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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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versuche
bloß deine Mommy dazu zu bringen, daß sie nicht mehr sauer
auf mich ist.«
»Adam, wir können das nicht zu einer kleinen Reiberei herunterspielen. Ich habe mit Dr. Kaufman geredet. Sie wird um halb
fünf zurückrufen. Ich weigere mich unter allen Umständen, eingewiesen zu werden. Ich erwarte auch einen Anruf von meiner
Mutter aus Irland. Ich werde sie bitten, ihre Reise abzukürzen.
Falls es eine Möglichkeit gibt, daß du und Dr. Kaufman mich
gegen meinen Willen in eine Anstalt stecken könnt, dann wird
sich meine Mutter, die eine ausgebildete Krankenschwester ist,
um mein Baby kümmern und nicht deine Freundin ’Laine.«
»Was, verflucht noch mal, soll das wieder heißen?«
»Adam, als du letztes Jahr hier warst, wie oft hast du dich da
mit Elaine getroffen?«
»Sie ist eine alte Freundin. Natürlich hab ich sie getroffen.
Und das hatte nichts zu bedeuten.«
»Wie du gestern abend erklärt hast, bist du nicht jemand, der
eine Seelenbeichte ablegt. Aber was gab ihr das Recht, mit dir
zusammen Videos von meinem kleinen Jungen anzuschauen?«
»Mein Gott, Menley, sie kam zufällig gerade vorbei, als ich
das Band laufen ließ. Ich hab mir nicht bloß Bobby in dem Film
angeschaut. Ich hab mir dich angesehen.«
»Mit deiner Freundin.«
»Nein, mit einer alten Kameradin.«
»Die ihrer zukünftigen Stieftochter erzählt hat, daß du, nachdem du mich in eine psychiatrische Anstalt in New York abgeschoben hast, mit Hannah hier sein wirst?«
Adam stand auf. »Ich zieh mich jetzt um und geh schwimmen.«
»Du hast doch gewiß nicht etwa vor, Hannah hier bei mir alleine zu lassen?«
Er antwortete nicht, sondern drehte sich um und schritt davon.
Menleys Blick folgte Adam, wie er den steilen Weg erklomm.
Er beugte sich mit den Händen in den Taschen nach vorn. Sie
dachte an das, was Carrie Bell ihn zu Elaine hatte sagen hören,
daß er sich schuldig fühlte, weil er an dem Tag des Unglücks
nicht bei ihr gewesen war.
Adam hatte ihr das direkt nach Bobbys Tod gesagt, und sie
hatte ihn furchtbar angefahren. »Versuch bloß nicht, mich zu
trösten. Du hattest schon lange eine Golf-Verabredung. Ich
wollte schließlich nicht, daß du deine Pläne wegen einer plötzlichen Einladung änderst.«
Er hatte es nie mehr ihr gegenüber erwähnt.
Als Adam zehn Minuten später zurückkam, sagte sie: »Adam,
ich kenne mich. Ich werde Dr. Kaufman erklären, daß ich mit
diesen Angstanfällen schon zu Rande komme. Ich werde ihr
ebenfalls mitteilen, daß, wenn du diese Tatsache nicht akzeptieren kannst und willst, unsere Ehe keine Chance mehr hat. In der
Vorgeschichte zu diesem Haus geht es um einen Ehemann, der
seiner Frau nicht vertraut hat. Mach nicht denselben Fehler.«
74

A
    uf der Heimfahrt zerbrach sich Amy den Kopf darüber, ob
sie ihren Vater vorwarnen sollte oder lieber nicht, daß
Carrie Bell ihm womöglich berichten würde, sie hätte sie weinen hören. Mrs. Nichols hatte sie danach gefragt. »Ich hab
nicht geweint«, hatte sie protestiert. »Ehrlich. Carrie bildet sich
das ein.«
Sie hatte das Gefühl, daß Mrs. Nichols ihr Glauben schenkte,
ihr Vater dagegen würde vermutlich Carrie glauben. Ihr Vater
machte sich zur Zeit ständig Sorgen um sie. Wenn er bloß aufhören würde, ihr weismachen zu wollen, wie wunderbar es sein
würde, eine neue Mutter zu haben.
Nächsten Monat werde ich achtzehn, dachte Amy. Ich
wünschte, Dad würde es sein lassen, mir Elaine anzupreisen. Ich
bin froh, daß er wieder heiratet. Aber ich wünschte, er würde
nicht gerade sie heiraten.
Heute abend wollte sie eigentlich mit ihren Freunden nach
Hyannis fahren. Aber Elaine hatte den Entschluß gefaßt, selbst
zu kochen, weshalb Amys Vater halb befohlen, halb gefleht hatte, sie möge doch mitkommen.
»Kränk bitte Elaine nicht«, hatte er sie bekniet.
Ich kann’s gar nicht abwarten, bis ich aufs College komm,
dachte Amy, während sie im Verkehrsstrom der Main Street auf
den Kreisverkehr zusteuerte. Dann seufzte sie. Ach, Mom, warum hast du uns denn auch wegsterben müssen?
Vielleicht war das ja der Grund, weshalb sie sich Mrs. Nichols so nahe fühlte. Ganz genauso, wie ihr Mom fehlte, fehlte
Mrs. Nichols bestimmt auch ihr kleiner Junge. Aber jetzt hatte
Mrs. Nichols ja Hannah.
Und ich habe Elaine, dachte sie bitter, während sie zu ihrem
Haus einbog.
    Doch später war sie froh, daß ihr Vater sie dazu gebracht hatte,
ihn zu Elaine zu begleiten. Scott Covey war da, und sie half ihm
dabei, die Hummer, die er mitgebracht

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