Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
Vom Netzwerk:
watashi und boku ist?“ – „ O-negai !“
    Tanomu ist einfach das Verb „bitten“. Es klingt oft stärker als o-negai , und man kann damit ausdrücken, dass man sich fest auf jemanden verlässt oder angewiesen ist. „Ich brauche unbedingt deine Zeugenaussage, damit ich diesen Gangster hinter Gitter bringen kann. Kawaguchi, tanomu !“ Die höfliche Form heißt tanomimasu und kann genauso gebraucht werden.

    Yoroshiku ist eine schwammige Bitte. Man verwendet das Wort immer dann, wenn man nicht genau sagt, was man von jemandem möchte, aber trotzdem erwartet, dass der andere etwas für einen tut. Die Japaner lieben dieses Wort und bedauern sehr, dass es im Deutschen oder Englischen keine Entsprechung gibt. Wenn sich zwei Japaner zum ersten Mal sehen, sagen sie „ yoroshiku “. Sie bitten einander, aber worum? Um nichts Konkretes, sondern einfach um Sympathie. „Bitte seien Sie mir gewogen“, wie man früher sagte. Oder der Chef übergibt dem Angestellten eine Akte und sagt „ yoroshiku “. Der arme Teufel, der sich mit den Papieren beschäftigen muss, wird schon wissen, um was es geht. Der Chef braucht es nicht extra auszuformulieren. Oder in der Schule werden Teams gebildet, um eine Gruppenarbeit zu erledigen. Die Schüler, die in einer Gruppe gelandet sind, sagen als erstes zueinander „ yoroshiku “- „auf gute Zusammenarbeit“. Erst dann geht’s an die Details.
    Übrigens: Eine Bitte kann auch mit der Endung -nasai gebildet werden. Näheres dazu im Grammatikkapitel auf Seite 129.
    Und noch ein „übrigens“: Alle Redewendungen in diesem Kapitel sind echte Bitten. Man verwendet sie also nur dann, wenn man wirklich etwas möchte. Im Deutschen sagt man zum Beispiel auch „bitte“, wenn man jemandem etwas anbietet – auf Japanisch heißt das dôzo . Und auch als Antwort auf einen Dank kann man auf Deutsch „bitte“ sagen – im Japanischen sagt man iie oder dô itashimashite .
Sate, mondai desu:
12. Wenn jemand kure für eine Bitte benutzt, ist er dann besonders …
a. höflich
b. ruppig
c. ungenau
Servus, hallo und bis bald mal wieder
    Wenn man hört, wie sich Leute begrüßen oder verabschieden, erfährt man einiges über ihr Verhältnis zueinander. Das ist im Japanischen noch deutlicher als in vielen anderen Sprachen. Könige, Götter oder Yakuza-Bosse geruhen meist auf so ermüdende Dinge wie Grußformeln zu verzichten, nicken nur selbstzufrieden, ziehen eine Augenbraue hoch oder zünden sich eine teure Zigarre an, wenn eine niedere Kreatur ihren Audienzsaal betritt. Alle anderen befleißigen sich diverser Floskeln:

    Japaner grüßen sich in den meisten Lebenslagen mit konnichi-wa . Vor allem fremde Leute tun das, oder Leute, die sich nicht besonders nahe stehen. Dieser Gruß hat eher etwas Förmliches an sich. Trotzdem kann er auch im Freundeskreis manchmal angemessen sein, wenn man höflich und sachlich sein möchte. Die verkürzte, lässige Form lautet konchi-wa und kann ein wenig lustlos wirken: „Tag!“
    Die Japaner wünschen sich zwar keinen „guten Nachmittag“, wie die Briten das tun, aber für den Morgen und den Abend haben sie die passenden Grußformeln anzubieten.
    O-hayô gozaimasu bedeutet so viel wie „es ist früh“ und meint „Guten Morgen“. Wie jeder Satz, der auf gozaimasu endet, ist auch dieser Gruß ausgesprochen höflich. In den meisten Situationen hört man ein einfaches o-hayô . Vor allem unter männlichen Schülern und Studenten gibt es noch eine andere Kurzform, nämlich osu oder ossu . Alles, was bei o-hayô gozaimasu zwischen der ersten und der letzten Silbe steht, verpufft ungehört zur Bedeutungslosigkeit. Und das vielleicht mit gutem Recht – denn „hayô gozaima“ bedeutet tatsächlich überhaupt nichts …
    Abends grüßt man sich höflich mit konban-wa . Hierfür gibt es keine Verkürzung. Das liegt vermutlich daran, dass Schüler und Studenten abends in der Regel munterer sind als morgens und infolgedessen ihre Mund- und Kehlkopfmuskulatur besser bewegen können …
    Harô rufen japanische Kinder ohne Unterlass ausländischen Besuchern in Japan nach. Sie meinen damit „hello“ oder „hallo“. Antwortet man mit konnichi-wa oder ganzen japanischen Sätzen, laufen sie enttäuscht weg, sichtlich verwirrt von dem Ausländer, der kein Englisch kann. Aber auch untereinander benutzen japanische Kinder und Jugendliche gelegentlich den westlichen Gruß. Das amerikanische „hi“ hat sich nie durchgesetzt – sicher deshalb, weil es genau so

Weitere Kostenlose Bücher