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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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Wand ist jetzt gerade beim Grünsein, und das dauert ziemlich lange, deshalb hat sie jetzt gerade keine Zeit, gelb zu sein. Ruf später noch einmal an.“
    Und auch da („sein“) hat keine Verlaufsform. Wem eine Erklärung dafür einfällt, der kann sie mir ja schreiben …
    Also haben wir uns nur mit den Verben rumzuschlagen, und deren Verlaufsform endet im Japanischen auf -te iru .
    Dabei werden die Wörter auf genau dieselbe Art und Weise lautlich verändert wie bei der Vergangenheitsendung -ta . Das führt dazu, dass die Verlaufsform manchmal auch auf -de iru gebildet wird. Schauen wird uns die Verben an, die sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben:
     
wakaru →
wakat te iru
taberu →
tabe te iru
nomu →
non de iru
hanasu →
hanashi te iru
kaku →
kai te iru
suru →
shi te iru
    Die normale Gegenwartsform wird also verwendet, um allgemeine oder zukünftige Ereignisse zu beschreiben („ich schreibe immer Sonntags EMails“ oder „ich schreibe dir morgen ein E-Mail“), während die Verlaufsform sagt: „ich bin gerade damit beschäftigt, ein E-Mail zu schreiben“. Das ist der Unterschied zwischen kaku und kaite iru .
    In der Umgangssprache wird diese Endung -te iru fast immer zu -te ru verkürzt, wie in tabete ru oder hanashite ru . Ein i fällt also heraus. Diese Formen tauchen en masse in jedem Anime auf. Es macht Sinn, sich eine Weile auf sie zu konzentrieren, bis man sie gut heraushören kann.
    Wer genügend Zeitreise-Abenteuer gesehen oder gelesen hat, weiß, dass sich ein Geschehen nicht nur in der Gegenwart über eine bestimmte Dauer erstrecken kann, sondern auch in der Vergangenheit. Und wenn man mit der Verlaufsform ausdrücken kann, dass etwas gerade stattfindet, kann man auch sagen, dass etwas gerade nicht stattfindet, und wenn man in der Gegenwart sagen kann, dass etwas gerade nicht stattfindet, dann kann man auch in der Verg- … bitte? – Gut, ich höre ja schon auf! Wollte nur ausdrücken, dass sich die Verlaufsform mit allen weiter oben aufgeführten Formen natürlich munter kombinieren lässt. Und dies führt zu einer wahren Flut an Endungen, die auf den ersten Blick vielleicht erdrückend wirkt.
     
 normal 
 Verlaufsform 
 Umgangssprache 
taberu →
tabe te iru →
tabe te ru
tabe nai →
tabe te inai →
tabe te nai
tabe ta →
tabe te ita →
tabe te ta
tabe nakatta →
tabe te inakatta →
tabe te nakatta
    In Wirklichkeit ist es längst nicht so schlimm. Am wichtigsten sind ja die abschließenden Endungen, und die bleiben brav so, wie sie sind. Sie zeigen Zeit und Bejahung/Verneinung an. Ob dazwischen noch eine Verlaufsform eingeklemmt ist, die man eventuell verpennt hat, weil man die Finger gerade an der Fernbedienung oder in der Chipstüte hatte, ist für die Handlung meist unerheblich. Alle Verlaufsformen herauszuhören, sollte man den Cracks überlassen. Die brauchen auch ihr Vergnügen.
Sate, mondai desu:
56. Wenn miru „sehen“ bedeutet, was heißt dann wohl in der Umgangssprache „ich sehe gerade“?
a. mite ta
b. mite ru
c. mite nai
Bitte mach gefälligst! – Bitten und Befehle
    Einen großen Teil von Gesprächen machen Bitten, Aufforderungen und ähnliches aus, bis hin zur strengen Anweisung und Order. Dabei muss nicht alles ein Befehl im engeren Sinne sein, was in der Befehlsform gesagt wird. Wenn ein haushoher Kampfroboter durch einen Fließkomma-Fehler plötzlich strauchelt und einen auf dem Schulweg zu erschlagen droht, nimmt man es gerne hin, wenn ein wildfremder Mensch auf jegliche Höflichkeitsfloskeln verzichtet und barsch „Renn weg!“ brüllt.
    Bitten und Befehle funktionieren auch im Japanischen nur bei Verben.
    Bitten enden sehr oft auf -te . Das haben die Japaner deshalb so gemacht, damit es an das flehentlich gehauchte deutsche „Bit-te“ erinnert. Nein, haben sie nicht. Aber sie haben uns auch nicht verboten, es uns so vorzustellen.
    Wer gerne kompliziert denkt: Es ist die Verlaufsform ohne iru am Ende.
     
wakaru →
wakat te!
taberu →
tabe te!
nomu →
non de!
hanasu →
hanashi te!
kaku →
kai te!
suru →
shi te!
    Das ist eine relativ vertrauliche Form, um jemanden um etwas zu bitten, aber nicht unbedingt schroff oder grob. Von hier aus kann man höflicher oder weniger höflich werden. Wenn Japaner es höflicher brauchen, hängen sie noch ein Wort an, wie chôdai oder kudasai . Im Kapitel über die festen Redewendungen habe ich auf Seite 33 mehr darüber geschrieben, wie Bitten formuliert werden – hier soll es nur um die

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