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Das Haus an der Düne

Das Haus an der Düne

Titel: Das Haus an der Düne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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verursachen gewesen sein.
    «Also so ist das», meinte Poirot, als wir weitergingen. «Unsere kleine Nick hat Recht und der reiche Monsieur Lazarus hat Unrecht. Hastings, mein Freund, das ist alles höchst interessant.»
    «Was unternehmen wir jetzt?»
    «Wir gehen auf die Post und geben ein Telegramm auf, falls es nicht schon zu spät dafür ist.»
    «Ein Telegramm?», fragte ich hoffnungsvoll.
    «Ja», sagte Poirot gedankenverloren. «Ein Telegramm.»
    Die Post war noch geöffnet. Poirot füllte das Telegrammformular aus und gab es auf. Er vertraute mir nichts über seinen Inhalt an. Da ich das Gefühl hatte, er wollte danach gefragt werden, hütete ich mich, genau dies zu tun.
    «Ärgerlich, dass morgen Sonntag ist», bemerkte er auf dem Rückweg ins Hotel. «Jetzt können wir erst am Montag bei Mr Vyse vorsprechen.»
    «Sie könnten ja versuchen, seine Privatadresse herauszubekommen.»
    «Sicher. Aber genau das möchte ich vermeiden. Ich möchte ihn zunächst rein geschäftlich konsultieren und mir von dieser Warte aus mein Urteil bilden.»
    «Ja», sagte ich nachdenklich. «Ich nehme an, das ist am besten so.»
    «Zum Beispiel kann die Antwort auf eine kleine, simple Frage alles verändern. Wenn Monsieur Charles Vyse heute Morgen um zwölf Uhr dreißig in seinem Büro war, dann kann er den Schuss im Garten des Majestic nicht abgefeuert haben.»
    «Sollten wir nicht die Alibis der drei im Hotel überprüfen?»
    «Das ist wesentlich schwieriger. Es wäre für einen von ihnen durchaus einfach gewesen, sich ein paar Minuten von den anderen abzusetzen, ein rascher Abgang durch eines der zahllosen Fenster – schnell und heimlich durch Halle, Herrenzimmer, Salon, Schreibzimmer, zu der Stelle, an der das Mädchen vorbeikommen musste – den Schuss abfeuern und dann blitzschneller Rückzug.
    Allerdings, mein Freund, können wir bis jetzt nicht einmal sicher sein, wer die Hauptdarsteller in unserem Drama sind. Da wären einmal die ehrbare Ellen und ihr bis jetzt unsichtbarer Gatte. Beide Bewohner des Hauses und nach unseren Informationen hegen sie möglicherweise einen Groll gegen unsere kleine Mademoiselle. Dann gibt es da noch die unbekannten Australier im Pförtnerhaus. Und es kann noch andere Personen geben, Freunde und enge Vertraute von Miss Buckley, denen sie keinerlei Misstrauen entgegenbringt und die sie daher folglich auch nicht erwähnt. Ich werde das Gefühl nicht los, Hastings, dass da noch etwas anderes dahintersteckt – etwas uns bis jetzt Unbekanntes. Ich habe da so eine kleine Ahnung, dass Miss Buckley mehr weiß, als sie sagt.»
    «Denken Sie, sie hält etwas zurück?»
    «Ja.»
    «Möglicherweise mit der Absicht, einen gewissen Jemand zu schützen?»
    Poirot schüttelte sehr energisch den Kopf. «Nein, nein. Was das betrifft, machte sie einen vollkommen offenen und ehrlichen Eindruck. Ich bin überzeugt davon, sie hat alles gesagt, was ihr zu diesen Angriffen auf ihr Leben einfällt. Aber da ist noch etwas anderes – etwas, wovon sie vielleicht annimmt, es habe gar nichts mit der Sache zu tun. Und ich wüsste zu gern, was dieses Etwas ist. Denn – ich sage das in aller Bescheidenheit – ich bin um einiges intelligenter als eine petite Mademoiselle wie sie. Ich, Hercule Poirot, vermag durchaus Zusammenhänge zu erkennen, wo sie für Mademoiselle nicht erkennbar sind. Das könnte mir den gesuchten Hinweis liefern. Denn ich muss Ihnen in schonungsloser Offenheit mitteilen, Hastings, dass ich, wie Sie zu sagen pflegen, in dieser Sache schwimme. Ich tappe im Dunkeln und warte auf einen Schimmer Logik. Es muss etwas geben – einen Faktor geben in diesem Fall, den ich nicht sehe. Was ist es nur? Das beschäftigt mich ununterbrochen. Qu’est-ce que c’est? »
    «Sie werden es schon herausfinden», munterte ich ihn auf. «Ich darf es nur nicht zu spät herausfinden», lautete seine düstere Antwort.

Fünftes Kapitel
    Mr und Mrs Croft
     
    A n diesem Abend war im Hotel Tanz. Nick Buckley dinierte mit ihren Freunden im Speisesaal und winkte uns fröhlich zu.
    Sie war an diesem Abend in eine scharlachrote Robe aus fließendem Chiffon gehüllt, deren Schleppe elegant am Boden schleifte. Ihr schlanker Hals, ihre weißen Schultern und ihr kleiner, kecker, dunkler Kopf krönten ihre zauberhafte Erscheinung.
    «Eine faszinierende kleine Teufelin», bemerkte ich.
    «Das genaue Gegenteil von ihrer Freundin, nicht wahr?»
    Frederica Rice war ganz in Weiß. Sie bewegte sich mit einer lasziven und gleichzeitig

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