Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
ausgesprochen wird wie das japanische hai („ja“) und es wenig sinnvoll ist, Leuten ein „Ja“ an den Kopf zu werfen, ehe sie etwas gefragt haben.
„Lange nicht gesehen“ – auch das taugt als Begrüßung. Auf Japanisch sagt man hisashiburi oder, höflich bis zum Anschlag, o-hisashiburi desu ne . Auch die Frage genki datta? („ist es dir gut gegangen?“) ist eher eine Begrüßung als eine echte Frage.
Eine Besonderheit des Japanischen ist ein zweiteiliges Set aus Begrüßungen, die innerhalb der Familie Anwendung finden. Wenn die Tochter des Hauses mit Einkaufstaschen voller Klamotten nach Hause kommt, die in zwei Wochen bereits wieder out sein werden, meldet sie sich nicht mit konnichi-wa oder ähnlichem, sondern verwendet den speziellen Gruß tadaima . Der ist für alle Leute gemacht, die nach Hause zurückkehren – auch Vater wird auf tadaima zurückgreifen, wenn er gegen Zehn aus der Firma zurückkehrt, wo er erfolglos versucht, auch nur annähernd so viel zu verdienen, wie seine Tochter ausgibt. Sollte sich jemand zu Hause befinden (in unserem Klischee ist das natürlich die Frau Mama, die fleißig Zwiebeln für das Abendessen schneidet – oder stammen die Tränen in ihren Augen etwa von der Daily Soap, die sie in dem kleinen Fernseher auf dem Kühlschrank verfolgt?) – wenn also jemand im Haus weilt, dann wird diese Person die Heimkehrer mit o-kaeri-nasai oder kürzer o-kaeri in den heimischen vier Wänden willkommen heißen.
Gute Bekannte, die geschäftig an einem vorüberhasten und so tun, als würden sie einen nicht sehen, kann man mit yaa! oder ooi! stoppen. Als Schiffbrüchiger auf einer einsamen Insel sollte man unbedingt diese Wörter kennen, für den Fall, dass ein Schiff mit japanischer Flagge in Hörweite vorbeizieht. Ooi! Ooi! Oooooi!
Noch lauter als Schiffbrüchige brüllen manchmal die Leute in den Geschäften oder Gaststätten ihren Kunden entgegen. Irasshaimase! bedeutet so viel wie „Kommen Sie bitte!“. Als Kunde in japanischen Läden wird man meist von einer wahren Stimmenflut auf diese Weise begrüßt, sobald man einen Laden betritt. Hinter den Regalen, aus den Nebenzimmern, von überall her tönt es: irasshaimase! Auch die Fahrkartenautomaten auf den Bahnhöfen beherrschen diesen Gruß. Der Kunde grüßt normalerweise nicht, außer es handelt sich um einen kleinen, familiären Laden, in dem er gut bekannt ist. Dann kann er konnichi-wa oder ähnliches sagen. Auf keinen Fall aber wiederholt er irasshaimase!
Die etwas direktere Form heißt irasshai! und wird gern von Händlern der etwas herzlicheren Sorte benutzt. Auf dem Markt zum Beispiel, oder in kleinen, billigen Geschäften und einfachen Restaurants. Der Bär auf dem Titelbild dieses Buches ruft übrigens saa, irasshai! „Los, hereinspaziert!“
Das Wort sayônara kennt fast jeder, und viele Leute wissen auch, dass es „Auf Wiedersehen“ bedeutet (auch wenn unlängst ein italienischer Kellner in Stuttgart versuchte, meine Frau mit sayônara, sayônara, signorina! in sein Restaurant zu locken, was natürlich böse ins Auge ging). Allerdings sind viele Leute überrascht, dass man das Wort in Japan dann doch relativ selten hört, wo es hierzulande sogar in einer Handvoll kitschiger Schlager verbraten wurde. Sayônara bedeutet „wenn es denn so ist“ und ist eine etwas steife Form der Verabschiedung.
Beinahe feierlich klingt o-genki de „bleib gesund“, eine Floskel, die man bestimmt nicht benutzt, wenn man sich am nächsten Morgen wieder in der Schule oder am Arbeitsplatz sieht.
Die vielleicht angenehmste und häufigste Form der Verabschiedung heißt ki o tsukete („sei vorsichtig“). Wenn man bei jemandem zu Besuch war, wird man garantiert damit auf den Heimweg verabschiedet, und auch sonst hört man das sanfte, herzliche ki o tsukete oft.
Meistens hat man mit Menschen zu tun, die man in absehbarer Zeit wieder trifft. Diesen muss man nicht jedes Mal die besten Wünsche für das weitere Leben mit auf den Weg geben. Wenn wir uns schnell mit „Tschüss“ oder „Ciao“ verabschieden, verwenden die Japaner gerne eine der folgenden Formulierungen.
Dewa bedeutet „also“, und das verwenden wir ja auch zur lässigen, kurzen Verabschiedung. Jaa oder ja ist die verschliffene Form von dewa und hat dieselbe Bedeutung. Auch jaa ne ist eine Variante davon. Das Wörtchen mata bedeutet „wieder“, und damit heißt jaa mata wörtlich übersetzt „also wieder“, mata ashita bedeutet „wieder morgen“, und
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