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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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litt. Er war blass, verschwitzt, angetrunken, müde. Und er verlor. Trotzdem spielte er weiter. Ihr Herz wurde bei seinem Anblick so schwer, dass sie es sich am liebsten herausgerissen hätte. Da das nicht möglich war, musste sie etwas unternehmen. Schon einmal hatte sie Henning vom Trinken und Spielen abgebracht.
    Sie öffnete die Tür vollständig und trat in den Raum. Vandervalt bemerkte sie als Erster. Er grinste, zündete sich eine Zigarette an und sagte: » Henning, du hast Besuch. «
    Henning benötigte einige Sekunden, bis er die Konzentration auf das Spiel durchbrochen, Elsa erkannt und die Situation erfasst hatte. Als es endlich so weit war, sprang er auf und eilte auf sie zu.
    Â» Elsa! Ist etwas passiert? «
    Â» Nein. Alles in Ordnung … mit mir. «
    Die Freunde ihres Gatten feixten und machten alberne Bemerkungen, die ihn veranlassten, mit Elsa das Spielzimmer zu verlassen. Auf dem Korridor standen noch immer die zwei belustigten Filipinos. Es wäre für Henning ein Leichtes gewesen, sie mit einem einzigen strengen Wort zurechtzuweisen, aber das war nicht seine Art, denn wäre es anders gewesen, hätte Elsa sich nicht in ihn verliebt. In Samoa war er immer freundlich und verbindlich aufgetreten, und Elsa hatte gespürt, dass er ihr und ihrer Familie nichts vorspielte. Nicht ein einziges Mal während ihrer inzwischen drei Monate währenden Ehe war er laut oder auch nur nachdrücklich geworden, und sogar der verderbliche Einfluss seiner Freunde würde daran nichts ändern, dessen war Elsa sich gewiss. Henning war von so milder Natur, dass er ihr noch nicht einmal vorwarf, in den Herrenclub eingedrungen zu sein.
    Â» Prinzessin, warum bist du mir gefolgt? Ich wollte das alles von dir fernhalten. «
    Â» Aber ich will gar nicht ferngehalten werden. Ich will, dass du mit mir sprichst, wenn es dir schlecht geht. «
    Â» Wer sagt denn, dass es mir schlecht geht? «
    Â» Dafür brauche ich dich nur anzusehen. Noch nicht mal das. Ein paar kleine Zeichen haben mir genügt. Ich konnte einfach nicht mehr auf der Plantage herumsitzen und die Dinge weiterlaufen lassen. Sag mir, Henning, was ist los? «
    Â» Gar nichts ist los. Ich mache nur, was meine Freunde machen. «
    Â» Was sind das für Freunde, die darauf aus sind, ihre Kameraden zu ruinieren? «
    Â» Ach, Prinzesschen. « Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und bedeckte es mit kleinen Küssen. » Du bist lieb. Aber du sollst dich nicht sorgen. Wir haben ein Limit von fünfzig australischen Pfund pro Runde vereinbart. Die Reederei Matthes nimmt jeden Tag zigtausend Pfund ein. «
    Das entkräftete ihre Bedenken. » Du trinkst zu viel « , sagte sie und spielte damit ihren letzten Trumpf aus.
    Â» Alle trinken zu viel « , antwortete er. » Was soll man denn sonst machen in diesem Nest am Ende der Welt? Gönn mir doch den Spaß. Du musst zugeben, dass ich mich nach unserem Hochzeitstag sehr zurückgehalten habe. « Widerwillig gab sie ihm recht. Auch wenn ihr Gefühl etwas anderes sagte, ließ sie sich gern überzeugen, ein allzu mütterliches Eheweib zu sein.
    Â» Ich habe dich vernachlässigt, das war nicht richtig von mir « , gestand er ein. » Bald machen wir einen Ausflug mit dem Coupé. «
    Nach einem letzten Kuss entschwand er wieder ins Spielzimmer.
    Elsa war in einem seltsamen Zustand. Im einen Moment war sie beruhigt, im nächsten von Zweifeln erfüllt, woraufhin sie sich just deswegen Vorwürfe machte, weshalb alles wieder von vorne losging.
    Die beiden Filipinos beschlossen, den Befehl des Mitglieds mit einiger Zeitverzögerung auszuführen und Elsa zum Ausgang zu geleiten. Sie war bereits die drei Stufen vor dem Clubhaus hinuntergestiegen, als sie dem inneren Drängen nachgab und sich noch einmal den Philipinos zuwandte.
    Â» Wie viel hat … « Sie schluckte. Die Frage, die ihr durch den Kopf spukte, war glatter Verrat. Im Stillen an Henning zu zweifeln war die eine Sache – schon oft hatte sie sich gefragt, ob er ein eher schlechter Geschäftsmann war und ob er angesichts der Auswahl seiner Freunde überhaupt Menschenkenntnis besaß. Aber sie hatte nie Hennings Aufrichtigkeit ihr gegenüber infrage gestellt. Und nun war sie drauf und dran, genau das zu tun, mehr noch, es öffentlich zu tun.
    Â» Wie hoch sind die Schulden meines Mannes? Wisst ihr das? Ihr bekommt sicherlich viel mit, nicht

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