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Das Haus an der Düne

Das Haus an der Düne

Titel: Das Haus an der Düne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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«Unsere Maggie», wie sie sie nannten.
    «Ich kann es auch jetzt noch kaum glauben», sagte Mr Buckley. «Ein so liebes Kind, Monsieur Poirot. So still und selbstlos, hat immer nur an andere gedacht. Wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, ihr ein Leid zuzufügen?»
    «Ich konnte das Telegramm gar nicht fassen», ergänzte Mrs Buckley. «Wir hatten uns doch erst einen Tag zuvor von ihr verabschiedet.»
    «Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben», murmelte ihr Mann.
    «Colonel Weston war sehr freundlich», sagte Mrs Buckley. «Er hat uns versichert, dass man alles tun wird, den Schuldigen zu fassen. Es muss sich um einen Verrückten handeln. Es gibt gar keine andere Erklärung.»
    «Madame, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ich mit Ihnen fühle in Ihrem Schmerz – und wie ich Ihre tapfere Haltung bewundere!»
    «Ein Zusammenbruch bringt uns Maggie auch nicht wieder», sagte Mrs Buckley in stiller Trauer.
    «Meine Frau ist einfach wundervoll», sagte der Geistliche. «Ihr Glaube und ihr Mut sind weitaus stärker als meine. Es ist alles so – so verwirrend, Monsieur Poirot.»
    «Ich weiß, ich weiß, Monsieur.»
    «Sie sind doch ein großer Detektiv, nicht wahr, Monsieur Poirot?», fragte Mrs Buckley.
    «Man hat es zuweilen behauptet, Madame.»
    «Oh, das weiß ich. Selbst in unserem entlegenen Dörfchen hat man von Ihnen gehört. Sie werden die Wahrheit herausfinden, nicht wahr, Monsieur Poirot?»
    «Ich werde nicht ruhen, bis es mir gelungen ist, Madame.»
    «Sie wird Ihnen enthüllt werden, Monsieur Poirot», sagte der Geistliche mit zitternder Stimme. «Das Böse darf nicht unbestraft hingehen.»
    «Das Böse findet immer seine Strafe, Monsieur. Nur bleibt sie uns manchmal verborgen.»
    «Was wollen Sie damit sagen, Monsieur Poirot?»
    Poirot schüttelte nur stumm den Kopf.
    «Arme kleine Nick», sagte Mrs Buckley. «Sie tut mir am meisten leid. Sie schrieb mir einen äußerst rührenden Brief, Sie habe das Gefühl, mit ihrer Einladung Maggie in den Tod gelockt zu haben.»
    «Das ist ja entsetzlich», sagte Mr Buckley.
    «Ja, schon, aber ich verstehe, wie sie sich jetzt fühlt. Ich wünschte, ich könnte sie besuchen. Es scheint mir sehr sonderbar, dass man nicht einmal ihre eigene Familie zu ihr lässt.»
    «Ärzte und Schwestern sind nun einmal unnachgiebig», meinte Poirot ausweichend. «Sie legen die Regeln so und so fest, und daran ist nicht zu rütteln. Und zweifellos fürchten sie, dass Ihr Besuch für Mademoiselle – was nur natürlich wäre – eine seelische Belastung bedeuten würde.»
    «Mag sein», gab Mrs Buckley zweifelnd zu. «Ich halte überhaupt nicht viel von Sanatorien. Nick würde es viel besser gehen, wenn ich sie mit zu uns nehmen könnte, nichts wie weg von hier.»
    «Das ist gut möglich, aber ich fürchte, das wird man nicht zulassen. Wann haben Sie Miss Buckley zuletzt gesehen?»
    «Vergangenen Herbst. Damals war sie in Scarborough. Maggie fuhr hinüber und hat sie besucht, und dann kam sie mit zu uns und blieb über Nacht. So ein hübsches, nettes Ding – für ihre Freunde habe ich allerdings nicht viel übrig. Und ihr Lebensstil – nun den kann man ihr schwerlich anlasten. Das arme Kind ist ja so gut wie allein aufgewachsen.»
    «End House ist ein seltsames Haus», meinte Poirot nachdenklich.
    «Ich mag es nicht», stimmte Mrs Buckley zu. «Hab es nie gemocht. Irgendetwas stimmt nicht mit dem Haus. Den alten Sir Nicholas mochte ich auch nicht. Wenn ich ihn nur sah, bekam ich eine Gänsehaut.»
    «Kein guter Mensch, fürchte ich», ergänzte ihr Mann. «Aber er besaß eine eigenartige Anziehungskraft.»
    «Die habe ich nie gespürt», sagte Mrs Buckley. «Das Haus hat etwas Böses an sich. Ich wünschte, wir hätten unsere Maggie niemals dorthin fahren lassen.»
    «Ach, das nutzt jetzt auch nichts mehr», sagte Mr Buckley und schüttelte traurig den Kopf.
    «Nun», sagte Poirot, «wir möchten Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Ich wollte Ihnen nur mein aufrichtigstes Mitgefühl ausdrücken.»
    «Sie sind sehr freundlich, Monsieur Poirot. Und wir sind Ihnen für alles sehr dankbar.»
    «Wann kehren Sie nach Yorkshire zurück?»
    «Morgen treten wir die traurige Reise an. Auf Wiedersehen, Monsieur Poirot und nochmals vielen Dank.»
    «So nette, aufrichtige Menschen», bemerkte ich beim Weggehen.
    Poirot nickte zustimmend.
    «Es bricht einem schier das Herz, nicht wahr, mon ami? Eine derart sinnlose – nutzlose Tragödie. Cette jeune fille. – Ach, ich mache mir

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