Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
fünft? « , unterbrach Elsa den Redefluss ihres Gatten.
    Â» Ab einer gewissen Zahl kommt es auf die genaue Menge nicht mehr an. Wenn man zum Beispiel vierzehn Gläser Champagner getrunken hat … « Diesmal unterbrach er sich selbst, als er Elsas Blick bemerkte. » Die Zeit bis Palau werden wir ganz für uns haben, Elsa. Das sind ungefähr sechs, sieben Tage. Und um deine Frage korrekt zu beantworten: Nein, wir werden nicht zu fünft sein, sondern zu dritt, jedenfalls vorläufig. Iolana und Paulette … Weißt du, es würde nicht gutgehen mit ihnen. Sie sind einfach zu … «
    Elsa glaubte, er würde gleich » verbraucht « sagen. Stattdessen sagte er » verstrickt « . Dennoch meinte er » verbraucht « .
    Â» Sieh mal, du bist als Letzte dazugekommen, und jetzt bist du meine Frau, das würde nur Ärger geben. Wir brauchen jemand Neues. «
    Elsa brauchte keineswegs jemand Neues, doch es wäre müßig, darüber mit Titus zu diskutieren.
    Â» Was passiert mit den beiden? « , fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. » Ich bin kein Hellseher. Was Iolana angeht: Es gibt mehrere tausend Inseln im weiten Pazifik, auf denen sie leben, und Millionen Kokospalmen, unter denen sie schlafen kann, da wird sich schon etwas für sie finden. Sie bekommt ein bisschen Geld von mir. Frauen wie sie sind schon mit einer Kokosnuss und einer Hängematte zufrieden. Paulette dagegen … Es gibt Menschen, die sich einfach nicht lange auf einem höheren Niveau halten können. Paulette ist nun mal, was sie ist, du weißt selbst, wo ich sie damals aufgegabelt habe. Ich werde ihr eine Passage nach Frankreich zahlen, aber wie ich sie kenne, wird sie dort bald in alte Gewohnheiten zurückfallen. Du wirst neue Freundinnen finden. Natasha ist sehr aufgeweckt. Wir werden viel Spaß haben. «
    Die Hochzeitsnacht begann um halb elf und war Punkt zwanzig vor elf beendet. Danach las Elsa den Ehevertrag, woraufhin sie Opium rauchte, begleitet von Titus’ Schnarchen. Eine Stunde später klopfte sie an die Türen von Iolana und Paulette, und um Mitternacht saßen die Freundinnen bei gedrückter Stimmung am Tresen der Jachtbar, vor sich drei Gläser Gin Pahit. Elsa hatte den beiden anderen alles berichtet.
    Â» Du hattest recht « , sagte sie zu Paulette. » Er ist der Teufel. Und ich bin seine Frau. «
    Â» Dass du seine Frau bist, finde ich nicht weiter schlimm. Im Gegenteil, ich habe nur darauf gewartet, dass das passiert. Nun bist du abgesichert. «
    Â» So würde ich das nicht nennen. Im Falle einer Scheidung erhalte ich dreitausend Pfund. Die Zinsen reichen vermutlich gerade so aus, damit Keanu und ich nicht verhungern. «
    Â» Und wie viel erhältst du im Falle seines Todes? «
    Â» Seines …? Nun, alles. Er hat weder Kinder noch Geschwister. «
    Â» Titus geht auf die sechzig zu. Und er lebt nicht gerade wie Queen Victoria. Jeder Schlag seines Herzens kann der letzte sein. Er schnarcht sehr stark, es sollen deshalb schon Leute im Schlaf erstickt sein. Außerdem kann man sich in den Tropen alles Mögliche zuziehen. Auch die vielen Tiere sind nicht ungefährlich. «
    Elsa seufzte ins Glas. » Im Moment kann ich nicht erkennen, dass Titus Gefahr läuft, von einem Waran aufgefressen zu werden. Ich werde mich natürlich für euch einsetzen, so gut ich kann. Vielleicht, wenn ich ihm mit der Scheidung drohe … «
    Â» Es ging ihm um den Titel, und den hat er auf Lebenszeit « , sagte Paulette. » Über die dreitausend Pfund Abfindung lacht er nur. Warum soll es dir und deinem Sohn ebenso schlecht ergehen wie Iolana und mir? Nein, das kommt nicht infrage. «
    Iolana pflichtete Paulette bei. » Du musst an Keanu denken. Als dein Kind wird er mit allen Vorurteilen dieser Welt aufwachsen, man wird ihn einen Mulatten nennen, einen Bastard, einen Hurensohn. Der beste Schutz dagegen ist, viel Geld zu haben … oder jemanden zum Mann, der viel Geld hat. «
    Â» Ich weiß, aber ich kann doch nicht einfach zusehen, wie Titus euch in die Wüste schickt. Wir kennen uns inzwischen so gut … Wir sind Freundinnen. « Sie fiel erst Iolana um den Hals, dann Paulette. » Dieser Mistbock. Ich könnte ihn umbringen. «
    Sie verabschiedeten sich, und Elsa blieb mit Iolana allein. Beim zweiten Drink gestand sie: » Er hat mich in der Hand, Iolana. Nicht nur wegen des Geldes, sondern …

Weitere Kostenlose Bücher