Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
danke.«
Er nahm einen Schluck und fuhr dann fort: »Und jetzt will ich
euch in meine Zukunftspläne einweihen, und zwar nur euch. Ich
gehe gleich morgen früh von hier weg, und ich komme nicht wieder. Ihr könnt das sicher verstehen. Ich könnte hier bestimmt nie
mehr über eine Straße gehen, ohne daß die Leute auf mich zeigen
und über mich tuscheln. Ich glaube, daß es den Carpenters besser
gelingt, mit ihrem Leben weiterzumachen, wenn sie nicht dem
Risiko ausgesetzt sind, mir über den Weg zu laufen. Also, Elaine,
ich möchte gern, daß dieses Haus sofort auf den Markt kommt.«
»Mir soll’s recht sein«, murmelte Elaine.
»Ich kann Ihrer Logik nicht widersprechen«, war Adams Reaktion.
»Adam, ich werde eine Weile unterwegs sein. Nächste Woche
rufe ich bei Ihnen in der Kanzlei an, und wenn Sie die Rechnung
fertig haben, schicke ich Ihnen dann einen Scheck.« Er lächelte.
»Wieviel es auch ist, Sie waren jeden Pfennig wert.«
Kurz darauf sagte Adam: »Scott, wenn Sie morgen früh aufbrechen, möchten Sie jetzt sicher packen.«
Menley und Adam verabschiedeten sich, und Elaine blieb zurück, um noch die Einzelheiten für die Vermietung des Hauses
zu erörtern.
Als sie den Weg hinunter zu ihrem Wagen gingen, fragte sich
Adam, warum er kein stärkeres Triumphgefühl empfand. Weshalb sagte ihm sein Instinkt, daß er reingelegt worden war?
N
    at Coogan feierte nach dem Gerichtsverfahren nicht mit
einem Glas Wein. Er saß vielmehr im Wohnzimmer, gönnte sich ein Glas kaltes Bier und ließ den Tag in Gedanken noch
einmal an sich vorüberziehen. »So läuft das Spiel eben«, sagte
er zu Debbie. »Mörder kommen ungestraft davon. Ich könnte
die nächsten zwei Tage damit verbringen, dir lauter Fälle aufzu
    zählen, bei denen alle wissen, daß der Ehemann oder der Nachbar oder der Geschäftspartner das Verbrechen begangen hat,
aber einfach nicht genügend Beweismaterial vorliegt, um den
Täter zu überführen.«
»Wirst du an dem Fall weiterarbeiten?« fragte Debbie.
    Nat zuckte mit den Achseln. »Das Problem ist bloß, daß es
keine heiße Spur gibt.«
»Wenn das so ist, dann laß uns doch unsern Hochzeitstag planen. Sollen wir eine Party machen?«
Nat sah bestürzt aus. »Ich hab gedacht, ich lade dich allein zu
einem schicken Abendessen ein, und dann gehen wir vielleicht
in ein Motel.« Er zwinkerte ihr zu.
»Ins No-Tell Motel?« Das war ein alter Witz zwischen ihnen:
ihr »Sag’s-keinem-weiter-Motel«.
Nat trank sein Bier aus. »Verdammt, Deb«, sagte er. »Es gibt eine heiße Spur. Und sie liegt direkt vor meiner Nase. Ich weiß
es. Ich kann sie bloß nicht finden!«

A
    ls er Tina vom Gerichtshof nach Hause fuhr, hatte Fred
Hendin das widerwärtige Gefühl, er könne vielleicht nie
mehr mit erhobenem Kopf auftreten. Ihm war die Tatsache nicht
entgangen, daß die Zuschauer ihn mit diesem Gigolo da, Scott
Covey, verglichen. Fred wußte, daß Covey ein Wolf im
Schafspelz war, der zudem noch Kreide gefressen hatte, aber das
machte es auch nicht erträglicher, daß Tina offen bekundet hatte,
sie sei ihm den ganzen Winter über nachgelaufen.
    Als Fred im Zeugenstand war, hatte er alles darangesetzt, sie
zu decken, und die Entscheidung des Richters sprach dafür, daß
er nicht das Gefühl hatte, Tinas Affäre mit Covey habe irgend
etwas mit Vivian Carpenters Tod zu tun.
    Fred kannte Tina besser, als sie sich selbst kannte. Während
der Pause hatte sie einige Male im Korridor einen Blick auf Covey geworfen. Da war ein Ausdruck in ihren Augen gewesen,
der alles besagte. Selbst ein Blinder konnte sehen, daß sie noch
immer verrückt nach dem Kerl war.
»Du bist sehr still, Freddie«, sagte Tina und schlang einen
    Arm um seinen.
»Wohl wahr.«
»Ich bin so froh, daß es vorbei ist.«
»Ich auch.«
»Ich will mal sehen, ob ich mir ein bißchen freinehmen und
meinen Bruder besuchen kann. Ich hab’s satt, daß die Leute
ständig über mich tuscheln.«
     
»Kann ich dir nicht verdenken, aber Colorado ist ganz schön
weit, nur um wegzukommen.«
    »So weit auch wieder nicht. Ungefähr fünf Stunden vom
Flugplatz Logan aus.«
Sie legte den Kopf auf seine Schulter. »Freddie, ich will jetzt
einfach nur heim und alle viere von mir strecken. Macht’s dir
was aus?«
»Nein.«
»Aber morgen abend essen wir schön zusammen. Ich koch
dann sogar.«
Fred war sich schmerzlich bewußt, wie groß sein Verlangen
war, ihr über das glänzende dunkle Haar zu streichen, das auf
seinen Ärmel fiel. Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher