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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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shirenai oder kamo shiremasen (höflicher). Obwohl das alles eigentlich Satzendungen sind, können sie auch alleine stehen. „Wirst du die Prüfung schaffen?“ – „ Kamo shirenai .“
    Deshô ist die höfliche Form von darô . „ Sô deshô? “ („Das ist doch sicher so, oder?“) „ Hai, sô deshô. “(„Ja, das ist wohl so.“)
Sate, mondai desu:
33. Welches dieser Wörter drückt sehr hohe Wahrscheinlichkeit aus?
a. kanarazu
b. hyotto shitara
c. kamo
Mir deucht, es hat den Anschein
    Japaner lieben es nicht, ihre eigenen Ansichten als der Weisheit letzter Schluss darzustellen. Wir haben im letzten Abschnitt schon gesehen, wie viele Ausdrucksformen es für Wahrscheinlichkeiten gibt. Andere Formulierungen drücken aus, dass etwas anscheinend so oder so ist, oder dass man selbst meint , es sei so. Japaner sagen häufig „Ich glaube, es regnet“ oder „Es scheint zu regnen“, wenn wir schlichtweg behaupten „Es regnet“. Vor allem dann, wenn man über Gefühle oder Taten eines anderen redet, ist das wichtig. Auf Japanisch ist es verpönt zu sagen „Satoshi hat keine Lust mitzuspielen“. Stattdessen sagt man „Es sieht aus, als habe Satoshi keine Lust mitzuspielen“.

    Diese Wörter und Endungen drücken einen Anschein aus. „Akira ist in Yumi verliebt rashii “ oder „Natsuko hat sich verletzt mitai “ oder „Er kennt die geheime Formel nicht -ppoi “ oder „Die neue Lehrerin kommt aus China yô da “. (Wer denkt bei yô da nicht an Meister Yoda aus Star Wars? George Lucas hält ja in seinen Filmen mit seiner Begeisterung für alles Japanische nicht hinter dem Berg, und das „krumme“ Gerede des Meisters imitiert und karikiert natürlich die für einen Amerikaner oder Europäer merkwürdige Satzreihenfolge des Japanischen.)
    Diese Wörter und Endungen sind leider etwas tückisch. Man kann damit mehrerlei Dinge ausdrücken, je nach Betonung. Zum Beispiel der Satz Kare wa oni mitai. – „Er ist ein Kobold mitai .“ Man kann damit entweder sagen, dass man ihn für einen Kobold hält, oder man drückt aus, dass er zwar keiner ist, aber so aussieht: er ist nur scheinbar ein Kobold. Dabei kommt es auf den Zusammenhang und die Betonung an.
    Im Deutschen ist es ja kaum anders. Wenn ich den Satz „Er scheint ein Kobold zu sein“ mit verschiedenen Betonungen vor mich hin sage, habe ich denselben Unterschied. „Er scheint ein KOBOLD zu sein“ heißt, ich denke, er ist einer. Sage ich „Er SCHEINT ein Kobold zu sein“, drücke ich eher aus, dass es nur Schein ist. Vielleicht sollte er sich einfach mal die Brust rasieren und das Aftershave wechseln.
    Solche Feinheiten im Japanischen herauszuhören, ist sicher eine Aufgabe für Fortgeschrittene. Ich wollte es nur erwähnt haben.
    Das Wort rashii hat manchmal noch eine Sonderbedeutung. Man kann damit ausdrücken, dass etwas sehr typisch ist oder jemand sich in sehr typischer Weise verhält. „Du trinkst gern Bier und isst gern Würstchen? Das ist sehr Deutsche- rashii . Du trägst gerne Röcke? Das ist sehr Frauen- rashii .“ „Frauen -rashii“ könnte man hier mit „feminin“ oder „sehr weiblich“ übersetzen.

    Für unser deutsches „ich denke“, „ich meine“ oder „ich glaube“ steht am Ende des japanisches Satzes to omou . Unterschiede zwischen Denken, Meinen, Glauben, Vermuten, Annehmen, Finden usw. werden nicht gemacht. Die höfliche Version heißt to omoimasu .
    „Wann wird die Serie in Deutschland erscheinen to omou? “ – „Frühestens nächstes Jahr to omou. “
    Da omou („meinen, finden“) ein ganz normales Verb ist, gibt es davon natürlich auch Vergangenheitsformen ( omotta, omoimashita ), Verneinungsformen ( omowanai, omoimasen ) und all das, was im Grammatikkapitel über die Endungen erklärt wird. Diese Formen hört man allerdings wesentlich seltener.
Sate, mondai desu:
34. Was drücke ich mit robotto mitai aus?
a. Das scheint ein Roboter zu sein.
b. Das ist keineswegs ein Roboter.
c. Das muss ein Roboter sein.
Das hier, jenes da und noch jeneres dort drüben
    Okay. Eigentlich gehört dieses Thema ins Grammatikkapitel. Aber wer liest das schon? Dabei sind sind diese kleinen Wörtchen viel zu wichtig, um verpasst zu werden …

    Im Englischunterricht haben wir gelernt, zwischen „this“ und „that“ zu unterscheiden. „Das Manga hier“ = „this manga“, „das Manga dort“ = „that manga“. Im Deutschen sind wir nicht immer so genau. Theoretisch gibt es die Unterscheidung zwischen „dieses“

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