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Das Haus am Lake Macquarie

Das Haus am Lake Macquarie

Titel: Das Haus am Lake Macquarie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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Verlangen zu unterdrücken.
    “Nein, vielen Dank”, erwiderte er betont gelassen.
    Celia beugte sich vor und stellte seinen Becher auf einen kleinen Tisch links von ihm. Unwillkürlich blickte Luke ihr in den Ausschnitt. Wie er bereits festgestellt hatte, trug sie keinen BH, und beim Anblick ihrer vollen Brüste erfasste ihn wieder ein heftiges Begehren. Schnell nahm er den Becher in beide Hände und hielt ihn oberhalb seines Schoßes, damit Celia nicht merkte, wie erregt er war.
    Doch zum Glück sah sie ihn nicht an, sondern blickte traurig und gedankenverloren in den kalten Kamin.
    “Ihre Tante Helen lässt übrigens ausrichten, dass Ihre Mutter darum bittet, sie bald zu besuchen.”
    Celia nickte langsam.
    Zu seiner Erleichterung verspürte Luke diesmal kein Verlangen, sondern Mitgefühl. “Geht es ihr sehr schlecht?”
    “Ja. Sie sagt kaum ein Wort und hat jede Nacht Albträume. Manchmal ruft sie im Schlaf nach Lionel.”
    Luke konnte sich noch immer nicht vorstellen, dass sein Vater eine Frau skrupellos ausgenutzt und selbstsüchtig ihr Leben zerstört hatte. Doch offensichtlich hatte er genau das getan – ob mit Absicht oder unbewusst. Dass sein Vater sich von seiner Leidenschaft hatte überwältigen lassen, konnte Luke verstehen – besonders dann, wenn Jessica auch nur halb so schön war wie ihre Tochter. Doch er hätte sie nach jener ersten Nacht nicht mehr wiedersehen dürfen. Was er der armen Frau und ihrer Tochter im Laufe der Jahre angetan hatte, war unverzeihlich.
    Laut Helen war Lionel Freeman immer wieder aufgetaucht, hatte Celia mit Geschenken überhäuft und ihren Vater gespielt, nur um dann wieder für Wochen zu verschwinden. Kein Wunder, dass Celia ihn hasst, dachte Luke. Zuerst hatte sie seinen Vater geliebt, doch als sie älter wurde, war ihr bewusst geworden, was für ein falsches Spiel er trieb.
    “Das alles tut mir wirklich leid, Celia”, sagte Luke sanft. “Was mein Vater getan hat, war falsch. Ich kann sein Verhalten weder erklären noch entschuldigen. Aber Ihre Mutter ist nicht der einzige Mensch, dem er wehgetan hat, nicht wahr?”
    “Was … was meinen Sie damit? Sie glauben doch nicht etwa, dass Ihre Mutter davon wusste?”
    Bisher hatte er das nicht für möglich gehalten. Es hätte seiner Mutter das Herz gebrochen, wenn sie von der Affäre ihres geliebten Mannes gewusst hätte. Doch plötzlich kamen Luke Zweifel. War sie vielleicht deshalb manchmal ohne erkennbaren Grund so traurig gewesen, hatte sie deshalb so unter starker Migräne gelitten?
    Nein, das kann nicht sein, dachte er. Sein Vater hatte Jessica Gilbert erst kennen gelernt, als er, Luke, zwölf Jahre alt gewesen war. Doch er erinnerte sich, dass seine Mutter schon Migräne gehabt hatte, als er noch ein ganz kleiner Junge gewesen war. Und was ihre unerklärliche Traurigkeit anging – erlebte das nicht jeder Mensch dann und wann? Man kann ja nicht ständig glücklich und zufrieden sein, dachte Luke.
    Celia schien zu bemerken, wie beunruhigt er war. “Mum war immer sehr sicher, dass Ihre Mutter nichts davon wusste. Und ich habe keinen Grund, es nicht zu glauben. Aber Sie sagten, Mum sei nicht der einzige Mensch, dem Lionel wehgetan habe, und da dachte ich …” Sie unterbrach sich und sah ihn verwirrt an.
    “Nein, ich glaube auch nicht, dass meine Mutter von der Affäre wusste”, stimmte Luke ihr zu. “Ich meinte eigentlich Sie, Celia. Mein Vater hat
Sie
verletzt.”
    Überrascht sah sie ihn mit ihren großen grünen Augen an.
    “Dad kann sich nicht mehr für sein Verhalten entschuldigen”, fuhr Luke fort. “Deshalb möchte ich es an seiner Stelle tun. Ich bin sicher, dass er Sie nicht absichtlich verletzt hat. Aber dennoch hat er es getan, und es tut mir unsagbar leid.”
    “Oh …” Sprachlos sah Celia ihn an. Sein Mitgefühl überwältigte sie. Ihre Hände begannen sofort zu zittern, so dass sie ein paar Tropfen Kaffee auf ihren Schoß verschüttete. Sie schrie leise auf und brach dann in Tränen aus.
    Luke handelte, ohne nachzudenken. Er setzte sich zu Celia, um ihr den Becher abzunehmen und ihn wegzustellen. Dabei hatte er keinerlei Absichten verfolgt, sondern sich lediglich hilfsbereit verhalten wollen. Er war nun einmal ein Gentleman. Doch bevor er sich wieder von Celia entfernen konnte, wandte sie sich zu ihm um und barg schluchzend den Kopf an seiner Brust.
    Lukes Herz begann heftig zu schlagen. Was sollte er nur tun? Mach, dass du wegkommst, befahl ihm eine innere vernünftige Stimme. Aber das

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