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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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Anscheins
    Im Hauptteil des Buches erfährt man auf Seite 67 einiges über Wörter wie rashii oder mitai , mit denen man einen Anschein ausdrücken kann. Es gibt auch eine Endung, die ähnliches vermag: die Endung -sô da . Hier sind erst einmal einige Formen.
     
taberu →
tabe sô da
hanasu →
hanashi sô da
suru →
shi sô da
warui →
waru sô da
muzukashii →
muzukashi sô da
    Bei den Verben drückt die Endung aus, dass sich etwas im nächsten Moment erreignen könnte, im Stile von „es scheint gleich zu regnen anzufangen“. Typische Formulierungen sind kowaresô da – „es scheint gleich kaputtzugehen“ von kowareru . Oder makesô da – „es sieht aus, als würden wir gleich verlieren“ von makeru .
    Im Falle der Adjektive steht der äußere Anschein im Mittelpunkt. Man spricht davon, welchen Eindruck etwas oder jemand macht. Wenn ein Kuchen vor mir steht, weiß ich noch nicht, ob er oishii (lecker) ist, aber ich kann schon mal vorab sagen: oishisô da – „sieht lecker aus“. Wer einen ersten Blick in dieses Buch wirft, denkt vielleicht: muzukashisô da – „sieht schwierig aus“. Erst nach dem Lesen kann man dann defintiv sagen, wie es ist: muzukashii oder muzukashikunai .
Mach schnell – Adverbialformen
    Adverbien (zu Deutsch: Umstandswörter) sind Wörter, mit denen man Verben oder Adjektive näher bestimmt. Das klingt wieder einmal komplizierter, als es ist. Das einfachste Beispiel ist vielleicht das Wort „schnell“: In den Sätzen „das Raumschiff ist schnell“ oder „das schnelle Raumschiff“ ist „schnell“ ein Adjektiv, denn es drückt eine Eigenschaft aus. In dem Satz „das Raumschiff fliegt schnell“ ist „schnell“ ein Adverb, denn es drückt einen Umstand aus. Ein Adverb sagt, wie, wann, unter welchen Umständen etwas geschieht.
    Manche Adverbien kommen schon als Adverbien auf die Welt. „Heute“ zum Beispiel, „oft“ oder „leider“. Zusätzlich kann man aber aus jedem Adjektiv auch ein Adverb machen. In vielen Sprachen werden solche Adverbien durch eine besondere Endung markiert. Im Englischen ist das die Endung „-ly“ wie in „slowly“ oder „badly“, im Französischen enden viele Adverbien auf „-ment“.
    Im Japanischen wird die Adjektiv-Endung -i durch die Adverbial-Endung -ku ersetzt.
     
ôkii →
ôki ku
yasui →
yasu ku
warui →
waru ku
muzukashii →
muzukashi ku
    Ôkiku kaku heißt also „groß schreiben“, und muzukashiku hanasu heißt „schwierig reden, sich kompliziert ausdrücken“. Diese Formen auf -ku werden auch oft mit suru verwendet. Dann ergeben sich solche Sätze wie yasuku suru („billiger machen, verbilligen“) oder ôkiku suru („größer machen, vergrößern).
    Auch mit dem Verb naru („werden“) werden die Adverbialformen gerne kombiniert: waruku naru („schlecht werden, sich verschlechtern“) oder muzukashiku naru („schwieriger werden, sich verkomplizieren“).
    Sehr häufig stehen die -ku -Formen aber alleine und sind dann fast schon eine Art Befehlsform. Hayaku! heißt „schnell!“ (von hayai ). Yasashiku! heißt „Vorsichtig! Behutsam!“ (von yasashii ). In Verbindung mit dem Wort motto („noch mehr“) werden Steigerungen befohlen: Motto takaku! heißt„noch höher!“ (von takai ). Motto tsuyoku! heißt „noch stärker!“ (von tsuyoi ).
Ich gegen den Rest der Welt – die geheimnisvolle „-chau“-Form
    Wer sich fleißig Animes reinzieht, stolpert ständig über die ominöse Endung -chau . In Lehrbüchern bekommt man selten eine Erklärung dafür, und doch wird sie am laufenden Band verwendet. Wenn man Japaner kennt, die Deutsch oder Englisch sprechen, kann man sich einen Spaß machen und sie nach der Bedeutung fragen. Vermutlich werden sie daran verzweifeln – nicht, weil die Japaner zu dumm wären, um ihre eigene Sprache zu verstehen, sondern weil es im Deutschen oder im Englischen keine guten Entsprechungen dafür gibt.
    Die Endung -chau ist eine Verkürzung der Endung -te shimau . Ursprünglich benutzt man diese, um auszudrücken, dass eine Tätigkeit vollendet wird. Tabete shimau bedeutet also „Ich esse fertig“ oder „Ich esse auf“. Viel häufiger aber drückt -te shimau eine bestimmte Nuance aus: Dass man etwas „doch glatt einfach so“ tut. Dass man handelt, ohne nachzudenken. Dass man etwas tut, was man vielleicht nicht tun sollte. Mit anderen Worten: Man handelt eigenmächtig, spontan und setzt die anderen vor vollendete Tatsachen.
    Wir können uns vielleicht schwer vorstellen,

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