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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Nachbarn.«
»Was für einen Eindruck hatten Sie von Scott Covey?«
Henry Sprague vermied eine direkte Antwort. »Vivian strahlte
vor Glück. Ich hab mich für sie gefreut. Scott schien ihr sehr
zugetan zu sein.«
»Haben Sie die beiden seither noch öfter zu Gesicht bekommen?«
»Nur aus der Ferne. Sie sind offenbar ziemlich viel mit dem
Boot rausgefahren. Manchmal, wenn wir alle draußen gegrillt
haben, entstand die eine oder andere Unterhaltung.«
»Ich verstehe.« Nat spürte, daß Henry Sprague etwas für sich
behielt. »Mr. Sprague, Sie sagten doch, daß Covey seiner Frau
sehr zugetan schien. Hatten Sie das Gefühl, daß er ernsthaft in
sie verliebt war?«
Sprague fiel es nicht schwer, diese Frage zu beantworten. »Er
verhielt sich zumindest so, als ob er’s wäre.«
Aber da war noch mehr, und abermals zögerte Henry Sprague.
Er hatte das Gefühl, sich schlichter Tratscherei schuldig zu machen, wenn er dem Kriminalbeamten erzählte, was Ende Juni
vorgefallen war. Er hatte Phoebe beim Friseur abgesetzt, und
Vivian war damals ebenfalls dort, um sich die Haare herrichten
zu lassen. Zum Zeitvertreib war er über die Straße in die Kneipe Cheshire Pub gegangen, ein Bier zu trinken und das Spiel der
Red Sox und Yankees im Fernsehen anzuschauen.
Scott Covey hatte auf einem Hocker an der Bar gesessen. Ihre
Blicke trafen sich, und Henry ging hinüber, ihn zu begrüßen. Er
wußte nicht, weshalb, aber Covey kam ihm irgendwie nervös
vor. Kurz darauf kam eine auffallend herausgeputzte Brünette
von Ende Zwanzig herein. Covey war aufgesprungen. »Du liebe
Zeit, Tina, was treiben Sie denn hier?« hatte er gefragt. »Ich
dachte, Dienstag nachmittags haben Sie immer Proben.«
Sie hatte ihn völlig verblüfft angestarrt, sich aber rasch wieder
gefaßt. »Scott, wie schön, Ihnen über den Weg zu laufen. Keine
Probe heute. Ich sollte ein paar von den andern Typen aus dem
Stück entweder hier oder in der Impudent Oyster treffen. Ich bin
spät dran, also sause ich gleich rüber, wenn sie nicht hier sind.«
Als sie ging, erzählte Scott Covey Henry, Tina sei im Chor
von dem Musical, das zur Zeit im Cape Playhouse aufgeführt
werde. »Vivian und ich sind zur Premiere gegangen, und dort
auf der Party der Truppe im Playhouse Restaurant sind wir mit
ihr ins Gespräch gekommen«, hatte er sorgsam erläutert.
Henry hatte dann noch ein Sandwich und ein Bier mit Scott zu
sich genommen, während sie das Baseballspiel anschauten. Um
halb drei ging Covey. »Viv müßte jetzt fertig sein«, hatte er erklärt.
Doch als Henry eine halbe Stunde später Phoebe abholte, saß
Covey noch immer im Eingangsbereich des Salons und wartete
auf seine Frau. Als sie endlich erschien, voller Stolz auf die
blond aufgehellten Strähnen in ihrem Haar, da bekam er mit,
wie Covey ihr versicherte, es habe ihm nicht das geringste ausgemacht zu warten und daß er und Henry Sprague sich zusammen beim Lunch das Spiel angeschaut hätten. Damals fragte
sich Henry noch, ob Scott die Begegnung mit Tina absichtlich
nicht erwähnt hatte.
Vielleicht ja nicht, dachte Henry jetzt. Vielleicht hat er es
vergessen, weil es ihm einfach nicht wichtig war. Vielleicht war
es einfach nur seine Einbildung, daß Covey ihm damals nervös
erschien. Sei kein Schwätzer, der sich überall einmischt, sagte er
sich jetzt, während er dem Polizisten gegenübersaß. Es ist sinnlos, das zu erwähnen.
Was verheimlichen Sie mir? überlegte Nat, während er Henry
seine Visitenkarte reichte.

M
enley fuhr Adam zum Barnstable Airport. »Du bist
schrecklich schlecht gelaunt«, zog sie ihn auf, als sie am
    Eingang zum Flugplatz anhielt.
Ein Lächeln hellte rasch sein Gesicht auf. »Ich geb’s ja zu. Ich
mag es nicht, daß ich ständig nach New York muß.
Ich mag nicht von dir und Hannah weg. Ich mag nicht vom
Cape weg.« Er hielt inne. »Warte mal, was sonst?«
»Armes Baby«, sagte Menley im Spaß und nahm sein Gesicht
in die Hände. »Du wirst uns fehlen.« Sie zögerte und fügte hinzu: »Es waren wirklich ein paar tolle Tage, findest du nicht?«
»Phantastisch.«
Sie rückte ihm die Krawatte zurecht. »Ich glaube, ich mag
dich lieber in kurzen Hosen und Sandalen.«
»Ich mich auch. Men, bist du sicher, daß du Amy nicht über
Nacht bei dir behalten willst?«
»Definitiv. Adam, bitte…«
»Okay, mein Liebes. Ich ruf dich heute abend an.« Er lehnte
sich nach hinten und berührte Hannah am Fuß. »Mach keinen
Unfug, Spätzchen«, sagte er zu ihr.
Hannahs

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