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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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gar
keine Schwierigkeiten. Ich hab das Haus gleich nach Ihrer Absage am Tag drauf vermietet. Wer hat Ihnen denn den Bären
aufgebunden?«
N
    ach seiner Zeugenaussage rief Henry Sprague zu Hause an,
um sich nach Phoebes Befinden zu erkundigen. Jan redete
ihm gut zu, doch bis zum Ende des Verfahrens zu bleiben. »Wir
kommen gut zurecht hier«, sagte sie nachdrücklich.
    Es war jedoch kein einfacher Tag gewesen. Phoebe geriet aus
dem Gleichgewicht, als sie die zwei Stufen am Hintereingang
zum Garten hinunterging, und Jan gelang es nur mit knapper
Mühe, sie vor einem Sturz zu bewahren. Beim Lunch griff
Phoebe nach einem Messer und versuchte damit die Suppe zu
essen.
    Jan legte ihr den Löffel in die Hand und dachte dabei traurig
an die vielen Gelegenheiten früher, als sie und Tom hier mit den
Spragues zusammen gegessen hatten. Damals war Phoebe eine
anmutige, geistreiche Gastgeberin gewesen, die einer heiter geschmückten Tafel vorstand, mit Sets und dazu passenden Kerzen
und mit einem Gesteck in der Mitte, das sie aus Blumen aus
ihrem Garten geformt hatte.
    Es brach einem das Herz, wenn man sich klarmachte, daß dies
ein und dieselbe Person war: diese Frau, die ihr jetzt einen rührend überschwenglichen Blick zuwarf, so dankbar war sie Jan
für ihr Verständnis, daß sie sich mit dem Besteck vertan hatte.
    Phoebe legte sich nach dem Essen hin, und als sie Stunden
später erwachte, wirkte ihr Geist reger. Jan beschloß es nun zu
versuchen, ob sie herausfinden konnte, was Phoebe möglicherweise über das Remember House mitteilen wollte.
    »Neulich habe ich mit Adams Frau verschiedene Leute besucht, die alte Häuser haben«, sagte sie zum Auftakt. »Adams
Frau schreibt einen Artikel über Häuser, mit denen Legenden
verbunden sind. Ich finde, das Remember House ist von allen
am interessantesten. Danach sind wir nach Eastham gefahren
und haben uns noch ein Haus angeschaut, das Tobias Knight
erbaut hat. Es ist dem Remember House sehr ähnlich, aber nicht
so prächtig, und die Räume sind größer.«
    Die Räume. Remember House. Ein Modergeruch füllte Phoebes Nasenflügel. Es roch wie in einer Gruft. Es war eine Gruft.
Sie stand oben auf einer schmalen Leiter. Überall lagen Haufen
von Plunder herum. Sie fing an die Sachen zu durchstöbern, und
ihre Hand berührte den Schädel. Und von unten kamen die
Stimmen, die über Adams Frau redeten.
    »Im Haus drinnen«, vermochte sie zu sagen.
»Ist irgendwas im Remember House drinnen, Liebe?«
»Tobias Knight«, nuschelte sie.

S
    cott Covey bat Elaine, Adam und Menley sowie Henry inständig, doch zu ihm nach Hause auf ein Glas Wein zu
kommen. »Ich halte euch nicht lange auf, aber ich möchte wirklich die Gelegenheit haben, euch allen zu danken.«
Adam schaute Menley an, und sie nickte. »Gut, ganz kurz«,
stimmte er zu.
Henry lehnte es ab, auch nur für ein paar Minuten bei Covey
hereinzuschauen. »Jan ist schon den ganzen Tag bei Phoebe«,
erklärte er.
Menley hatte das Bedürfnis, möglichst rasch zu Hannah
heimzukehren, wollte aber eine Chance haben, Elaine nach dem
Grund zu fragen, weshalb sie ihr ursprüngliches Mietangebot,
das Haus von Mrs. Chambers, wieder rückgängig gemacht hatte.
Der kurze Besuch in Scott Coveys Haus würde ihr diese Gelegenheit geben.
Auf dem Weg dorthin unterhielt sie sich mit Adam über die
Anhörung vor Gericht. »Ich möchte nicht Fred Hendin sein, mit
all den Leuten, die meine Verlobte erzählen hören, wie sie sich
an einen andern Mann rangeschmissen hat«, bemerkte sie, »aber
er hat wahrlich zu ihr gestanden, als er seine Aussage machte.«
»Wenn er Grips hat, schickt er sie in die Wüste«, sagte Adam,
»aber ich hoffe, daß er’s nicht tut. Scott hat Glück, daß sie seine
Geschichte untermauert hat, aber die Vernehmung heute schließt
nicht aus, daß man doch noch das Geschworenengericht einberuft, sollten neue Beweise auftauchen. Scott muß auf der Hut
sein.«
Scott entkorkte eine Flasche erlesenen Bordeaux. »Ich hatte
schon gehofft, daß ich ihn zu diesem Anlaß aufmache«, erklärte
er. Als er eingeschenkt hatte, hielt er sein Glas hoch. »Dies ist
keine festliche Feier«, sagte er. »Das könnte es nur sein, wenn
Vivian jetzt unter uns wäre. Aber ich möchte wirklich auf euch,
meine Freunde, mein Glas erheben, als Dank für alles, was ihr
für mich getan habt. Adam, Sie sind der Beste. Menley, ich
weiß, daß Sie Adam dazu gedrängt haben, mir zu helfen. Elaine,
was kann ich sagen außer:

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