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Das grobmaschige Netz - Roman

Das grobmaschige Netz - Roman

Titel: Das grobmaschige Netz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Ruhe eine rauchen. Davor hat er im Personalzimmer Kaffee getrunken.«
    »Hatte Mitter denn irgendeinen Zettel?«, fragte Münster.
»Nein«, hier schaltete de Bries sich ein. »Wir haben Ingrun wirklich ausgequetscht. Er ist nicht gerade der Begabteste im Haus, aber wir sind so sicher, wie man das überhaupt nur sein kann. Mitter hatte kein Papier außer dem, das Ingrun ihm gegeben hat.«
    »Hat dieses Proteinbaby vielleicht gesehen, ob er zuerst den Brief oder die Adresse geschrieben hat?«, fragte Van Veeteren.
    »Nein, leider nicht«, sagte Rooth. »Er hat sich nur aufs Rauchen konzentriert. Du hast ihn doch kennen gelernt?«
    »Ja«, sagte Van Veeteren. »Und ich bin ganz eurer Meinung.«
    Er verstummte und betrachtete den kleinen Haufen aus zernagten Zahnstochern, der vor ihm auf dem Tisch lag.
    »Die Frage ist also«, sagte er dann, »ob der Knabe ans Bunge-Gymnasium geschrieben hat oder nicht. Ich gehe weiterhin davon aus, dass er es tat. Aber ihr könnt das gern anders sehen. Und was ist mit diesem Vormittagsdetail? Ich glaube, ich weiß, worauf du anspielst, aber es ist sicher nicht schlecht, wenn alle informiert werden.«
    Rooth seufzte.
    »Mitter war am Vormittag in der Telefonzelle, aber offenbar nicht, um eine Adresse nachzuschlagen ... er hat telefoniert.«
    »Sehr interessant«, sagte Van Veeteren. »Und mit wem, wenn ich fragen darf?«
    »Das wissen Sie vielleicht selber ... wenn ich das richtig verstanden habe«, sagte de Bries.
    »Mmm«, knurrte Van Veeteren. »Klempje hat alles zugegeben.«
    »Was denn zugegeben?« Reinhart stieß eine Rauchwolke aus.
    »Am vorigen Montag kam bei der Zentrale hier ein Anruf aus den Majoren an... Mitter wollte irgendetwas mitteilen. Und zwar mir, aber ich war nicht im Haus ... und niemand hat mir Bescheid gesagt, als ich wieder hier war.«

    »Ja, verdammt!«, sagte Reinhart.
    Alle schwiegen.
    »Was war denn mit Klempje?«, fragte Jung. »Wann haben Sie von der Sache erfahren?«
    »Gestern«, sagte Van Veeteren. »Klempje ist zufällig gerade in einer anderen Abteilung.«
    Reinhart nickte. De Bries nieste.
    »Sonst noch was von den Majoren?«, fragte Van Veeteren.
    Rooth schüttelte den Kopf.
    »Wenn wir da draußen weitere Opfer finden, schlage ich vor, dass de Bries und ich nicht noch mal hinmüssen. Das ist kein gesunder Aufenthaltsort für einen gebrechlichen Kriminalpolizisten.«
    »Fragen?«, fragte Van Veeteren.
    »Eine«, sagte Reinhart. »Wenn sie diesen Besucher so leicht vergessen konnten, dann ist es doch möglich, dass der ganz einfach wieder gegangen ist? Ohne dass sie das bemerkt haben ... sehr viel früher, meine ich.«
    »Im Prinzip, ja«, sagte Rooth. »Aber wohl kaum durch das Foyer.«
    »Und kann er einen anderen Weg genommen haben?«
    »Sicher«, sagte de Bries.
    Reinhart klopfte am Papierkorb seine Pfeife aus.
    »Bist du sicher, dass keine Glut mehr vorhanden ist?«, fragte Rooth.
    »Nein, aber wenn es brennt, wird uns das schon auffallen. Hier sitzen doch sieben Bullen.«
    Van Veeteren notierte etwas auf dem Block, der vor ihm auf dem Tisch lag.
    »Verdammt«, sagte er. »Das hatten wir übersehen. Danke.«
    Reinhart breitete die Arme aus.
    »Keine Ursache.«
    »Also weiter. Das Bunge-Gymnasium. Zuerst den Brief, wenn ich bitten darf.«

    Münster setzte sich gerade.
    »Leider«, sagte er. »Kein Erfolg. Reinhart und ich haben die Hausmeister und Frau Bellevue in die Mangel genommen, aber wir können doch nicht verlangen, dass die sich an ein Brieflein erinnern, das vor einer Woche gekommen ist. Die kriegen pro Tag an die dreihundert Sendungen, morgens so etwa zweihundert, dann nach dem Mittagessen noch einmal halb soviel.«
    »Wer teilt die Post aus?«
    »Am fraglichen Tag waren das morgens Frau Bellevue und ein Hausmeister ... der andere war dann nachmittags an der Reihe.«
    Van Veeteren nickte.
    »Schade«, sagte er. »Und weiter?«
    »Ich hab ein kleines Experiment durchgeführt«, antwortete Reinhart, »und drei Briefumschläge auf den Tisch gelegt ... bei zweien weiß ich sicher, dass sie in der letzten Woche im Bunge angekommen sind ...«
    »Wie hast du das geschafft?«, fiel de Bries ihm ins Wort.
    »Scheiß drauf«, sagte Reinhart. »Ich habe meine Beziehungen.«
    »Eine portugiesische Lehrbeauftragte«, erläuterte Münster.
    »Na ja«, sagte Reinhart. »Auf jeden Fall haben alle drei, die beiden Hausmeister und Frau Bellevue, diese beiden Briefe erkannt, schienen den Brief aus den Majoren aber nie gesehen zu haben.«
    »Und

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