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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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Abend von der Arbeit kam, war sie noch immer bewusstlos. Ein paar Tage später eröffnete der Arzt Willard, es sei schon zu spät. Jeden Tag starb irgendwo irgendjemand, und im Sommer 1958, im Jahr, als Arvin Eugene Russell zehn wurde, sollte eben seine Mutter an der Reihe sein.
    Nach zwei Wochen im Krankenhaus setzte sich Charlotte im Bett auf und sagte zu Willard: »Ich glaube, ich habe geträumt.«
    »Einen schönen Traum?«
    »Ja«, antwortete sie. Sie streckte die Hand aus und drückte seine ein wenig. Dann sah sie zu der mit weißem Stoff bespannten Wand, die sie von der Frau im Bett nebenan trennte, und sagte mit leiser Stimme: »Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich möchte nach Hause und für eine Weile so tun, als würde uns das Haus gehören.«
    »Wie willst du das anstellen?«
    »Mit dem Zeug, das die mir verabreichen«, sagte sie, »könnten die mir sogar erzählen, ich sei die Königin von Saba, und ich würde es glauben. Außerdem hast du ja gehört, was der Doktor gesagt hat. Und ich will ganz bestimmt nicht den Rest meines Lebens hier verbringen.«
    »Ging es in deinem Traum darum?«
    Sie sah ihn verwirrt an. »In welchem Traum?«
    Zwei Stunden später fuhren sie vom Krankenhausparkplatz. Sie fuhren die Route 50 heimwärts, Willard hielt unterwegs an und kaufte ihr einen Milchshake, doch sie konnte ihn nicht bei sich behalten. Er trug sie ins hintere Schlafzimmer, machte es ihr gemütlich und gab ihr ein wenig Morphin. Ihre Augen wurden glasig, und nach etwa einer Minute schlief sie ein. »Du bleibst hier bei deiner Mutter«, sagte Willard zu Arvin. »Ich bin bald wieder da.« Dann ging er über die Weide, und eine kühle Brise fuhr ihm über das Gesicht. Er kniete an dem Gebetsbaum nieder und lauschte den kleinen, friedlichen Geräuschen des abendlichen Waldes. Ein paar Stunden lang starrte er das Kreuz an. Willard betrachtete ihr Unglück von allen möglichen Seiten, suchte nach einer Lösung, landete aber stets bei ein und derselben Antwort. Was die Sicht der Ärzte anging, so war Charlotte ein hoffnungsloser Fall. Sie gaben ihr fünf, höchstens sechs Wochen. Es gab keine andere Möglichkeit. Nun lag es an Gott und an ihm.
    Als er nach Hause kam, wurde es bereits dunkel. Charlotte schlief noch immer, Arvin saß auf einem Lehnsessel neben ihrem Bett. Willard konnte erkennen, dass der Junge geweint hatte. »Ist sie wach geworden?« fragte er leise.
    »Ja«, antwortete Arvin, »aber Dad, warum erkennt sie mich nicht?«
    »Das liegt nur an der Medizin, die sie kriegt. In ein paar Tagen ist alles wieder gut.«
    Der Junge sah zu seiner Mutter hinüber. Noch vor ein paar Monaten war sie die schönste Frau gewesen, die er je gesehen hatte, doch davon war fast nichts mehr zu erkennen. Er fragte sich, wie sie wohl aussehen würde, wenn es ihr wieder besser ging.
    »Wir sollten was essen«, sagte Willard.
    Er machte für Arvin und sich Eiersandwiches, dann wärmte er für Charlotte eine Dose Bouillon auf. Sie spuckte sie wieder aus, Willard wischte auf, hielt Charlotte in seinen Armen, spürte ihr Herz rasen. Er machte das Licht aus und setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett. Irgendwann schlief er ein, erwachte aber bald schweißgebadet aus einem Traum, in dem Miller Jones lebendig gehäutet an den Palmen hing, während sein Herz weiter schlug. Willard hielt sich den Wecker nah vor das Gesicht, es war kurz vor vier. Er schlief nicht wieder ein.
    Ein paar Stunden später schüttete er allen Whiskey aus, ging in die Scheune und holte ein paar Werkzeuge: eine Axt, einen Rechen, eine Sichel. Den Tag verbrachte er damit, die Lichtung um den Gebetsbaum zu erweitern, die Brombeeren und kleineren Bäume zu beseitigen, den Boden glatt zu rechen. Am nächsten Tag riss er ein paar Bretter von der Scheune und ließ sich von Arvin dabei helfen, sie zum Baumstamm zu tragen. Sie arbeiteten bis in die Nacht und errichteten acht weitere Kreuze rings um die Lichtung, jedes davon so groß wie das erste. »Die Ärzte können nichts mehr für deine Ma tun«, sagte er zu Arvin, als sie sich im Dunkeln auf den Heimweg machten. »Aber ich habe die Hoffnung, dass wir sie retten können, wenn wir es nur wollen.«
    »Wird sie sterben?« fragte Arvin.
    Willard dachte einen Augenblick nach, bevor er antwortete. »Der Herr kann alles tun, wenn du IHN nur richtig bittest.«
    »Und wie machen wir das?«
    »Das zeige ich dir gleich morgen früh. Es wird nicht einfach, aber es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Willard ließ sich

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