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Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Bennett
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Umgang mehr mit dir pflege …«
    Valerie bekam ganz gegen ihren Willen feuchte Augen. »Bitte schau mich an!«, flehte sie. »Warum tust du das?«
    Cecily hob den Kopf. Auch sie hatte jetzt Tränen in den Augen. »Sie sagt, dass es die Familie meines Zukünftigen bestimmt nicht gern sehen würde, wenn ich mit dir verkehre.«
    Valerie wollte gerade nachfragen, wer denn der Glückliche sei, als Mary sich ihnen freudestrahlend näherte.
    »Schön, dass du gekommen bist, Valerie«, flötete sie, bevor sie Cecily überschwänglich umarmte. Nun verstand Valerie gar nichts mehr. In ihrer Einschätzung von Mary Tenson waren sich die Freundinnen stets einig. Und nun waren Cecily und Mary plötzlich ein Herz und eine Seele? Was hatte das zu bedeuten?
    Auch das musste Valerie an jenem Tag schneller erfahren, als ihr lieb gewesen wäre.
    »Ich finde es göttlich«, schwärmte Mary übertrieben. »Was habe ich für Ängste ausgestanden, als Mutter mir sagte, sie hätte einen passenden Heiratskandidaten für mich gefunden? Aber dein Brüderchen. Den nehme ich mit Handkuss.«
    Valerie hoffte inständig, es möge sich um Richard handeln, James’ älteren Bruder, einen berüchtigten Frauenheld, doch dann gab es keinen Zweifel mehr.
    »Ich schwärme für James, seit ich ein kleines Mädchen bin«, gab Mary kichernd zum Besten. Das war der Moment, in dem sich Cecilys und Valeries Blicke trafen. Aus Cecilys Augen sprach aufrichtiges Bedauern, aus Valeries grenzenlose Enttäuschung.
    Valerie sann auf einen Vorwand, das Fest auf dem schnellsten Weg zu verlassen, da zog Mary sie schon mit sich. »Ach, ich freue mich so. James ist ein wunderbarer Mann«, schwärmte sie. Mary blieb stehen und sah Valerie verwundert an. »Was machst du denn für ein Gesicht? Du solltest es doch wissen. Dir hat er schließlich sein Pferd geschenkt, statt es zu erschießen. Das war eine wahre Heldentat, oder?«
    »Eine wahre Heldentat«, wiederholte Valerie und trank mit den Freundinnen Tee. Es wurde der längste Nachmittag, den sie jemals erlebt hatte. Sie hegte nur einen Wunsch: Weit fort. Doch die Stunden zogen sich. Und erst als die jungen Frauen abgeholt wurden, ergriff sie ihre Chance und verließ das prächtige Anwesen der Tensons im Galopp.
    Was für ein schrecklicher Nachmittag das gewesen war! Valerie spürte die Wut immer noch in jeder Pore. Was wollte Mary Tensons frischgebackener Bräutigam von ihr? Als sie in ihr Spiegelbild blickte, sah ihr ein grimmiges Gesicht entgegen. Gleichgültigkeit drückte es ganz und gar nicht aus. Sie zog ein paar Grimassen, um so abweisend wie möglich zu wirken. Vergeblich. Aus ihren Augen funkelte der Zorn. Sie hätte nicht an den gestrigen Nachmittag denken dürfen, aber nun war es zu spät.
    Entschlossen fuhr sie sich noch einmal durch ihr dunkles Haar, das sie hochgesteckt hatte, und eilte in Richtung Salon. Ohne zu klopfen, riss sie die Tür auf und erstarrte, als sie Grandma und James Fuller in ein angeregtes Gespräch vertieft vorfand.
    »Guten Tag, lieber Mister Fuller«, sagte sie und versuchte, einen überheblichen Ton zu treffen, was ihr gründlich misslang. Es klang albern und gestelzt.
    James Fuller erhob sich von seinem Sessel und begrüßte sie mit einem Handkuss. Unwillkürlich musste Valerie an ihre Großmutter denken. Hatte das der unliebsame Heiratskandidat nicht auch einst bei ihr getan? Sie entzog ihm hastig ihre Hand.
    »Was führt Sie zu uns?«, fragte sie und fand, sie hatte inzwischen den richtigen Ton getroffen. Höflich und emotionslos zugleich.
    Zu ihrer Verwunderung schenkte James Fuller ihr ein Lächeln. »Ich hatte Sehnsucht nach meinem Pferd«, erklärte er.
    Valerie verzog keine Miene, während sie in scharfem Ton entgegnete: »Die Sehnsucht kann ja nicht allzu groß sein. Kürzlich wollten Sie das Tier noch erschießen, weil es Ihnen nicht gehorchte!«
    James Fuller aber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern griff zu einem Strauß Orchideen, den er auf dem Tisch abgelegt hatte. »Das ist für Sie als kleines Dankeschön, dass Sie mich davor bewahrt haben, mich nicht mehr im Spiegel betrachten zu können.«
    »Weil Sie Ihrer Mutter gestattet haben, unverschämte Spekulationen über meine Herkunft anzustellen?«, fauchte Valerie.
    Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht.
    »Ich glaube, der junge Mann möchte dir seinen Dank dafür aussprechen, dass du ihn vor einer Dummheit und seinem Pferd das Leben gerettet hast«, mischte sich zu ihrer Verwunderung Grandma ein. Sonst

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