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Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Wilkins
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Gedanken bekam sie eine Gänsehaut. Was hatten sie vor?
    Noch im Bademantel marschierte sie geradewegs zum Leuchtturm und hämmerte an die Tür. Niemand öffnete. »Damien!« Er war nicht da.
    Sie kehrte zum Cottage zurück. Was sollte sie machen? Graeme anrufen und zur Rede stellen? Zur Polizei gehen und es Sergeant Lacey melden? Sie sah auf die Uhr. Ob Tristan mit seiner Besprechung fertig war und mit ihr darüber reden konnte?
    Sie rief ihn auf dem Handy an, doch es meldete sich nur die Mailbox. Sie notierte rasch seine Büro- und Privatnummer, die am Ende der Ansage genannt wurden, und rief im Büro an.
    »Tut mir leid, Mr. Catherwood ist heute nicht da.«
    »Nicht da?« Vielleicht hatte er die Besprechung irgendwo anders.
    »Er hat den Rest der Woche Urlaub genommen.«
    Sie legte auf und schaute lange auf die Privatnummer, die auf ihrem Zettel stand. Nach ihrem intimen Zusammensein wäre es sicherlich möglich, ihn zu Hause anzurufen.
    Urlaub. Ein früher Termin. Libby durfte sich keinen Kopf deswegen machen. Tristan war ehrgeizig, durchaus denkbar, dass er auch im Urlaub einen Termin wahrnahm. Sie griff nach dem Telefon, bevor sie es sich anders überlegen konnte, und wählte die Privatnummer.
    Es klingelte einmal. Zweimal. Ihr Herz schlug langsamer. Er war nicht da. Beim fünften Klingeln meldete sich eine Frauenstimme. »Hallo?«
    Libby brauchte zwei Sekunden, bis sie sich gefasst hatte. »Hallo. Ich wollte mit Tristan sprechen.«
    »Wer ist denn am Apparat?« Die Stimme klang hart.
    »Elizabeth Slater.«
    »Einen Moment.« Das Telefon wurde unsanft abgelegt. Kurz darauf meldete sich Tristan.
    »Hi, Libby.«
    »Ich brauche deine Hilfe, Tristan …«
    »Kann ich dich gleich zurückrufen? In fünf … in fünf Minuten, okay?«
    »Okay.«
    Er legte auf. Libby schleuderte das Telefon quer durchs Zimmer. Es landete scheppernd neben dem Sofa. Sie war nicht dumm. Sie kannte die Anzeichen. Er war verheiratet.
    Genau wie Mark.
    Sie ging unter die Dusche und stellte das Wasser so heiß wie möglich. Das Telefon klingelte, aber sie ignorierte es, setzte sich auf den Boden und ließ das Wasser durch ihre dunklen Haare und über ihren Rücken fließen. Sie atmete tief durch. Nach dem Hochgefühl vom Morgen, dem Glück und der Hoffnung, war dieser Absturz umso schmerzlicher.
    Doch dann begriff sie, dass alles gut würde. Sie würde das verfluchte Haus verkaufen und nach Frankreich zurückkehren. All ihre Probleme wären damit gelöst: Tristan, Juliet, Graeme. Sie würde in eine luxuriöse Wohnung ziehen, die Türen abschließen und ihr Herz niemals wieder öffnen.
    Irgendwann ging das heiße Wasser aus. Sie stieg aus der Dusche und wickelte sich in ein Handtuch. Das Telefon klingelte erneut. Diesmal meldete sie sich.
    »Hier ist Tristan.«
    »Bist du verheiratet?«
    Pause. »Nein.«
    »Wer war das vorhin am Telefon?«
    »Können wir das persönlich besprechen? Bitte, sei nicht eifersüchtig. Eifersüchtige Frauen machen sich das Leben selbst schwer. Wir sind doch noch ganz am Anfang unserer Beziehung.«
    Sein Tadel schmerzte, und sie wurde rot vor Scham. Welches Recht hatte sie, ihm diese Fragen zu stellen? Vermutlich hielt er sie jetzt für verrückt. »Tut mir leid«, seufzte sie. Dann kam ihr ein anderer Gedanken, verbunden mit einem Kribbeln. »Wie war deine Besprechung heute Morgen?«
    »Gut. Es war nichts Berufliches. Eine juristische Sache. Ich habe einige Immobilienangelegenheiten zu regeln.«
    Ja, sie benahm sich tatsächlich wie eine Verrückte. Machte sich Gedanken über seine Besprechung, zog irgendwelche Schlussfolgerungen wegen einer Frauenstimme am Telefon. Schwester, Mitbewohnerin, Putzfrau. Aber nicht seine Ehefrau. Das hatte er selbst gesagt. Nicht verheiratet. Das waren nur die Nachwirkungen ihrer Beziehung zu Mark.
    »Lass uns Freitagabend essen gehen. Ich möchte dich so gerne wiedersehen. Ich habe diese Woche viel zu tun wegen dieser juristischen Sache, aber Freitagabend wäre ich bereit für ein schönes Glas Shiraz und ein gutes Essen.«
    »Klingt wunderbar.« Es war ihr ernst damit.
    »Du hast gesagt, du brauchst meine Hilfe. Ich habe mir Sorgen gemacht, als du nicht ans Telefon gegangen bist.«
    »Ach so. Ich glaube, ein Problem hat sich gelöst. Ich weiß jetzt, wer sich nachts an meinem Haus herumgetrieben hat, aber wenn ich erst umgezogen bin, spielt das keine Rolle mehr.«
    »Wer denn?« Sie hörte den Argwohn in seiner Stimme.
    »Graeme Beers. Der Tauchlehrer aus Winterbourne Beach. Ich

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