Das große Yogabuch

Titel: Das große Yogabuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Trökes

Vom Netzwerk:

stürmen auf uns ein und wollen alle gleichzeitig Beachtung finden. In der Stille der Totenhaltung wird die Unruhe des Geistes nicht mehr durch die körperliche Aktivität überdeckt und tritt zutage. Genau darin aber liegt die Chance: Endlich finden wir Zeit und Gelegenheit, zum Beobachter unseres Geistes zu werden. Durch diese Beobachtung können wir erkennen, was uns innerlich antreibt, umtreibt und beschäftigt. Häufig sind wir bestürzt, wenn wir beobachten, wie unser Geist funktioniert, weil uns plötzlich klar wird, wie wenig er uns unterstützt, sondern wie der Verstand uns treibt, drängt und dominiert. In dieser Erkenntnis liegt der erste wichtige Schritt zur Selbsterkenntnis und zur Auflösung unheilvoller Denkmuster und Denkstrukturen.
… in der Rückenlage
    Die Totenhaltung
    Shavasana
    Für lunare Menschen ist die Rückenlage ideal, da sie in dieser Position gut und frei in den Brustraum einatmen können. Für solare Typen ist sie jedoch äußerst ungünstig – für sie ist die Bauchlage die ideale Entspannungshaltung ( > ).

    Legen Sie in der Rückenlage die Arme neben den Körper, Handflächen nach oben. Schieben Sie die Schultern nach unten (fußwärts) und außen. | Lassen Sie die Füße leicht nach außen sinken. | Schließen Sie die Augen, und ziehen Sie sich in Ihren inneren Raum zurück. Liegen Sie äußerlich völlig regungslos wie ein Toter.
    Werden Sie sich der Äußerungen des Lebens in Ihrem inneren Raum bewusst. Erspüren Sie Ihren Herzschlag, das Pulsieren des Blutes in den Adern, die Bewegungen der Verdauung. Beobachten Sie das ruhige Kommen und Gehen Ihres Atems. | Ziehen Sie dann Ihre Aufmerksamkeit aus dem Körperraum zurück, und gehen Sie in den Stirnraum. Beobachten Sie, in welcher Geistes- und Gemütsverfassung Sie sind. Werden Sie sich bewusst, welche Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Pläne, inneren Bilder Ihnen momentan durch den Kopf gehen. | Nach einer Weile helfen Sie Ihrem Geist, sich zu entspannen, indem Sie sich vorstellen, dass er sich mit jedem Ausatmen zurücklehnt oder hinlegt und ruht. Entspannen Sie Ihren inneren Raum und Ihren Geist mit jedem Ausatmen etwas mehr.
    Verweilen Sie so einige Minuten. Spüren Sie, wie sich Ihr Körper immer mehr dem Boden überlässt und wie Ihr Geist vielleicht in den Zwischenzustand von Wachheit und Schlaf kommt.
    Dann fangen Sie langsam an, sich zu räkeln, zu recken und strecken. Öffnen Sie die Augen, und richten Sie sich auf. | Bevor Sie aufstehen, bleiben Sie noch 1 bis 2 Minuten sitzen, damit Ihr Kreislauf sich anpassen kann.
    Die Regungslosigkeit der Totenhaltung macht besonders deutlich, was uns innerlich bewegt. Wenn die Aktivität völlig ruht, können Gedanken, Gefühle, innere Bilder und Empfindungen plötzlich deutlich und wahrnehmbar – und damit bewusst – werden.
    In der indischen Mythologie findet man immer wieder das Bild des Gottes Shiva als Shava – als Leiche. Er symbolisiert das in sich ruhende Bewusstsein, das durch kein äußeres Tun mehr abgelenkt wird.
    Tipps fürs Üben
    • Wenn Sie Rückenschmerzen bekommen, legen Sie ein Kissen unter die Knie oder stellen Ihre Beine angebeugt auf. Wenn der Nacken sich im Liegen staucht und das Kinn sich nach oben reckt, legen Sie ein flaches Kissen unter den Kopf.
    • Wenn Ihnen schnell kalt wird, halten Sie eine Decke griffbereit.
    • Bei sehr hohem oder niedrigem Blutdruck hilft meist ein Kissen unter dem Kopf.
    • Bei einem schwachen Herzen (Herzinsuffizienz) und auch bei Hustenreiz hilft es, den ganzen Oberkörper etwas höher zu lagern.
    • Die Rückenlage ist nicht das Richtige, wenn Sie hochschwanger sind (Bauchseitenlage, siehe unten), wenn Sie nach einer Bronchitis immer im Liegen husten müssen oder wenn Sie Angstzustände bekommen (Augen öffnen und aufsetzen!).
    Variante: Sich mit Energie aufladen
    Um sich mit Energie aufzuladen, müssen Sie die Energiebahnen (Nadis, > ) schließen, in denen sie fließt.

    Legen Sie dazu Ihre Fußknöchel über Kreuz; es ist egal, welcher Fuß oben liegt. | Falten Sie die Hände, oder legen Sie sie übereinander. Noch wirkungsvoller ist es, wenn Sie Ihre rechte Hand auf den Bauch und die linke aufs Herz legen.
    Diese Haltung eignet sich hervorragend, wenn Sie sich innerhalb kurzer Zeit im Geist erfrischen und den Körper ruhen lassen wollen. Wenn Sie 10 Minuten regungslos liegen bleiben, werden Sie deutlich den Erholungseffekt spüren können, der sich intensiviert, wenn Sie länger in der Haltung verweilen