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Das grobmaschige Netz - Roman

Das grobmaschige Netz - Roman

Titel: Das grobmaschige Netz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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was schließt du daraus?«, fragte Van Veeteren.
    »Keine Ahnung«, antwortete Reinhart. »Gar nichts, glaube ich. Vielleicht ist es wichtig, dass sie die Umschläge erkannt haben, auch wenn sie sich an den Adressaten nicht mehr erinnern konnten... aber dass sie sich nicht an Mitters Brief erinnern. . .«
    »Das hilft uns nicht sehr viel weiter«, sagte de Bries.
    »Zugegeben«, sagte Reinhart.

    Van Veeteren seufzte und schaute auf die Uhr.
    »Warum kriegen wir keinen Kaffee? Rooth, würdest du ...«
    »Schon unterwegs«, sagte Rooth und verließ das Zimmer.
     
    »Weiter!«, sagte Van Veeteren und biss in ein Brötchen.
    »Also«, sagte Münster. »Wir waren den ganzen Dienstag beschäftigt, Reinhart und ich, Jung und Heinemann, und wir haben insgesamt dreiundachtzig Personen verhört. Sieben fehlten, aber Jung hat sie gestern aufgesucht ... zwei sind vor drei Wochen entlassen worden, die können wir wohl abschreiben ... die meisten von diesen Figuren sind mir selber vor einem Monat schon über den Weg gelaufen, und ich kann nicht behaupten, es sei ein fröhliches Wiedersehen gewesen ... für keine Seite.«
    »Wir werden nicht dafür bezahlt, dass die Leute uns lieben«, sagte Van Veeteren. »Habt ihr den Mörder gefunden?«
    »Nein«, sagte Münster. »Einige würde ich zwar gern hinter Schloss und Riegel sehen ... aber niemand hat sich verraten.«
    »Und keine Vermutungen?«, drängte Van Veeteren.
    »Bei mir jedenfalls nicht«, sagte Münster.
    »Ebenso«, sagte Heinemann. »Nicht den geringsten Verdacht.«
    Jung und Reinhart schüttelten die Köpfe.
    »Kann man ja auch nicht verlangen«, meinte Reinhart. »Bei neunzig Verdächtigen ist es doch leicht, nicht aus der Rolle zu fallen.«
    »Vermutlich«, sagte Van Veeteren. »Können wir uns also auf die Hauptfrage konzentrieren ... Alibi und Dienstalter?«
    »Was hat das Dienstalter damit zu tun?«, fragte Rooth.
    »Ich gehe davon aus, dass der Mörder noch nicht lange an der Schule ist«, sagte Van Veeteren.
    »Und warum?«
    »Das ist einfach so ein Gefühl, nichts Rationales, nichts, was vor Gericht taugen würde. Machen wir lieber weiter.«

    Jung reichte Münster die Papiere, die bisher auf seinen Knien gelegen hatten.
    »Alles klar«, sagte Münster. »Das ist vor allem Zahlenakrobatik, aber wenn wir 89 von 90 ausschalten können, fällt uns der Mörder danach doch in den Schoß, nehme ich an.«
    »Und taugt das vor Gericht?«, fragte Rooth.
    »Neunzig Gestalten, also alle, beteuern ihre Unschuld.«
    »Wirklich?«, fragte de Bries.
    »Zweiundachtzig behaupten, für Donnerstagnacht, als Mitter ermordet wurde, ein Alibi zu haben, die anderen sind nach der Schule sofort nach Hause gegangen und waren abends und nachts allein.«
    Van Veeteren machte eine weitere Notiz.
    »Bisher haben wir einundsechzig von diesen zweiundachtzig überprüft ... überprüft und verworfen. Von den einundzwanzig Zweifelhaften werden wir wohl an die fünfzehn ausscheiden können. Bleiben acht plus an die sechs, die kein oder nur ein schlechtes Alibi haben. Wenn wir richtig gerechnet haben, und ich glaube, das haben wir, dann bleiben uns noch vierzehn ... oder vielleicht auch noch weitere, die die Möglichkeit hatten ... rein hypothetisch, meine ich, Mitter zu ermorden.«
    Münster legte eine Pause ein. Rooth erhob sich und bot mehr Kaffee an ... de Bries räusperte sich ... Reinhart nahm die Pfeife aus dem Mund und beugte sich vor. Van Veeteren spießte mit dem Bleistift die Reste seines Brötchens auf...
    »Fünfzehn Personen«, sagte er nachdenklich. »Hast du von denen eine Liste, Münster?«
    Jung reichte ihm ein weiteres Blatt.
    »Ja«, sagte Münster.
    »Haben wir überprüft, wer davon für den ersten Mord ein Alibi hat?«
    »Ja«, sagte Münster. »In Bezug auf Eva Ringmar haben sechs von ihnen ein hieb- und stichfestes Alibi.«

    »Wieso so viele?«, fiel de Bries ihm ins Wort. »Die hätten doch nur eine halbe Stunde gebraucht ... oder vielleicht fünfundvierzig Minuten, mitten in der Nacht ...«
    »Seminar«, erklärte Reinhart. »Vier von ihnen haben vierhundert Kilometer von hier entfernt an einem Seminar teilgenommen.«
    »Die beiden anderen waren in Rom und London«, ergänzte Münster.
    »Bleiben noch acht«, sagte Van Veeteren. »Wie viele davon sind Frauen?«
    »Fünf«, sagte Münster.
    »Bleiben noch drei. Oder nicht?«
    »Doch«, sagte Münster. »Im ganzen Bunge-Gymnasium gibt es nur drei Männer, die für die Morde kein Alibi haben.«
    »Gut«, sagte

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