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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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schon. Übrigens das, äh, Mädchen. In welchem Zimmer ist es?«
    »Ha?«
    »Ich wollte nur nachsehen, ob die Tür auch fest verschlossen ist. Lod, unser Boß, wäre schön wütend, wenn das Mädchen plötzlich nicht mehr da wäre, was?«
    »Bist du eigentlich blöd oder so ähnlich?« Der große Mann runzelte die Stirn und bohrte mit einem Zeigefinger im Ohr. »Die…«
    Die Tür flog auf. »He, Eisenbieger«, knurrte ein John-Silver-Typ in zerrissenem Unterhemd, »leihst du mir deinen Schlagring?« Er sah zu O'Leary hinüber. »Wer ist das?« wollte er wissen.
    »Ein Neuer; eine Art Kammerzofe. Warum mußt du immer andere Leute anpumpen, Knochiger? Du hast mir die Daumenschrauben noch nicht zurückgegeben, die mir meine Mama geschenkt hat.«
    »Was ist der Kerl?« Knochiger starrte O'Leary verblüfft an.
    »Weiß ich auch nicht; er hat jedenfalls nach der Puppe gefragt. Der Blödmann weiß nicht einmal, daß …«
    »Macht nichts, was er nicht weiß. Er ist wahrscheinlich einer der Neuen. Stimmt's, Bursche?«
    »Natürlich.« Lafayette nickte eifrig. »Aber die, äh, Gefangene … Ihr braucht mir nur die Zimmernummer zu sagen, dann verschwinde ich, ohne euch noch länger zu belästigen.«
    »Der Dussel denkt…«, begann Eisenbieger.
    »Die Zimmernummer, was?« Knochiger sah zu Eisenbieger hinüber. »Das Zimmer ist nicht leicht zu finden. Wir zeigen dir lieber den Weg. Hab' ich nicht recht, Eisenbieger?«
    Der andere verzog das Gesicht. »Hör zu, ich bin wirklich beschäftigt.«
    »Du hast ein paar Minuten Zeit, um einen Gast zu begleiten. Los, wir gehen.«
    »Oh, das ist wirklich nicht nötig!« protestierte Lafayette. »Ich brauche nur die Zimmernummer.«
    »Kommt nicht in Frage, Kumpel; wir begleiten dich auf jeden Fall.«
    »Schön…« O'Leary ging hinter ihnen her in den Flur hinaus. Vielleicht war diese Eskorte sogar nützlich. Auf diese Weise wurde er wenigstens nicht angehalten. Er folgte den beiden Schwergewichtlern in den vierzehnten Stock, wo der gleiche Korridor vor ihnen lag.
    »Gleich hier, Kamerad«, sagte Knochiger und lächelte wie ein freundliches Krokodil. Sie blieben vor 1407 stehen, und Eisenbieger klopfte an.
    Hinter der Tür grunzte jemand.
    »Das klingt nicht wie Adoranne«, stellte O'Leary fest. »Das klingt wie…«
    Knochiger stürzte sich auf ihn und griff daneben, als Lafayette auswich und ihn mit einem Handkantenschlag am Hals traf. Eisenbieger sah mit offenem Mund zu, wie sein Kamerad an ihm vorbeistolperte, bevor er selbst zusammenklappte, weil Lafayettes Fuß in seinem Magen gelandet war. Er schüttelte den Kopf.
    »He, was soll das?« fragte er verständnislos und griff nach O'Leary, der seinen Arm rieb.
    »Aua«, sagte der Schwergewichtler. Dann näherte sich Knochiger mit einem Gesichtsausdruck, der Lafayette bewog, sich aufzuraffen, an Eisenbieger vorbeizurennen und im Treppenhaus zu verschwinden. Er sprang die Treppe hinab, erreichte den nächsten Korridor – und landete in den ausgebreiteten Armen eines Grislybären.
    Der Mann, der ihn jetzt eisern festhielt, war über zwei Meter groß, hatte Fäuste wie Schraubstöcke und war überall mit Muskeln bepackt, wohin Lafayette blickte. Er schleppte O'Leary zum nächsten Fahrstuhl, fuhr mit ihm einen Stock höher und zerrte ihn in den Flur hinaus, wo Eisenbieger und Knochiger erregt miteinander diskutierten.
    »… wir sagen einfach, der Kerl hat ein Messer gezogen, verstanden, und …«
    »Nä, wir sagen ihm gar nix. Ich sage ihm, daß du betrunken warst…« Die Unterhaltung brach ab, als die beiden O'Leary sahen.
    »He!« sagte Knochiger. »Stampfer hat ihn!«
    »Na, vielen Dank, Stampfer«, sagte Eisenbieger. »Wir nehmen ihn dir jetzt ab.«
    Stampfer knurrte wütend. Die beiden anderen zogen sich hastig zurück. O'Leary wurde wieder vor die Tür 1407 geschoben. Diesmal zitterte der Rahmen, als Stampfer anklopfte.
    »Sie ist offen, der Teufel soll dich holen!« rief eine Baßstimme. Stampfer drückte die Klinke herab, stieß die Tür auf und schubste Laf ayette in den Raum.
    Am Fenster saß ein Mann in einem riesigen Lehnstuhl. O'Leary nahm zunächst nur verblüfft wahr, daß der andere selbst in dieser Position größer als Stampfer war. Dann fiel ihm auf, daß dieser Mann breiter, dicker, schwerer und massiver als jedes andere menschliche Wesen war, das er bisher zu Gesicht bekommen hatte. Und schließlich fragte er sich entsetzt, ob er wirklich einen Menschen vor sich hatte.
    Das riesige Haupt – es saß schräg über

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