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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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doch nie, Butterblümchen.«
    »Dieser Blümchenname ist bereits eine Beschimpfung.« Ryan machte eine »Raus-damit«-Bewegung mit der Hand. Die Kellnerin kam mit unserem Essen. Ryan bestellte ein Sam Adams.
    »Das ist es!« Ich knallte die offene Hand auf den Tisch. Die Kellnerin erschrak.
    »Wie heißen doch gleich die anderen Alias-Namen von Bud Keith?«
    »Alle?«
    Ich nickte.
    Ryan zog sein Notizbuch aus der Jackentasche und blätterte darin. »Red O'Keefe. Bud Keith. Sam Caffrey. Alex Carling.«
    »Er benutzt Biermarken.«
    Zwei Jugendliche am Nachbartisch schauten verstohlen in unsere Richtung.
    Ich senkte die Stimme.
    »Er mischt sie und setzt sie neu zusammen. Red – Red Stripe. Bud – Budweiser. O'Keefe – O'Keefes. Keith und Alex – Alexander Keith's. Carling – Carling's Black Label.«
    »O Mann.«
    »Aber hör zu.« Wieder das Stoppzeichen mit den Händen.
    »Hör zu.«
    »Ich höre zu.«
    »Sam Adams.«
    Ryan hob seinen Krug. »Sam Adamski.«
    »Keisers dritter Ehemann?« Ich nickte.
    »Er ist tot.«
    »Was, wenn er es nicht ist?«
    Der Krug hielt auf halbem Weg zu Ryans Mund.
    »Wie Otto sagte, wurde Adamskis Leiche nie gefunden. Was, wenn er noch am Leben ist?«
    »Was, wenn er es ist?«
    »Keiser und Adamski heirateten achtundneunzig. Was, wenn sie ihm erzählt hat, dass sie ihr Geld in die Schlafzimmervorhänge einnähen will? Was, wenn er sie diesen Herbst besucht hat, um mal nachzusehen?«
    »Der Tod durch Ertrinken war nur inszeniert?«
    »Oder der Unfall war echt, aber er überlebte. Vielleicht sah er seinen Tod als Gelegenheit, die man beim Schopf packen sollte.«
    »Wo war er dann seit zweitausend?«
    »Vielleicht wechselte er seine Identität und versteckte sich, verließ das Land, wurde unter einem anderen Namen verhaftet und wanderte in den Knast. Wer weiß? Adamski taucht wieder auf, braucht Kohle und beschließt, seiner früheren Frau einen Besuch abzustatten.«
    »Warum gerade jetzt?«
    Ich ignorierte Ryans Frage. Die Ideen sprudelten mir aus dem Mund, wie sie mir in den Sinn kamen.
    »Oder vielleicht standen die beiden die ganze Zeit in Kontakt. Vielleicht trafen sie sich in der Hütte. Adamski kannte sie. Schließlich hat er sie ja gebaut.«
    »Warum geheim halten, dass er am Leben ist?«
    »Die Kinder hassten ihn.«
    »Sie hassten ihn schon während der Ehe.«
    »Okay. Vielleicht standen sie nicht in Kontakt. Vielleicht taucht er einfach auf, nimmt sie gefangen und prügelt sie, bis sie ihm sagt, wo das Geld ist. Dann bringt er sie um.«
    »Mach mal Pause.«
    Das tat ich auch.
    »Otto hat heute Vormittag etwas gesagt, das mir zu denken gab.«
    »Was?«, fragte ich.
    »Er erinnerte sich, dass Adamski irgendwo in LaMaurice ertrank.«
    »Ein Bootsunfall. Meinst du, dass Adamski im Fluss SaintMaurice untergegangen ist?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann es herausfinden. Aber das ist nicht wichtig. Weißt du, was sonst noch dort ist, nicht weit von Trois Rivières entfernt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ein kleines Kaff namens La Tuque.«
    Ich brauchte eine Nanosekunde, um den Zusammenhang zu kapieren.
    »Bud Keiths Alibi. Er war nicht in der L'Auberge des Neiges, als Rose Jurmain ums Leben kam. Er war auf Bärenjagd bei La Tuque.«
    Nun fügte sich einiges zusammen.
    M. Keith, der Baumfäller der Villejoins.
    Bud Keith/Red O'Keefe, Grelliers Barkumpel, der über Christelles verstecktes Grab Bescheid wusste.
    Bud Keith, der Küchenarbeiter in Rose Jurmains Gasthof. Sam Adamski, Marilyn Keisers dritter Ehemann.
    Sehr lange starrten Ryan und ich uns nur an.
    Konnte Caffrey/Keith/O'Keefe/Carling alle vier Frauen umgebracht haben?
    Warum?
    Mittel und Motiv waren im Augenblick nicht wichtig. Wir hatten das Verbindungsglied. Den Punkt, an dem die Lebenswege der Opfer sich berührten.
    Ryan griff nach seinem Handy.

32
    Als Ryan mich vor meiner Wohnung absetzte, wussten wir, dass Keith weder zu Hause noch in der Arbeit war.
    Ryan gab eine Fahndung raus. Ich war kaum aus dem Jeep gestiegen, als er schon, die Hände fest am Lenkrad, davon brauste.
    Gegen acht an diesem Abend rief er wieder an. »Er ist uns durch die Lappen gegangen.«
    »Du kriegst ihn schon.«
    »Ich hatte ihn.« Ryans Stimme klang angespannt vor Frustration. »Ich hatte diesen Mistkerl schon.«
    »Was haben die Nachbarn gesagt?«
    »Nicht die Art von Leuten, denen was auffällt. Oder die es den Bullen erzählen.«
    »Was ist mit der Tankstelle?«
    »Die haben den Kerl seit Mittwoch nicht mehr gesehen.« Seit dem Tag, als

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