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das gutenberg-komplott

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Titel: das gutenberg-komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: born
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das die Auferstehung Christi darstellte. Ein weiteres Ölbild zeigte Si m son mit den Stadttoren von Gaza.
    Thomas berichtete Gutenberg über das bisher Geschehene. Von dem Abt und Katharina erwähnte er nichts. Er sprach von Klaras Aufzeichnungen. Thomas bemerkte, wie Gutenbergs Mundwinkel nervös zuckten, je länger er fortfuhr. Auch das Ultimatum des Kurfürsten erwähnte er.
    »Wir sitzen in einem Boot«, schloss Thomas. »Unsere Intere s sen überschneiden sich. Das Geheimnis ist bei mir in sich e ren Händen. Aber wir müssen handeln, ehe es zu spät ist. Ich bin d a von überzeugt, dass ich die Mordfälle erst dann lösen kann, wenn ich weiß, wer von Euren Männern Klara Roths Liebhaber war.«
    »Einer von meinen Leuten?«, murmelte Gutenberg, mehr für sich. »Das muss ich verdauen. Ich brauche Zeit!«
    »Wir haben keine Zeit!«
    »Trotzdem muss ich nachdenken. Bitte geht jetzt. Lasst mich eine Weile allein!«
    »Gut, aber ich bin in zwei Stunden wieder bei Euch.«
    »Einverstanden!«

21.
     
    B
    ologna und Henning saßen an einem Tisch, auf dem ein B e cher stand und ein Krug mit Rotwein. Sie wussten , dass Thomas bei Gutenberg war und dass Katharina Nachfo r schungen über Gutenbergs Mitarbeiter ang e stellt hatte. Gerlinde hatte ihnen zusätzlich von Plänen berichtet, die Thomas nach Hause gebracht hatte. Sie hatte Zeichnungen gesehen und das Wort Set z kasten lesen können.
    »Jetzt wissen wir endlich, woran wir sind«, sagte Bologna.
    »Wir müssen an die Pläne kommen. Aber ein Überfall würde zu viel Wirbel verursachen. Er ist Richter, er vertritt das G e setz.«
    Der Goldschmied blickte ihn mit großen Augen an. »Wir wollten unauffällig arbeiten. Wie sollen wir jetzt vorgehen, Guido?«
    »Wir wissen jetzt, dass es die Pläne gibt! Bisher waren wir auf Vermutungen angewiesen. Wir wissen sogar, wer sie hat und wo sie sich momentan befinden. Das Mädchen hat den Schlüssel zur Wohnung. Wir sollten auf diese Lösung setzen. Sie wird uns die Pläne besorgen. Mit einem Überfall lösen wir eine Hysterie aus. Schon jetzt patrouillieren ständig Bewaffnete durch die Gassen!«
    »Vielleicht gibt der Richter Gutenberg die Pläne und der ve r nichtet sie.«
    »Die Pläne werden beim Richter bleiben, denn er ermittelt in zwei Mordfällen, und es handelt sich um Beweismaterial.«
    »Aber er kann Gutenberg davon erzählen.«
    »Selbst wenn Gutenberg gewarnt ist – was nützt ihm das? Glaubst du, er wird deshalb seine Werkstatt aufgeben oder die Flucht ergreifen?«
    »Aber er wird nach dem Verräter suchen«, sagte Henning aufgebracht.
    »Und der wird sich nicht ohne weiteres zu erkennen geben! Da kommen mehrere Leute in Betracht. Von uns kann er G u tenberg nichts erzählen, weil er von uns nichts weiß.«
    »Langsam verstehe ich, warum du so gelassen bleibst! Denn von dir weiß tatsächlich keiner was. Ich habe ja die Verhan d lungen mit Klara geführt!«
    »Darum geht es nicht.«
    »Doch! Genau darum geht es. Aber ich sage dir nur eins, Guido: Glaub nicht, dass ich den Sündenbock spiele.«
    »Dein Name wird nie fallen.«
    »Und wenn du dich irrst?«
    »Dann mach dich für ein paar Tage aus dem Staub.«
    »Und mein Anteil?«
    »Ändert sich nicht!«
    »Ich mag deine römischen Methoden nicht.«
    »Morgen haben wir die Pläne. Dann zerstreuen sich deine Bedenken – und der eigentliche Tanz kann beginnen …«
     
    Thomas machte sich zeitig auf den Weg. Dicke Schneeflo c ken fielen vom dunklen Himmel. Sie tauchten aus dem Nichts auf, ehe der Wind sie gegen seinen Mantel wehte. Schließlich stand er vor dem Haus des Erfinders und klopfte an die Tür. Diesmal musste er nicht lange warten, und es war Gutenberg selbst, der ihm öffnete. Sie gingen in die Stube, die Thomas vom ersten Besuch kannte. Gutenberg entzündete eine Kerze. Sie setzten sich in die Nähe des Kamins, in dem ein Feuer flackerte. Th o mas streckte seine nassen Stiefel der Wärme entg e gen und rieb sich die rote Nase.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Gutenberg. »Einer meiner Männer hat mich verraten. Wir werden zusammenarbeiten.«
    Thomas fühlte sich erleichtert, aber er wollte sich nicht zu früh freuen – noch hatte er nichts erreicht, und die Zeit lief ihm davon.
    »Mich beschäftigt vor allem eine Frage«, sagte Gutenberg.
    »Keiner meiner Mitarbeiter ist reich, und der Aufbau einer Werkstatt kostet viel Geld. Der Verrat macht nur dann Sinn, wenn wir davon ausgehen, dass ein Geldgeber im Hintergrund steht.«
    »Habt Ihr einen

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