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Das Haus an der Klippe

Das Haus an der Klippe

Titel: Das Haus an der Klippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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worauf ich eigentlich hinauswill: Als Rosie beinahe starb, da ist all dieser Mist von mir abgefallen. Da war nur noch ich, da war Rosie, da war Pete. Sonst nichts. Eine heilige Dreifaltigkeit. Ich habe sogar zu dieser anderen Dreifaltigkeit gebetet, zu der, an die ich nicht glaube. Und ich habe Gelübde abgelegt. Daß ich nie mehr unzufrieden sein werde, wenn ich da wieder rauskomme, so was in dem Stil.«
    »Zählen für dich denn Gelübde an jemanden, an den du gar nicht glaubst?«
    »Mehr als an alles andere, würde ich sagen. Versuch nie, jemanden auszutricksen, der es dir nicht heimzahlen kann. Egal, um diese Marathongeschichte auf zehntausend Meter abzukürzen, mit dem Zeug, was mir im Kopf rumgegangen ist und dann von mir abgefallen ist, erlebte ich das gleiche, was ich von der Arbeit am Bildschirm kenne: Etwas ist verschwunden, aber es ist immer noch irgendwo da. Ich spüre es. Die erste Erinnerung war wohl dieser Anruf wegen des Liberata-Treffens, von dem ich dir erzählt habe. Eine innere Stimme sagte mir, du bist fertig damit, du mußt jetzt deinen eigenen Garten bestellen, Mädchen. Dann fühlte ich mich plötzlich schuldig. Schlimmer noch als schuldig. Ich dachte an die alte Feenie Macallum. Ihr Leben könnte man gar nicht in einem Klappentext beschreiben, dazu bräuchte man einen dicken Wälzer. Verstehst du, was ich sagen will, Daphne? Was passiert ist, was uns beinahe passiert ist, hat mich verändert. Ich schaue Rosie und Pete an und weiß, sie sind so wichtig für mich, ich würde für sie mein Leben opfern. Und trotzdem kann ich noch tief in mir die alte Saat der Unzufriedenheit spüren! Ich bin schon komisch, oder?«
    »Und jetzt denkst du, daß diese Dreifaltigkeit, an die du nicht glaubst, nachdem sie dich zuerst zur Vernunft bringen wollte, indem sie beinahe deine Tochter getötet hat, dir nun noch eine Lektion erteilen will und dir diese Bande von Irren auf den Hals schickt? Ich bitte dich!«
    Daphne lachte, und es war kein gezwungenes überlegenes Wiehern, sondern ein perlendes, wirklich vergnügtes Glucksen, in das man einfach einstimmen mußte.
    Als wäre dies sein Stichwort gewesen, und vielleicht war es das ja auch, erschien Patrick Aldermann mit einem Tablett, das er auf den Tisch stellte. Dann beugte er sich zu Ellie und hauchte ihr einen Kuß auf die Wange.
    »Schön, daß es euch gut geht«, sagte er. »Ich fürchtete schon, ihr wärt handgreiflich geworden, weil ihr euch nicht darüber einigen könnt, wer an dem gestrigen Fiasko schuld ist.«
    »Patrick, bitte!« sagte Daphne. »Das haben wir geklärt.«
    »Ach ja? Und?«
    »Ich übernehme voll und ganz die Verantwortung, auch wenn Daphne die Sache ihrer eigenen Dummheit zuzuschreiben hat«, erklärte Ellie.
    Aldermann nahm das bedächtig zur Kenntnis, während er den Kaffee einschenkte.
    Lächelnd reichte er Ellie eine Tasse. Es war ein freundliches Lächeln. Sein normaler Ausdruck war eine ausdruckslose Leere, die braunen Augen seines ovalen Gesichts, das mit seinen völlig regelmäßigen Zügen den Eindruck von Maskenhaftigkeit unterstrich, betrachteten einen völlig leidenschaftslos. Jeder andere Mann, der gemerkt hätte, wie attraktiv und jugendlich sein Lächeln wirkte, hätte es öfter und mit mehr Berechnung eingesetzt. Doch Aldermann war der am wenigsten seiner selbst bewußte Mann, den Ellie kannte. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn überhaupt mochte, nicht weil er etwas an sich hatte, das ihr widerstrebte, sondern weil er so wenig von sich preisgab. Menschen, die etwas verbergen möchten, versuchen anderen ein bestimmtes Bild von sich zu vermitteln und enthüllen gerade dadurch mehr, als ihnen lieb ist, doch Patrick war einfach … Patrick. Ein Mann, für den sich das Leben in der natürlichen Schönheit und den perfekten Proportionen dieses Gartens zu ordnen schien. Nur daß dieser Garten natürlich den größten Teil seiner Schönheit und Anlage der Arbeit von Hirn und Hand seines Besitzers verdankte. Was einen über sein Leben ins Grübeln brachte …
    »Du hast natürlich recht«, sagte er. »Sie hat diesen rührenden Glauben, daß ihr Gefahren nichts anhaben können, und wenn doch, daß die Götter sie dann schon beschützen und sie in einen Lorbeerbaum verwandeln.«
    »Na, du hast sie immerhin schon in eine Blume verwandelt«, bemerkte Ellie. »Schade nur, daß du gestern nicht da warst, um ihr auch noch ein wenig Vernunft einzubläuen.«
    Das war als lockerer Scherz auf Daphnes Kosten gedacht, doch ihr Mann

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