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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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und Heilig tut mir leid. Es war ein Unfall. Andreas war mein Freund. Mich schmerzt sein Tod am meisten.“
    „Es war kein Unfall“, schrie Lombardo. „Vielleicht ist es dir entgangen, aber die Steinbrücke wurde durch eine Sprengladung in die Luft gejagt. Wir hätten auf Tim hören sollen und umkehren, als noch Gelegenheit dazu war. Aber nein, du mit deinem beschissenen Ehrgeiz befiehlst uns, weiter vorzurücken.“ Der kleine Mann begann laut zu schluchzen. „Wir kommen hier nie wieder raus.“
    Bodrig trat an ihn heran, wollte ihn berühren, aber Lombardo wischte seine Hand beiseite.
    „Mach langsam, Domenico. Wir schaffen es. Entweder wir finden einen Ausgang oder die Verstärkung mit der Hartmann hoffentlich bald auftaucht, holt uns hier raus.“
    Lombardo wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke über das Gesicht. Die Aussicht auf Rettung schien ihn zu beruhigen.
    „Aber wir gehen nicht weiter?“
    „Nein“, meinte der Kommandoführer. „Wir bleiben hier.“
     
     
    Sie saßen zu viert auf dem nackten Felsboden. Schweigend, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend. Es war Weber, der plötzlich aufsprang und freudig ausrief: „Ich sehe ein Licht. Dort auf der anderen Seite der Schlucht.“
    Alle rappelten sich auf und starrten in die Richtung aus der sie gekommen waren.
    „Könnte auch Merkan sein, der es sich anders überlegt hat“, knurrte Bodrig.
    „Nein, es sind zwei Lampen“, beharrte Weber.
    „Also Merkan und Baumgärtner“, meinte Bodrig. „Vielleicht haben sie die Explosion gehört.“
    „He Tim. He Jürgen“, rief Weber über den Abgrund. Die Strahlen der Lampen, die auf sie zukamen, wackelten unruhig in der Dunkelheit. „Wir sind hier drüben.“
    Es erklang keine Antwort.
    „Die hören uns nicht“, meinte Weber verwundert.
    „Da stimmt etwas nicht“, zischte Fischer. „Zumindest Merkans Helmfunk müsste...“ Weiter kam er nicht.
    Ein Kugelhagel prasselte auf sie ein. Die knatternden Explosionen der auf Dauerfeuer gestellten Gewehre erfüllten die Höhle. Fischer warf sich zur Seite und prallte hart auf den Boden. Neben ihm kreischte Lombardo auf. Bodrig brüllte immer wieder „Deckung“. Er schien nicht weit entfernt zu sein.
    Einzig von Weber war nichts zu hören.
     
     
    Sebastian Weber stand noch immer auf beiden Beinen und starrte verwundert hinüber zu den vermeintlichen Kameraden, die ohne Grund auf sie feuerten.
    Sein Mund öffnete sich. „Halt, wir sind...“
    Die Kugel trat in seinen Brustkorb ein und zerfetzte die Lungenschlagader seines Herzens. Weber wurde von der Wucht nach hinten geworfen, blieb aber auf den Füßen. Er hatte nur einen dumpfen Schlag gespürt und begriff nicht, was geschehen war. Sein Gewehr fiel klappernd zu Boden. Mit zitternden Fingern befühlte er das Loch in seiner Jacke und spürte eine seltsame, feuchte Wärme. Als er die Hand in den Strahl seiner Helmlampe hob, sah er dass sie blutverschmiert war.
    Ich bin getroffen, dachte er. Dann kippte er nach hinten.
     
     
    „Wir müssen uns zurückziehen“, raunte Bodrig. „Sofort.“ Er hob die Waffe an und erwiderte erneut das Feuer, ob er etwas traf, war beim besten Willen nicht festzustellen. Fischer und Lombardo unterstützten ihn und schossen, wenn Bodrig das Magazin wechselte.
    Er und die anderen hatten keinen Augenblick angenommen, dass es ihre eigenen Kameraden waren, die da auf sie feuerten. Tepes und seine Leute mussten einen Zugang zur anderen Seite kennen, der von ihnen unentdeckt geblieben war.
    „Ich glaube, Weber hat es erwischt“, sagte Lombardo in einer Feuerpause leise. „Ich habe ihn fallen hören.“
    „Okay, dann nichts wie weg hier.“
    Noch immer pfiffen vereinzelt Kugeln um ihre Köpfe, Steinsplitter prasselten auf sie nieder, aber der Kugelhagel war deutlich abgeschwächt.
    „Fischer zuerst“, befahl Bodrig. „Ab in den Gang. Dann folgt Lombardo. Ich übernehme den Schluss. Wenn ihr auf Weber stoßt, nehmt ihn mit.“
    Daniel robbte los. Flach auf den Boden gepresst, das Gewehr hinter sich schleifend, kroch er durch die Dunkelheit. Es waren nur wenige Meter bis er gegen Webers schlaffen Körper prallte. Er schaltete kurz seine Helmlampe ein und betrachtete Webers jungenhaftes Gesicht, die Augen im Tod staunend aufgerissen. Fischer schloss ihm die Lider und rief leise nach hinten: „Weber ist tot.“
    „Mist“, fluchte Bodrig. Lombardo schwieg.
    Beide kamen herangekrochen und schalteten ebenfalls ihre Lampen ein. Ein wüster Kugelhagel war die

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