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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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intim?«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Okay Er blickte sie mit lachenden Augen an und streichelte mit seinen seifigen Händen über ihre Brüste. »Dann schließen wir doch einen Kompromiß und kombinieren beides.«
    Und was nun folgte, war meilenweit entfernt von der raschen, gründlichen Säuberungsaktion, die sie im Sinn gehabt hatte.
    Als Miranda schließlich schwer atmend und bebend im Dampf stand, gab er ihr einen Kuß auf den Hals. »Das«, sagte Ryan, »war sehr intim.« Dann seufzte er. »Ich muß in die Kirche.«
    »Was?« Sie schüttelte den Kopf, überzeugt davon, daß sie sich verhört hatte. »Hast du gesagt, du mußt in die Kirche gehen?«
    »Ostersonntag.«
    »Stimmt, das ist heute.« Verständnislos schob sie sich die nassen Haare aus den Augen. »Das scheint mir jedoch unter diesen Umständen ein seltsamer Gedankengang zu sein.«
    »In biblischen Zeiten gab es vielleicht noch kein fließend warmes Wasser, aber die Menschen hatten jede Menge Sex.«
    »Du bist Katholik.« Als Ryan die Augenbrauen hochzog, schüttelte Miranda den Kopf. »Ja, ich weiß, irisch und italienisch – wie könnte es anders sein. Ich habe mir nur nicht klargemacht, daß du deinen Glauben praktizierst.«
    »Meistens tue ich das auch nicht.« Er trat aus der Dusche, reichte ihr ein Handtuch und nahm sich selbst ebenfalls eins. »Aber wenn du das meiner Mutter erzählst, werde ich schwören, daß du eine schmutzige, verdorbene Lügnerin bist. Doch heute ist nun mal Ostersonntag.« Er rubbelte seine Haare ab und schlang sich dann das Handtuch um die Hüften. »Wenn ich nicht in die Kirche gehe, bringt meine Mutter mich um.«
    »Ich verstehe, weise dich aber darauf hin, daß deine Mutter nicht hier ist.«
    »Sie erfährt es«, erwiderte er düster. »Sie erfährt es immer, und sie wird mich direkt zur Hölle schicken.« Er sah ihr zu, wie
sie sich in das Handtuch wickelte und die Enden über der Brust zusammensteckte. Es wirkte atemberaubend sexy. Der Raum roch nach ihr – saubere Seife mit einem holzigen Unterton. Plötzlich wollte er nicht mehr weg, auch nicht für nur eine Stunde.
    Er rollte die Schultern, als müsse er eine schwere, unangenehme Last verteilen.
    »Warum kommst du nicht mit? Du kannst dein Osterhäubchen tragen.«
    »Zum einen besitze ich gar kein Osterhäubchen, und zum anderen muß ich meine Gedanken ordnen.« Sie holte einen Fön aus dem Schrank neben dem Waschbecken. »Und ich muß mit Andrew reden.«
    Er hatte mit dem Gedanken gespielt, die Nachmittagsmesse zu besuchen und zunächst den Knoten an ihrem Handtuch zu lösen. Doch jetzt schob er ihn beiseite. »Was willst du ihm sagen?«
    »Nicht allzu viel.« Sie schämte sich deswegen. »Unter diesen Umständen... solange er... ich hasse es, daß er soviel trinkt. Ich hasse es.« Sie schämte sich auch, weil ihre Stimme bei diesen Worten zitterte. »Und gestern abend habe ich ihn auch eine Zeitlang gehaßt. Er ist mein ein und alles, und ich habe ihn gehaßt.«
    »Nein, das hast du nicht. Du bist nur wütend über das, was er getan hat.«
    »Ja, du hast recht.« Und doch wußte sie, welches Gefühl in ihr aufgestiegen war, als sie ihn oben an der Treppe gesehen hatte. »Auf jeden Fall muß ich mit ihm reden. Ich muß ihm etwas sagen. Ich habe ihn noch nie angelogen.«
    Ryan verstand nichts besser als familiäre Verbindungen und die Knoten, die daraus entstehen konnten. »Bevor er nicht aufhört zu trinken, ist er nicht er selbst, und du kannst ihm nicht vertrauen.«
    »Ich weiß.« Und genau das zerrte an ihrem Herzen.
     
    Im Badezimmer im anderen Flügel, wo der schale Geruch des Erbrochenen noch in der Luft hing, lehnte Andrew am Waschbecken und zwang sich dazu, sein Gesicht im Spiegel zu betrachten.
    Es war grau, die Augen blutunterlaufen, die Haut teigig. Sein linkes Auge war blau und verschwollen, und darüber befand sich eine kleine Wunde. Sie brannte wie Feuer.
    Er konnte sich nur noch bruchstückhaft an den Abend zuvor erinnern, aber angesichts dessen, was ihm einfiel, drehte sich ihm erneut der Magen um.
    Er sah sich wieder oben an der Treppe stehen, eine fast leere Flasche schwenkend und irgend etwas lallend, während Miranda zu ihm heraufstarrte.
    In ihrem Blick hatte Verachtung gelegen.
    Andrew schloß die Augen. Es war alles in Ordnung, er konnte es kontrollieren. Vielleicht hatte er sich gestern abend übernommen, aber er würde es nicht wieder tun. Er würde ein paar Tage lang gar nichts trinken und allen beweisen, daß er dazu in der Lage

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