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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sorge sein. Wir haben den Auftrag, die Bronze zu prüfen und die Regierung mit allen Informationen zu versorgen, die die Wissenschaft liefern kann. Wir brauchen ein objektives Auge, jemanden, der an Tatsachen und nicht an Romantik glaubt.«
    »In der Wissenschaft ist kein Platz für Romantik«, murmelte Miranda und schlug vorsichtig den Samt zurück.
    Ihr Herz schlug schneller, als die Bronzeskulptur enthüllt vor ihr lag. Ihr geübtes und erfahrenes Auge erkannte die hervorragende handwerkliche Arbeit auf den ersten Blick. Trotzdem runzelte sie die Stirn und verbarg instinktiv ihre Bewunderung hinter Skepsis.
    »Sie ist wunderschön ausgeführt – stilistisch fällt sie sicher in die Blütezeit der Renaissance.« Miranda zog ihre Brille aus dem Etui und setzte sie auf, bevor sie die Bronze hochhob. Sie wog sie in der Hand und drehte sie dann langsam.
    Die Proportionen waren perfekt, und die Figur war äußerst sinnlich. Die winzigsten Details – Zehennägel, jedes einzelne Haar, die Definition der Muskeln – waren großartig ausgeführt.
    Sie war prachtvoll, auf großartige Weise ihrer eigenen Kraft bewußt. Der lange, üppige Körper zurückgestreckt, die Arme erhoben, nicht flehend oder bittend, sondern wie im Triumph. Das Gesicht war nicht zart, aber faszinierend, die Augen wie vor Lust halb geschlossen, die Mundwinkel leicht hochgezogen vor Freude über diese Lust.
    Sie balancierte auf den Fußspitzen, wie eine Frau, die gerade in warmes, duftendes Wasser springen will. Oder in die Arme ihres Liebhabers.
    Sie war schamlos sexuell, und einen Moment lang hatte Miranda das Gefühl, sie könne ihre Hitze spüren. Als ob sie lebendig wäre.
    Die Patina zeugte von ihrem Alter, aber Miranda wußte, daß solche Dinge einen täuschen konnten. Patina konnte man künstlich herstellen. Der Stil des Künstlers war unverkennbar – aber auch Stile konnten nachgeahmt werden.
    »Es ist die Dunkle Lady«, sagte sie schließlich. »Giulietta Buonadoni. Daran besteht kein Zweifel. Ich habe dieses Gesicht oft genug auf Gemälden und Skulpturen aus jener Zeit gesehen. Aber von dieser Bronzeskulptur habe ich noch nie etwas gehört. Ich werde das noch einmal recherchieren, aber ich bezweifle, daß ich sie übersehen hätte.«
    Elizabeth hatte mehr auf Miranda als auf die Bronze geachtet. Sie hatte das Aufzucken von Erregung und Entzücken bemerkt, das Miranda sofort wieder unter Kontrolle gehabt hatte. Genauso, wie sie es erwartet hatte.
    »Du stimmst mir also zu, daß es eine Bronze im Renaissance-Stil ist?«
    »Ja. Aber deswegen braucht sie noch lange kein verlorengegangenes Stück des 15. Jahrhunderts zu sein.« Miranda kniff die Augen zusammen, während sie die Skulptur erneut langsam drehte. »Jeder Kunststudent mit einem einigermaßen guten Auge hat ihr Gesicht skizziert und kopiert. Ich selbst auch.« Vorsichtig kratzte sie mit dem Daumennagel an der blaugrünen Patina. Die Oberflächenkorrosion war offensichtlich dick, aber sie brauchte mehr, viel mehr.
    »Ich werde gleich anfangen.«
     
    Das Labor war erfüllt von leiser Vivaldi-Musik. Die Wände waren lindgrün, der Boden ausgelegt mit fleckenlos weißem Linoleum. Jeder Arbeitsplatz war ordentlich und bestens ausgestattet mit Mikroskopen, Computerterminals, Reagenzgläsern und -röhrchen oder Probenbeuteln. Es gab keine persönlichen Dinge, keine gerahmten Familienbilder, Maskottchen oder Souvenirs.
    Die Männer trugen Krawatten, die Frauen Röcke, und alle hatten gestärkte weiße Laborkittel mit dem schwarz eingestickten Standjo-Logo auf der Brusttasche an.
    Gespräche wurden nur selten geführt, und wenn, dann leise. Die Maschinen summten wie gutgeschmierte Uhrwerke.
    Elizabeth erwartete ein perfekt funktionierendes Unternehmen, und ihre frühere Schwiegertochter tat alles, um ihren Erwartungen gerecht zu werden.
    In dem Haus in Maine, in dem Miranda aufgewachsen war, hatte genau die gleiche Atmosphäre geherrscht. Daheim hat es kalt gewirkt, dachte Miranda jetzt, als sie sich umsah, aber an einem Arbeitsplatz war diese Atmosphäre äußerst effizient.
    »Es ist eine Weile her, seit du das letzte Mal hier warst«, begann Elizabeth. »Aber Elise wird dich mit den neuesten Informationen versorgen. Du hast natürlich freien Zugang zu allen Bereichen. Ich habe Sicherheitsausweise und Codekarten für dich vorbereitet.«
    »Gut.« Als Elise sich von ihrem Mikroskop abwendete und auf sie zutrat, setzte Miranda ein höfliches Lächeln auf.
    »Miranda, willkommen in

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