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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zusammengepreßten Lippen schrieb sie Giovannis Namen hinzu. »Du magst ja vielleicht nicht damit einverstanden sein, aber auch die Wahrscheinlichkeit, daß meine restliche Familie verwickelt ist, habe ich niedrig angesetzt. Meiner Meinung nach hat sie keinen Grund, sich selbst zu bestehlen.« Ryan blickte Miranda stumm an, und nach einer Weile legte sie das Blatt beiseite.
    »Lassen wir das zunächst. Auf diesem Papier habe ich eine Chronologie erstellt – von dem Tag, an dem der David in deine Hände gelangt ist, und wie lange er im Labor geblieben ist. Ohne meine Notizen und Berichte kann ich die Zeiten nur ungefähr angeben, aber ich glaube, ich bin ziemlich nahe daran.«
    »Du hast Grafiken und alles mögliche andere erstellt.« Ryan beugte sich vor und bewunderte ihre Arbeit. »Was für eine Frau!«
    »Es gibt keinen Grund für Sarkasmus.«
    »Ich bin nicht sarkastisch. Das ist großartig. Hübsche Farbe«, fügte er hinzu. »Du hast es auf zwei Wochen angelegt, aber du hast bestimmt nicht sieben Tage am Stück oder vierundzwanzig Stunden hintereinander gearbeitet.«
    »Hier.« Sie wies auf ein anderes Chart, wobei sie sich ein bißchen albern vorkam. »Hier sind die ungefähren Zeiten vermerkt, in denen der David im Labortresor eingeschlossen war. Wenn man an ihn hätte gelangen wollen, hätte man eine Schlüsselkarte gebraucht, die Alarmanlage ausschalten und die Kombination wissen müssen und noch einen zweiten Schlüssel benötigt. Es sei denn«, fügte sie hinzu und legte ihren Kopf schräg, »man ist ein guter Dieb.«
    Spöttisch sah er sie mit seinen dunkelgoldenen Augen an. »Ich war zu der Zeit in Paris.«
    »Wirklich?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber in deiner Wahrscheinlichkeitskurve komme ich sowieso nicht vor, weil es keinen Grund gibt, eine Kopie zu stehlen und in dieses ganze Chaos mit hineingezogen zu werden, wenn ich bereits das Original besitze.«
    Miranda lächelte ihn süßlich an. »Vielleicht hast du es ja gemacht, um mich ins Bett zu bekommen?«
    Er grinste. »Guter Gedanke.«
    »Das«, entgegnete sie spröde, »war Sarkasmus. Dies hier ist die Chronologie der Arbeit an der Dunklen Lady. Wir haben die Berichte, und alles ist mir noch so frisch in Erinnerung, daß sie absolut korrekt ist. In diesem Fall waren wir noch bei der Arbeit, und die Echtheitsüberprüfung war noch nicht offiziell.«
    »Projekt beendet«, las Ryan und blickte sie an. »Das war an dem Tag, als sie dich rausgeschmissen hat.«
    »Wenn du es gern so einfach ausdrücken möchtest, ja.« Es schmerzte immer noch. »Am nächsten Tag wurde die Bronze nach Rom gebracht. In diesem kurzen Zeitraum muß der Austausch vorgenommen worden sein, weil ich bis nachmittags Tests gemacht habe.«
    »Es sei denn, sie ist in Rom ausgetauscht worden«, murmelte er.
    »Wie hätte das geschehen sollen?«
    »Hat jemand von Standjo den Transfer begleitet?«
    »Ich weiß nicht. Jemand vom Sicherheitsdienst, vielleicht auch meine Mutter. Schließlich mußten ja bestimmt von beiden Seiten irgendwelche Papiere unterzeichnet werden.«
    »Nun, es ist eine Möglichkeit, aber es bedeutet in jedem Fall nur ein paar Stunden mehr. Sie mußten die Kopie schon bereit haben. Der Klempner hatte die Skulptur eine Woche lang bei sich – hat er gesagt. Dann übernahm die Regierung sie, und eine weitere Woche verging mit dem Papierkram und dem Vertrag mit Standjo. Deine Mutter ruft dich an und bietet dir den Job an.«
    »Sie hat mir den Job nicht angeboten, sie hat mir befohlen, nach Florenz zu kommen.«
    »Mmm.« Ryan studierte die Grafik. »Warum hast du zwischen dem Telefonanruf und dem Flug sechs Tage verstreichen lassen? Deiner Beschreibung nach kommt sie mir nicht gerade wie eine geduldige Frau vor.«
    »Sie wies mich an – und so hatte ich es auch vor –, am nächsten oder spätestens übernächsten Tag zu fliegen. Es gab aber eine Verzögerung.«
    »Warum?«
    »Ich wurde überfallen.«
    »Was ?«
    »Aus dem Nichts tauchte ein großer Mann mit einer Maske auf und hielt mir ein Messer an den Hals.« Automatisch fuhr ihre Hand dorthin, als wolle sie überprüfen, ob die dünne Blutspur nicht nur eine Einbildung war.
    Ryan ergriff ihre Finger, um selbst nachzusehen, obwohl er wußte, daß es keine Narbe gab. Und doch konnte er es sich vorstellen. Seine Augen wurden ausdruckslos.
    »Was ist dann passiert?«
    »Ich kam gerade von einer Reise zurück. Stieg vor dem Haus aus dem Auto, und schon war er da. Er nahm meinen Aktenkoffer und meine Handtasche.

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