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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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draußen kamen, schärften seine Instinkte.
    Tief geduckt watschelte ich durchs Zimmer, hob die Katze auf, drückte sie mir an die Brust und horchte dann auf andere Geräusche. Spürte ich da noch eine andere Präsenz in der Wohnung?
    Meine Ohren registrierten nichts außer Birdies Atmen und dem Hämmern meines eigenen Herzens.
    Während meine Vitalfunktionen sich normalisierten, schossen mir Fragen durch den Kopf.
    Was zum Teufel war da eben passiert? Eine Explosion in dem Restaurant gegenüber? Eine Kollision auf der Straße?
    Hatte jemand eine Rakete abgefeuert? Einen Feuerwerkskörper geworfen? Einen Molotow-Cocktail?
    Wer?
    Jungendliche, betrunken, stoned oder einfach gedankenlos? Oder hatte eine Kugel mein Fenster getroffen? Wenn ja, war dieser Schuss ziellos abgefeuert worden? Aus einem vorbeifahrenden Auto?
    Oder war es ein beabsichtigter Angriff, war der Lauf direkt auf mich gerichtet gewesen?
    Wahrscheinlich nicht, oder der Angreifer war ein sehr schlechter Schütze.
    Eine Einschüchterung? Sparky?
    Intensivierte mein Nachbar seine Kampagne, mich aus dem Haus zu treiben?
    Plötzlich fiel es mir wieder ein. Geh nach Hause, verdammte Amerikanerin.
    Stammte der Brief von Sparky? Oder von jemandem, der viel gefährlicher war? Hätte ich die Botschaft ernster nehmen sollen? Stellte der Absender eine echte Bedrohung für mich dar?
    Warum hatte ich mich geweigert, mit Ryan über das Thema zu sprechen?
    Ganz einfach. Ich hatte es schon einmal erlebt. Ich wusste, Ryan würde die Maschinerie anwerfen und mir eine Vierundzwanzig-Stunden-Bewachung an den Hals hängen. Oder ein Überwachungsmikro an meine Nachttischlampe klemmen. Oder mir ein Kästchen an den Knöchel schnallen, das Alarm auslöste, sobald ich die Stimme erhob.
    War Ryans von mir abgetane Vermutung korrekt gewesen?
    War der Briefschreiber auch verantwortlich für den Anruf bei Edward Allen Jurmain?
    Sparky?
    Jemand mit viel finstereren Absichten? Professionelle Verleumdung. Drohbriefe.
    Projektile durchs Fenster.
    Waren der Anrufer, der Absender und der Fensterbrecher ein und derselbe?
    Ich griff zum Telefon und wählte 911.
    Binnen Minuten war ein Streifenwagen da. Die Beamten hörten zu, schauten sich pflichtbewusst das Fenster an, machten sich ein paar Notizen. Dann gingen wir alle nach draußen.
    Glasscherben lagen auf dem Rasen verstreut, aber eine Patronenhülse oder Hinterlassenschaften einer Feuerwerksrakete waren nirgendwo zu sehen. Wir einigten uns auf einen wahrscheinlichen Abschussort, eine betonierte Fläche hinter einer Pizzeria auf der anderen Seite der Gasse. Jugendliche und Penner hängen dort gerne herum.
    Die Polizisten wussten, dass ich die übliche Vorgehensweise kannte, versuchten nicht, mich zum Narren zu halten. Sachbeschädigung, kein Personenschaden. Die Attacke würde genauso viel Aufmerksamkeit bekommen wie ein geklauter Damenslip.
    Außer ich tauchte in allernächster Zukunft als Leiche wieder auf. Dann würde der Vorfall von Adam und Eva an untersucht werden.
    Nachdem die Polizisten weg waren, ging ich in den Keller, um eine Sperrholzplatte zu holen, die Winston dort in Reserve hält. So was ist mir schon einmal passiert, allerdings nicht ganz so dramatisch.
    Ich hatte die Platte kaum in den Fensterrahmen geklemmt, als Ryan anrief. Der Mann hatte ein Netzwerk, das die CIA alt aussehen lässt. Klasse, wenn man Informationen braucht. Ärgerlich, wenn man das Thema des Klatsches ist.
    Ich versicherte Ryan, dass es mir gut gehe.
    »Glaubst du, es war dieses Arschloch von Nachbar?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wen hast du sonst noch sauer gemacht?« Meine Antwort war Schweigen.
    »Bist du noch dran?«
    »Ja.«
    »Irgendwelche Theorien?«
    »Jugendliche mit Feuerwerkskörpern?«
    »Irgendwelche anderen Theorien?«
    Ich erinnerte ihn an den Brief und gab zu, dass er vielleicht, nur vielleicht, recht haben könnte in Bezug auf Edward Allens Informanten. Eins muss ich ihm lassen, er sagte nicht, ich hab's dir ja gesagt.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte er. »Das Fenster reparieren«, sagte ich.
    »Ich könnte in zehn Minuten bei dir sein.«
    »Ich bin okay.«
    Eine kurze Pause entstand. Dann: »Ich habe was gefunden.« Ich nahm an, es war nur eine Finte, um einen Fuß in meine Tür zu bekommen.
    »Ich habe O'Keefes Namen mit den Villejoin- und Jurmain-Akten abgeglichen. Nichts. Dann habe ich es mit den Decknamen versucht.«
    Ryan machte eine dramatische Pause. Ich wartete.
    »Die Villejoins bezahlten meistens alles bar und

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