Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
Konsolen oder Pferderenn- Simulationen vergnügen können. Da man für Geld Chips bekommt, aber für Chips kein Geld mehr, sind es keine Glücksspiele in unserem Sinne. Man weiß also von Anfang an, dass man nichts gewinnen kann, daher besteht das Publikum nicht aus gescheiterten Existenzen und Spielsüchtigen, die auf die Villa im Süden hoffen, sondern aus Jugendlichen, die kurz mal ihren Spaß haben wollen. Ein Dauerbrenner ist seit vielen Jahren der auch in anderen Ländern beliebte „UFO-Catcher“, bei dem vor allem Mädchen mit einer Kralle Plüschtiere zu schnappen versuchen. Dazu kommen ständig neue Ableger von Konsolenspielen, Tanz- und Trommelspiele zum Beispiel.
In den riesigen Pachinko -Hallen geht es anders zu. Diese glitzernden, blinkenden Glaspaläste an den Ortsrändern mit ihren dicht aneinandergereihten Spielautomaten und der lauten Marschmusik sind nichts für Gruppen, die sich gemeinsam amüsieren wollen, sondern etwas für Einzelgänger. Bei dem lärmintensiven Spiel, bei dem man Metallkugeln an aufrechtstehenden Geräten in die richtigen Öffnungen lenken muss, kann man sich nicht mit den Nachbarn unterhalten. Pachinko ist für viele Japaner eine Hauptfreizeitbeschäftigung. Wenn man gut spielt, kann man die gewonnenen Kugeln gegen Waren eintauschen, doch selbst wenn es Menschen geben soll, die davon leben können – im Grunde geht es nur um Stressabbau. Auch wenn die Geräte auf den ersten Blick gleich aussehen, gibt es Hunderte von Modellen, es gibt Pachinko -Zeitschriften und Pachinko -Mangas (die vermutlich nie in deutscher Sprache erscheinen werden). Der typische Pachinko -Spieler ist männlich und in mittlerem Alter, aber auch viele Jugendliche und Frauen erliegen der schwer zu erklärenden Faszination dieses monotonen Spiels.
Viel mehr Ruhe hat man beim Mâjan (vom chinesischen Májiàng, zu Deutsch als Mah Jongg bekannt). In speziellen Mâjan -Stuben kann man sich zu viert diesem Legespiel hingeben und nebenbei eine Kleinigkeit trinken oder knabbern. Es gibt auch Clubs für das ebenfalls aus China stammende Go-Spiel (auf Japanisch go oder igo genannt) oder für das japanische Schach ( shôgi ). Diese klassischen chinesisch-japanischen Brettund Legespiele sind bei älteren Leuten beliebter als bei der Jugend, haben aber in allen Generationen ihre glühenden Anhänger.
9. Anime- und Manga-Fachbegriffe
Nicht unbedingt wichtig zum Verständnis von Animes, aber umso wichtiger, wenn man darüber reden oder lesen möchte, sind die japanischen Fachbegriffe. Manche davon haben längst den Weg zu uns gefunden, und richtige Anime-Freaks gehen ganz natürlich mit Wörtern wie dôjinshi oder kosupurei um. Ich habe einige gebräuchliche Begriffe zusammengestellt und möchte sie kurz erklären.
amekomi – der japanische Begriff für amerikanische Comics. Auch wenn US-Comics in Japan kaum verkauft werden, ist der Einfluss amerikanischer Comics und Zeichentrickfilme auf japanische Künstler groß. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe.
anime-ban – die Zeichentrickversion eines Mangas oder Romans. Den Prozess, ein Manga oder einen Roman in ein Anime umzusetzen, nennt man anime-ka .
animêtâ – der Beruf des Animezeichners, der arme Tropf, der die ganzen Einzelbilder zeichnen muss.
bangumi – heißt „Programm“ und meint meistens ein Fernsehprogramm. Das Wort wird oft in Verbindungen wie shin’ya bangumi („Spät-Abend- Programm“) oder kodomo no bangumi („Kinderprogramm“) gebraucht.
BGM / bî-jî-emu – die Abkürzung des englischen Begriffes „background music“. Hintergrundmusik von Animes und Computerspielen wird in Japan viel häufiger auf CD angeboten als bei uns.
bijuaru-kei (visual-kei) – wörtlich „visuelle Richtung“. Dieses Wort wird für die vielen japanischen Pop- und Rock-Bands gebraucht, bei denen meist phantasievolle Kostüme und schöne, androgyne junge Männer im Vordergrund stehen.
bishôjo – bedeutet „schöne Mädchen“. Theoretisch sind damit auch all die harmlosen Mangas/Animes für Kinder und Jugendliche gemeint, in denen niedliche Mädchen die Hauptrolle spielen. Meistens werden jedoch erotische Inhalte für etwas erwachsenere, männliche Leser/Zuschauer als bishôjo bezeichnet. Auch bishôjo -Spiele erfreuen sich großer Beliebtheit.
bishônen – heißt „schöne Jungs“ und bezeichnet Mangas und Animes, in denen es hauptsächlich um verträumte Darstellungen hübscher, zarter, mädchenhafter Jungs geht.
bôizu rabu (boys love) –
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