümmerbruch.«
    »Verursacht durch einen Schlag auf das Schädeldach.«
    »Ja.«
    Ein fleischiger Finger senkte sich auf eine Eindellung parallel zu einer Seite des Trümmerbruchs. »Bonjour.«
    »Dazu komme ich gleich. Die Buchstaben C bezeichnen ausstrahlende und konzentrische Brüche, die alle in Verbindung mit B stehen. Bitte beachten Sie, dass jede C-Linie an A endet.« Hubert machte ein Geräusch in seiner Kehle.
    »Hat sich ein Riss erst einmal gebildet, pflanzt er sich fort, bis seine Energie verbraucht ist. Mit anderen Worten, wenn er auf eine Öffnung trifft, ist es vorbei. Das heißt, Bruch A ging Bruch B und seinen Nachfolgern, den Cs voraus.«
    Hubert verstand sofort. »Das Schädeldach wurde also erst nach dem Schläfenbein getroffen.«
    »Genau. Der erste Schlag war vielleicht schon tödlich, aber der Mörder wollte kein Risiko eingehen. Nachdem sie gestürzt war, schlug er noch einmal auf sie ein, um ganz sicherzugehen, dass sie nicht mehr aufstand.«
    »Womit?«
    Ich

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