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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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ich Hannah
was antue. Wozu haben sie sich entschlossen? Ob sie jetzt darauf bestehen, daß rund um die Uhr jemand zum Babysitten oder
eine Kinderschwester kommt, wenn Adam nicht da ist?
Nein, dachte sie, es gab noch eine andere, viel schlimmere
Möglichkeit. Entmutigt hatte Menley das sichere Gefühl, auf die
richtige Antwort gestoßen zu sein. Adam wird mich nach New
York mitnehmen, und Dr. Kaufman weist mich dann in eine
psychiatrische Abteilung ein. Das darf ich nicht zulassen. Ich
kann mich nicht von Hannah trennen. Das würde mich umbringen.
Mir geht’s allmählich besser, sagte sie sich. Ich habe es doch
geschafft, über das Bahngleis zu fahren, als ich diese Woche
Adam zum Flugplatz brachte. Und sogar neulich nacht, als ich
dachte, daß Bobby ruft, habe ich mich allein wieder zurechtgefunden. Ich bin wieder zu Hannah hin. Ich habe ihr nichts angetan, und ich habe sie getröstet. Und ich will dableiben.
Vorsichtig, damit sie Adam nicht störte, zog Menley sich die
Decke enger um den Hals. Zu besseren Zeiten wäre sie einfach
in die Wärme von Adams Armen geflüchtet, wenn sie aufwachte
und fror. Nicht jetzt. Nicht so, wie die Dinge standen.
Ich darf es einfach nicht zulassen, daß Adam irgendein Anzeichen meiner Ängste mitbekommt, nahm sie sich vor. Ich muß
ihm am Morgen zuvorkommen und erklären, daß ich Amy gern
den ganzen Tag da hätte, damit sie mir mit Hannah hilft. In ein
oder zwei Tagen muß ich ihm dann sagen, wieviel besser ich
mich schon fühle, daß die Ärztin vielleicht recht hatte und man
die Dosis des Mittels nicht so schnell hätte reduzieren sollen.
Ich mag es nicht, wenn ich unehrlich zu ihm bin, aber er ist
auch nicht ehrlich mit mir, überlegte sie. Elaines Anruf wegen
des Abendessens neulich war schon vorher abgesprochen worden.
Es wird soviel einfacher sein, hier im Haus den ganzen Tag
jemanden für Hannah zu haben. Da habe ich bestimmt nicht so
wie in der Wohnung das Gefühl, daß mir jemand ständig auf die
Pelle rückt. Und Hannah entwickelt sich hier prächtig.
Das neue Buch ist ein wirklich anregendes Projekt. Die Arbeit
hilft mir immer, daß ich mich ausgeglichen fühle. Ein DavidBand mit Andrew als dem Jungen, der heranwächst, um Kapitän
seines eigenen Schiffs zu werden, könnte mein bester werden.
Das spüre ich.
Ich glaube nicht an Geister, aber was Jan Paley über Leute erzählt hat, die behaupten, in ihrem alten Haus gehe ein Wesen
um, fasziniert mich und würde auch die Leser faszinieren. Es
gäbe bestimmt einen großartigen historischen Artikel für die Travel Times ab.
Und ich will Mehitabels Geschichte erzählen. Phoebe besteht
darauf, daß sie unschuldig ist und der Beweis dafür in dem Ordner über die Mooncussers zu finden ist. Dieses arme Mädchen
wurde als Ehebrecherin verurteilt, öffentlich ausgepeitscht, von
ihrem Mann verabscheut und ihres Säuglings beraubt. Schon
schlimm genug, falls sie schuldig war, aber unvorstellbar, falls
sie unschuldig war. Ich will den Beweis für ihre Unschuld auftreiben, wenn er existiert.
Empfinde ich deshalb eine Seelenverwandtschaft mit ihr, weil
mein Mann vielleicht mit meiner Therapeutin hinter meinem
Rücken plant, mich von meinem Baby zu trennen, und weil ihr
Verdacht ungerechtfertigt ist, daß ich nämlich nicht fähig sei, für
die Kleine zu sorgen?
So muß es auch für Scott Covey sein, sagte sie sich. Lauter
vielsagende Blicke, Getuschel und Leute, die es darauf abgesehen haben, einen hinter Gitter zu bringen. Ein Lächeln zuckte
ihr über die Lippen, als ihr Scotts erhobene Augenbraue wieder
einfiel, sein kaum merkliches Zwinkern, als sie beide sich gestern beim Abendessen eine von Johns endlosen Geschichten
anhören mußten.
    Endlich spürte Menley, wie sie sich entspannte und langsam
eindöste. Mit einem Ruck wachte sie wieder auf, ohne zu wissen, wie lange sie geschlafen hatte. Sie hatte sich doch vergewissert, daß Hannah zugedeckt war. Während sie aus dem Bett
schlüpfte, sprang Adam auf und fragte scharf: »Menley, wo
gehst du hin?«
    Sie unterdrückte eine wütende Reaktion und versuchte, beiläufig zu antworten. »Ach, ich bin nur aufgewacht, weil mir kalt
war, und ich dachte, ich schau gleich mal nach dem Baby. Warst
du denn schon wach, mein Schatz? Hast du vielleicht schon
nachgeschaut, ob sie zugedeckt ist?«
    »Nein, ich hab geschlafen.«
»Bin gleich wieder da.«
    Ein muffiger Geruch war in dem Zimmer bemerkbar. Hannah
hatte sich auf den Bauch gedreht und schlief

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