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Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Bennett
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für ihr Verschwinden nicht. Während sie noch nach einer passenden Ausrede dafür suchte, bemerkte Ethan plötzlich: »Er brauchte es mir auch gar nicht zu erzählen, denn es war ja nicht zu übersehen, dass James Fuller bei Ihrem Anblick einen Aussetzer hatte und Sie kurz nachdem er das Spielfeld in Ihre Richtung verlassen hat, verschwunden waren. Keiner hat daran gezweifelt, dass er Sie zum Verlassen des Spiels aufgefordert hatte.«
    »Er bat mich, am Ausgang auf ihn zu warten, aber ich habe mich dann nach Hause bringen lassen, ohne ihn getroffen zu haben.«
    »Ich weiß«, lachte Ethan. »Wir fanden den Batsman in ziemlich desolatem Zustand an der Bar, in der wir unseren Sieg gefeiert haben. Eigentlich müsste ich mich ja bei Ihnen bedanken. Die Mediziner haben die ›Golden Suns‹ offenbar noch nie zuvor besiegt, habe ich mir sagen lassen. Einige der ›Aesculapians‹ wollten Sie schon zu Ihrem Glücksbringer ernennen.«
    »Was war mit ihm? Was heißt desolat?«, entfuhr es Valerie sichtlich erregt.
    »Er war voll. Ich habe das zwar nur aus dem Augenwinkel beobachtet, aber er hatte einen heftigen Streit mit dem Batsman, der gleich nach ihm ausgeschieden ist. Die beiden besten Spieler der ›Suns‹, wie mir meine Mitspieler versicherten.«
    »Richard ist sein Bruder. Und ich kann mir schon denken, warum sie aneinandergeraten sind!« Valerie war aufgesprungen und lief im Salon auf und ab.
    Ethan ließ sie eine Weile gewähren, doch dann befahl er in schroffem Ton: »Bitte setzen Sie sich! Natürlich habe ich inzwischen in Erfahrung gebracht, dass dieser James Fuller Ihnen sehr zugetan ist. Schließlich hat er, als sein Bruder ihn schließlich mühsam aus der Bar gezerrt hat, in einem fort Ihren Namen gestöhnt. Es war zwar kaum mehr zu verstehen, weil Mister Fuller schwere Artikulationsstörungen hatte, aber ich höre so etwas.« Er fing an, James’ Lallen nachzuäffen. »Vally Sullivan, Vally Sullvan, o meine Vally!«
    »Hören Sie auf damit! Das ist nicht lustig!«, schnaubte Valerie erbost.
    »Lustig ist es auch nicht, sich nach dem Sieg auf eine kleine Feier mit seiner Begleitung zu freuen, die aber inzwischen Fersengeld gegeben hat!« Das klang gar nicht mehr entspannt und locker.
    Irritiert musterte Valerie Ethan, in dessen stets so freundlichen und zugewandten Gesichtszügen der Unmut geschrieben stand.
    »Dann tun Sie doch nicht erst so, als wäre es Ihnen völlig egal, dass ich das Spiel vorzeitig verlassen hatte«, stieß sie wütend hervor.
    »Habe ich das behauptet?«, fragte er prompt zurück. In seinen Augen lag ein spöttischer Ausdruck.
    »Nein, aber Sie müssen ja nicht so freundlich tun, wenn Sie in Wirklichkeit böse auf mich sind.«
    »Woher wollen Sie meine Gefühle kennen?«, gab er in überheblichem Ton zurück.
    Valerie stutzte. Besaß der Mann etwa zwei Gesichter? Er war ihr zwar fremder als zuvor, aber er wirkte auch ungleich geheimnisvoller …
    »Ich bin doch nicht blind. Es ist schwerlich zu übersehen, dass Sie verärgert sind, weil ich Sie versetzt habe«, erwiderte sie.
    »Nicht die Tatsache, dass Sie nach dem Spiel nicht mehr dort waren, hat mich wütend gemacht, sondern meine grenzenlose Naivität. Wie konnte ich nur davon ausgehen, dass ein interessantes und hübsches Mädchen wie Sie noch frei ist? Und wenn mich etwas an Ihrem Verhalten verärgert hat, dann Ihr Versäumnis, mich darüber aufzuklären, dass der Mann Ihres Herzens auch auf dem Spielfeld sein wird!«
    »Aber das habe ich nicht gewusst!«, entgegnete sie empört. »Woher sollte ich ahnen, dass James Fuller Batsman bei den ›Golden Suns‹ ist? Und, wenn Sie so schlau sind, müssten Sie doch bemerkt haben, wie ihn meine Gegenwart überrascht hat!«
    »Tja, ihn hat Ihr Erscheinen verblüfft, aber woher soll ich die Gewissheit nehmen, dass Sie nicht absichtlich ein kleines Spielchen im Spiel veranstaltet haben und die Aufmerksamkeit genossen haben, die Sie erregt haben?«
    »Was fällt Ihnen ein?«, schrie Valerie. Und ehe sie es sich versah, hatte sie sich auf Ethan gestürzt, um ihm eine Ohrfeige zu geben.
    Er schaffte es jedoch rechtzeitig, sie am Handgelenk zu packen.
    »Wenn Sie meinen, Sie können sich mir gegenüber solche Frechheiten rausnehmen, haben Sie sich getäuscht. Und jetzt lassen Sie auf der Stelle meine Hand los.«
    Statt ihrer Forderung nachzukommen, zog Ethan sie am Handgelenk näher zu sich heran und küsste sie überraschend. Valerie war so verblüfft, dass sie sogar vergaß, sich heftig zu

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