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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Adam ihr sagte, er werde Scotts Fall übernehmen.
Es klingelte, und ohne eine Reaktion abzuwarten, öffnete eine
Frau in den Sechzigern die Gittertür und kam herein. Elaine
sprang auf. »Jan, ich freue mich wirklich, daß Sie noch kommen!«
Adam erklärte: »Elaine hat mir gesagt, daß sie Jan Paley einladen will, die Frau, der das Remember House gehört.«
»Oh, das ist interessant. Ich würde mich wirklich gern mit ihr
unterhalten.«
Menley musterte Mrs. Paley, während sie Elaine umarmte.
Attraktiv, dachte sie. Jan Paley hatte kein Make-up aufgelegt.
Ihr grauweißes Haar war von Natur aus gewellt. Ihre Haut hatte
feine Falten und vermittelte den Eindruck einer Person, der es
gleichgültig war, wenn sie der Sonne ausgesetzt war. Ihr Lächeln war warm und großzügig.
Elaine kam mit ihr heran, um ihr Menley und Adam vorzustellen. »Ihre neuen Mieter, Jan«, sagte sie.
Menley bemerkte den teilnahmsvollen Ausdruck, der aus den
Augen der anderen Frau sprach. Elaine hatte ihr ganz offenbar
von Bobby erzählt. »Das Haus ist wunderbar, Mrs. Paley«, sagte
sie aufrichtig.
»Das freut mich wirklich, daß Sie es mögen.« Paley lehnte
Elaines Angebot ab, ihr einen Teller zu bringen. »Nein danke.
Ich komm gerade von einem Festessen im Klub. Kaffee wäre
genau richtig.«
Es war ein guter Zeitpunkt, um Adam mit Elaine über Scott
Covey sprechen zu lassen. Die Leute hatten jetzt angefangen,
sich im Raum hin und her zu bewegen. »Mrs. Paley, wie
wär’s?« Menley nickte in Richtung des schmalen Sofas, das
gerade nicht besetzt war. »Bestens.«
Als sie es sich gerade bequem machten, bekam Menley den
Anfang einer weiteren Geschichte über ein lang zurückliegendes
Sommerabenteuer mit.
»Ich war vor ein paar Jahren mit meinem Mann auf seinem
fünfzigsten Klassentreffen nach der High School«, sagte jetzt
Jan Paley. »Am ersten Abend dachte ich, ich werde noch verrückt bei dem ständigen Gerede über die gute alte Zeit. Aber
nachdem sie es sich von der Seele geredet hatten, habe ich mich
wirklich wohl gefühlt.«
»Ja, so ist es sicher.«
»Ich muß mich entschuldigen«, erklärte Jan Paley. »Die meisten Möbel in dem Haus sind wirklich entsetzlich. Wir waren
noch nicht mit der Renovierung fertig und haben einfach benützt, was vorhanden war, als wir das Haus kauften, bis wir
dann soweit waren, es neu einzurichten.«
»Die Stücke im großen Schlafzimmer sind herrlich.«
»Ja. Ich hatte sie auf einer Versteigerung gesehen und konnte
sie mir nicht entgehen lassen. Die Wiege habe ich allerdings
unter einem Haufen Kram im Keller gefunden.
Es ist ein echtes Exemplar aus dem frühen achtzehnten Jahrhundert, glaube ich. Sie könnte sogar zu der ursprünglichen Einrichtung gehört haben. Das Haus hat ja eine besondere Geschichte, wissen Sie.«
»Nach der Version, die ich gehört habe, hat es ein Schiffskapitän für seine Braut gebaut, die er dann verlassen hat, nachdem
er erfuhr, sie hätte was mit einem andern gehabt.«
»Zu der Geschichte gehört noch mehr. Angeblich schwor die
Frau, Mehitabel, sie sei unschuldig, und verbürgte sich dann, als
sie im Sterben lag, sie würde in dem Haus bleiben, bis sie ihr
Baby zurückbekommt. Aber die Hälfte der alten Häuser auf dem
Cape sind ja mit Legenden verknüpft. Ein paar durch und durch
rationale Menschen behaupten Stein und Bein, daß sie in einem
Haus wohnen, wo’s spukt.«
»Wo’s spukt!«
»Ja. Eine meiner guten Freundinnen hat zum Beispiel ein altes
Haus gekauft, das solche Bastler-Typen wirklich zugrunde gewerkelt hatten. Nachdem das Haus völlig wiederhergestellt und
authentisch eingerichtet war, wachte sie eines Morgens, als sie
und ihr Mann noch schliefen, ganz früh auf und hörte Schritte
die Treppe heraufkommen. Dann ging ihre Schlafzimmertür auf,
und sie schwört darauf, daß sie sehen konnte, wie sich Fußspuren auf dem Teppich abzeichneten.«
»Ich wär bestimmt vor Schreck gestorben!«
»Nein, Sarah sagt, daß sie ein wunderbar wohltuendes Gefühl
empfand, so wie man es als kleines Kind hat, wenn man aufwacht und die Mutter einem gerade die Decke feststeckt. Dann
spürte sie, wie jemand sie an der Schulter anfaßte, und in ihrem
Kopf konnte sie eine Stimme sagen hören: ›Ich bin so froh darüber, wie gut du dich um mein Haus gekümmert hast.‹ Sie war
überzeugt, daß es die Dame war, für die das Haus ursprünglich
gebaut worden war und die Sarah jetzt ihre Dankbarkeit dafür
ausdrücken wollte, daß sie es wieder

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