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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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vor sich und sagt yasui , dann meint man damit eben „dieses Ding hier ist billig“. Bei Tätigkeiten redet der Mensch meistens von sich, bei Eigenschaften meistens von Dingen oder Personen in der Umwelt.
    Man kann vermuten, dass die Geschichte der menschlichen Sprache mit solchen Wörtern angefangen hat, mit einzelnen Adjektiven oder Verben ohne komplexe Satzgefüge und Veränderungen. Manche Sprachen haben sich diese einfachen, griffigen Ein-Wort-Sätze noch bewahrt, die eher treffsichere Assoziationen auslösen als Sachverhalte detailliert zu beschreiben. Im Deutschen, angeblich der Sprache der Dichter und Denker, hat man es fast verlernt, mit einem einzigen Wort einen Satz zu bilden.
    Auch wenn man den Satz verneinen möchte, kommt man im Japanischen noch mit dem einen Wort aus, denn man knallt einfach eine Endung dazu. Verneinte Verben enden auf -nai , verneinte Adjektive auf -kunai , und weil sich das ähnlich anhört und leicht zu merken ist, fallen diese „Ver- nai nungen“ im Japanischen auch uns schnell auf.
    Das einzige Problem ist, dass die Endungen nicht an die kompletten Wörter gehängt werden, sondern an einen Stamm. Bei den Verben wird oft sogar noch ein sogenannter Bindevokal „a“ eingefügt. Wann das geschieht und wie es dann letztendlich klingt, hängt von der ursprünglichen Endung des Verbs ab. Ich möchte nicht ins Detail gehen. Für unsere Zwecke reicht es völlig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie verneinte Wörter klingen.
     
wakaru →
wakara nai
taberu →
tabe nai
nomu →
noma nai
hanasu →
hanasa nai
kaku →
kaka nai
suru →
shi nai
da →
dewa nai
ôkii →
ôki kunai
yasui →
yasu kunai
warui →
waru kunai
muzukashii →
muzukashi kunai
    Glücklicherweise wird diese Verneinung meistens sehr deutlich betont, so dass man keine Schwierigkeiten hat, sie zu hören. Problematischer ist es da schon, zu erkennen, wie das ursprüngliche Wort hieß. Da hilft nur Übung.
    Die verneinten Formen können wieder alles mögliche heißen. Damit bedeutet tabenai „ich esse nicht“, „du isst nicht“, „er/sie/es isst nicht“, „wir essen nicht“, und so fort. Und yasukunai kann heißen: „das ist nicht billig“, „diese sind nicht billig“, „ich bin nicht billig“, usw.
    Nach dem Genuss einiger Animes wird man bemerken, dass es eine Endung gibt, die dem -nai ziemlich ähnlich ist. Oft hört man nämlich Wörter wie wakaranee , tabenee oder yasukunee . Hat diese Endung eine andere Bedeutung oder ist sie nur eine Abwandlung der Ver- nai -nung? Sie ist. Vor allem Männer sagen in der lässigen Umgangssprache gerne -nee statt -nai . Das klingt cool, rau und ziemlich erwachsen. Interessanterweise wird auch im Englischen und Französischen die Buchstabenkombination „ai“ eher wie „ey“, „ee“ oder „ä“ ausgesprochen. Man denke nur an das englische „mail“ oder das französische „mais“. Der Laut „e“ liegt phonetisch irgendwozwischen „a“ und „i“, deshalb ist es fast schon natürlich, dass -nai bei lässigem oder nach-lässigem Sprechen zu -nee wird.
    Und auch zu einem schlichten -n kann die Verneinung in der Umgangssprache verkommen. Das kann etwas ruppig und abweisend klingen, und man macht es nur bei Verben. Beispiele wären wakaran („keine Ahnung“) oder hanasan („ich sag’ nichts“). In bestimmten Dialekten allerdings ist diese Verneinung vollkommen gebräuchlich und so höflich wie jede andere.
Sate, mondai desu:
52. Welches dieser Wörter ist eine Verneinung?
a. karui
b. yomu
c. hashiranai
53. Welches dieser Wörter ist keine Verneinung?
a. shiran
b. shiru
c. shiranee

Olle Kamellen – die Vergangenheit
    Wie bereits gesagt, haben nicht nur die Verben, sondern auch die Adjektive eine eigene Vergangenheitsform. Und auch diese Formen sind wieder recht einfach und recht ähnlich.
    Verben enden in der Vergangenheit auf -ta , Adjektive auf -katta .
    Das geht deutschen Muttersprachlern runter wie Öl, oder? So wie nai ein bisschen nach „Nein“ klingt, so klingt ta ein wenig wie die deutsche Präteritumendung in „mach-te“, „woll-te“ oder „hat-te“. Es schmeckt also ein bisschen nach Vergangenheit.
    Natürlich hat die Sache wieder einen kleinen Haken. Die Verben werden beim Anhängen der Endung etwas verändert, lautlich angepasst, und das führt öfters mal dazu, dass man die ursprünglichen Begriffe nicht mehr wiedererkennt. Mitunter verwandelt sich das schöne ta auch in ein weiches da .
    Die Vergangenheitsformen von unseren

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