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Das Graveyard Buch

Titel: Das Graveyard Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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spannte sie prüfend zwischen den Händen, als wollte er ein Fadenspiel m a chen. »Na komm schon, Kleines, niemand will dir e t was tun.«
    »Du sollst uns nur ein paar Fragen beantworten«, sa g te der große Blonde, Mr Nimble. »Wir sind in staatl i chem Auftrag hier.« (Das war gelogen. Die Jacks-für-alle-Fälle handelten nicht in staatlichem Auftrag, obwohl es Jacks in der Regierung gab, bei der Polizei oder in anderen Behö r den.)
    »Lauf!«, sagte Bod zu Scarlett und zog sie bei der Hand. Sie lief los.
    »Hast du das gesehen?«, sagte Jack, den sie Ketch nannten.
    »Was?«
    »Ich habe jemanden bei ihr gesehen. Einen Ju n gen.«
    »Etwa den Jungen?«, fragte der Jack, den sie Nimble nannten.
    »Woher soll ich das wissen? Hier. Hilf mir mal rauf.« Der größere Mann streckte die Hände aus und ve r schränkte die Finger, sodass sie eine Stufe bild e ten, und Jack Ketch stellte seinen schwarz beschuhten Fuß hi n ein, schob sich hoch, kletterte über das Eisengitter und land e te wie ein Frosch auf allen vieren auf der anderen Seite. Er stand auf und sagte zu seinem Kumpan: »Such einen a n deren Eingang. Ich verfolge die beiden.« Und er rannte den gewundenen Pfad hinauf, der in den Friedhof führte.
    »Sag mir, was wir jetzt tun sollen«, sagte Scarlett. Bod ging mit schnellen Schritten durch den dämmrigen Frie d hof, aber er rannte nicht, noch nicht.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich denke, der Mann wollte mich umbringen. Hast du gesehen, wie er mit der schwarzen Schlinge gespielt hat?«
    »Sicher will er das. Und dieser Mann namens Jack -dein Mister Frost –, der wollte mich umbringen. Er hat ein Messer.«
    »Er ist nicht mein Mister Frost. Obwohl, irgendwie schon. Tut mir leid. Wo gehen wir jetzt hin?«
    »Zuerst bringen wir dich an einen sicheren Ort. Dann kümmere ich mich um die.«
    Die Friedhofsbewohner waren alle wach und versa m melten sich besorgt und beunruhigt um Bod.
    »Bod?«, sagte Caius Pompeius. »Was ist passiert?«
    »Üble Typen«, sagte Bod. »Kann das Friedhofsvolk die Kerle im Auge behalten? Sagt mir jederzeit, wo sie sich gerade aufhalten. Wir müssen Scarlett ve r stecken. Habt ihr eine Idee?«
    »Die Krypta der Kapelle?«, schlug Thackeray Porri n ger vor.
    »Da schauen sie als Erstes nach.«
    »Mit wem redest du?«, fragte Scarlett. Sie starrte Bod an, als wäre er verrückt geworden.
    »Im Grab im Friedhofshügel?«, sagte Caius Po m peius. Bod überlegte. »Ja, gute Idee. Scarlett, eri n nerst du dich an den Ort, wo wir den Indigomann getroffen haben?«
    »So ungefähr. Ein düsterer Ort. Aber es gab dort nichts, wovor man sich hätte fürchten müssen.«
    »Ich bringe dich jetzt dorthin.«
    Sie folgten dem Pfad bergauf. Scarlett merkte, dass Bod unterwegs zu jemandem sprach, aber sie konnte nur seinen Teil der Unterhaltung hören. Es war, als hörte sie jemandem beim Telefonieren zu. Das wi e derum erinnerte sie an etwas …
    »Meine Mutter dreht durch«, sagte sie. »Ich bin so gut wie tot.«
    »Nein, das bist du nicht«, sagte Bod. »Noch nicht. Noch lange nicht.« Und dann zu jemand anderem. »Jetzt sind es zwei. Kommen sie zusammen? Aha.«
    Sie kamen am Frobisher-Grabmal an. »Der Eingang ist hinter dem untersten Sarg links«, sagte Bod. »Wenn du jemand anderes kommen hörst als mich, geh bis ganz nach unten … Hast du irgendwas, mit dem du dir Licht machen kannst?«
    »Ja. So eine kleine Leuchtdiode an meinem Schlüsse l ring.«
    »Gut.«
    Er öffnete die Tür zum Grabmal. »Und sei vorsic h tig. Fall nicht hin.«
    »Und wo gehst du hin?«, fragte Scarlett.
    »Das ist mein Zuhause«, sagte Bod. »Ich beschütze es.«
    Scarlett schaltete die Leuchtdiode ein und ging in die Hocke. Der Spalt hinter dem Sarg war eng, aber sie schlüpfte durch die Öffnung und schob den Sarg, so gut es ging, wieder an seinen Platz. Im schwachen Schein der Leuchtdiode sah sie Stufen aus Stein. Sie richtete sich auf und stieg, eine Hand an der Wand, drei Stufen nach u n ten. Dann setzte sie sich hin und wartete. Bod würde ho f fentlich wissen, was er tat.
    »Wo sind sie jetzt?«, fragte Bod.
    »Einer ist oben in der Ägyptischen Allee und sucht dich«, antwortete sein Vater. »Sein Kumpan wartet unten an der Gräbermauer. Drei weitere sind auf dem Weg hi n auf.«
    »Ich wünschte, Silas wäre hier. Er würde kurzen Pr o zess mit ihnen machen. Oder Miss Lupescu.«
    »Du brauchst sie nicht«, ermutigte ihn Mr Owens.
    »Wo ist Mama?«
    »Unten an der Gräbermauer.«
    »Sag ihr, dass ich Scarlett

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