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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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Tod«, erklärte Willard eines Nachmittags ernst, als Arvin und er sich vor dem stinkenden, blutdurchtränkten Baumstamm hinknieten. »Willst du so etwas für deine Mutter?«
    »Nein, Sir«, sagte der Junge.
    Willard hämmerte mit der Faust auf den Stamm. »Dann bete, verdammt!«
    Arvin nahm das dreckige Taschentuch vom Gesicht und atmete tief den Gestank ein. Von da an versuchte er nicht mehr, dem Dreck, den endlosen Gebeten, dem vergossenen Blut und den verrotteten Kadavern auszuweichen. Dennoch siechte seine Mutter dahin. Alles roch nun nach Tod, selbst der Flur zu ihrem Krankenzimmer. Willard schloss die Tür ab und sagte Arvin, er solle sie nicht stören. »Sie braucht ihre Ruhe«, erklärte er.

6.
    Als Henry Dunlap eines Nachmittags gerade sein Büro verlassen wollte, tauchte Willard auf; er war über eine Woche mit der Miete im Verzug. In den letzten paar Wochen war der Anwalt tagsüber oft heimlich für ein paar Minuten nach Hause gekommen und hatte zugeschaut, wie seine Frau und ihr schwarzer Liebhaber es miteinander trieben. Er hatte das Gefühl, dies könnten Anzeichen einer Art Krankheit seinerseits sein, aber er konnte einfach nicht anders. Er hegte die Hoffnung, dem Kerl irgendwie den Mord an Edith in die Schuhe schieben zu können. Gott wusste, dass jeder Mistkerl, der die Frau seines weißen Bosses vögelte, nichts Besseres verdiente. Willie mit den Riesenlatschen wurde langsam aufmüpfig, tauchte am Morgen mit einer Fahne von Henrys privatem Vorrat an importiertem Cognac auf und roch nach seinem französischen Rasierwasser. Der Rasen sah schlimm aus. Henry würde wohl einen Eunuchen anheuern müssen, um den Rasen gemäht zu kriegen. Und Edith nervte ihn immer noch damit, dem Hurensohn einen Wagen zu kaufen.
    »Oh, Mann, Sie sehen nicht allzu gut aus«, sagte Henry zu Willard, nachdem die Sekretärin ihn hereingelassen hatte.
    Willard zückte seine Brieftasche und legte dreißig Dollar auf den Tisch. »Sie aber auch nicht«, entgegnete er.
    »Ich habe in letzter Zeit ziemliche Sorgen«, sagte der Anwalt. »Nehmen Sie doch Platz.«
    »Ich hab heute keine Zeit für Ihren Scheiß«, entgegnete Willard. »Nur die Quittung.«
    »Ach, kommen Sie schon«, setzte Henry nach, »lassen Sie uns einen trinken. Sie sehen so aus, als könnten Sie einen vertragen.«
    Willard stand einen Augenblick da und starrte Henry an; er war nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Es war das erste Mal, dass Dunlap ihm etwas zu trinken angeboten oder sich ihm gegenüber auch nur ansatzweise höflich gezeigt hatte, seit Willard vor sechs Jahren den Mietvertrag unterzeichnet hatte. Er hatte schon damit gerechnet, dass der Anwalt ihm wegen der Verspätung die Hölle heiß machen würde, hatte sich schon dazu entschlossen, ihm heute eine zu verpassen, falls er ihm zu dumm käme. Willard sah auf die Wanduhr. Er musste noch ein Rezept für Charlotte einlösen, aber die Apotheke hatte noch bis sechs Uhr auf. »Ja, könnte wohl sein«, sagte er. Er setzte sich auf den Holzstuhl gegenüber dem ledergepolsterten Bürostuhl des Anwalts, Henry holte zwei Gläser und eine Flasche Scotch aus dem Schrank. Er goss ein und reichte seinem Mieter ein Glas.
    Der Anwalt nahm einen Schluck, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah das Geld an, das vor Willard auf dem Schreibtisch lag. Henry hatte Magenschmerzen von all dem Ärger mit seiner Frau. Seit ein paar Wochen hatte er über das nachgedacht, was der Golfer ihm über seinen Mieter gesagt hatte; dass er diesen Mann brutal niedergeschlagen hatte. »Immer noch daran interessiert, das Haus zu kaufen?« fragte er.
    »Keine Chance, an solche Summen zu kommen«, sagte Willard. »Meine Frau ist krank.«
    »Tut mir leid, das zu hören«, sagte der Anwalt. »Wegen Ihrer Frau, meine ich. Wie schlimm ist es denn?« Er schob die Flasche zu Willard. »Bedienen Sie sich.«
    Willard goss sich zwei Finger hoch ein. »Krebs«, sagte er.
    »Meine Mutter ist an Lungenkrebs gestorben«, sagte Henry, »aber das ist schon lange her. Seitdem sind sie viel weiter in der Behandlung.«
    »Die Quittung«, sagte Willard nur.
    »Da gehören fast sechzehn Hektar Land dazu.«
    »Wie schon gesagt, im Augenblick bringe ich das Geld nicht auf.«
    Der Anwalt drehte sich in seinem Stuhl um und schaute auf die Wand hinter sich. Das einzige Geräusch machte ein Ventilator, der sich in einer Ecke hin und her bewegte und heiße Luft durchs Zimmer wirbelte. Henry trank noch einen Schluck. »Vor einer Weile habe ich meine Frau

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