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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht zu schnell nach Florenz kommst. Sie brauchten Zeit, um an der Kopie zu arbeiten, und konnten
es sich nicht leisten, daß du ihnen in die Quere kamst, solange sie noch nicht fertig waren. Also engagierten sie einen Profi. Jemand, der nichts durcheinanderbrachte und keinen dummen Fehler machte. Und sie haben ihm genug bezahlt, damit er nicht zu gierig war.«
    Die Erklärung war so einfach und passend, daß Miranda Ryan nur anstarrte und sich fragte, warum sie nicht schon selbst auf die Idee gekommen war. »Die Polizei hat das nicht erkannt.«
    »Die Polizei verfügt nicht über unser Wissen.«
    Miranda nickte langsam, und Wut stieg in ihr auf. »Er hat mir wegen meines Passes ein Messer an die Kehle gehalten. Und alles nur, um mich aufzuhalten! Damit sie mehr Zeit hatten.«
    »Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Bedenke die Situation noch einmal genau. Es ist nur eine Vermutung, aber vielleicht können wir den Mann durch irgendeine meiner Verbindungen zur Rechenschaft ziehen.«
    »Wenn das möglich ist«, entgegnete sie trocken, »dann möchte ich deine Verbindungen nicht kennenlernen.«
    »Keine Sorge, Dr. Jones.« Ryan küßte ihre Handfläche. »Das wirst du auch nicht.«
     
    Am Ostersonntag gab es nirgendwo Alkohol zu kaufen. Während Andrew auf der Suche danach durch die Gegend fuhr, begann er plötzlich zu zittern. Ich brauche eigentlich gar nicht viel Alkohol, redete er sich ein. Er wollte nur einen Schluck, und das war etwas anderes. Er wollte nur ein paar Drinks, um sich etwas zu beruhigen.
    Verdammt noch mal, alle hackten auf ihm herum. Alles lastete auf ihm. Er war es leid. Er schlug mit der Faust auf das Lenkrad. Sie konnten ihm alle gestohlen bleiben.
    Er würde einfach weiterfahren. Er würde nach Süden fahren und erst stehenbleiben, wenn er es für richtig hielt. Geld hatte er genug. Nur Frieden fand er nicht.
    Er würde erst stehenbleiben, wenn er wieder frei atmen konnte. Wenn er einen verdammten Laden fand, der an einem verdammten Sonntag Alkohol verkaufte.
    Er blickte auf seine Faust, die er immer wieder auf das Lenkrad geschlagen hatte. Sie war schon blutig und schien zu jemand anders zu gehören. Jemand, der ihm Angst einjagte.
    O Gott, o Gott. Er hatte wirklich Probleme. Mit zitternden Händen lenkte er den Wagen an den Bordstein, ließ bei laufendem Motor den Kopf auf das Lenkrad sinken und betete um Hilfe.
    Er fuhr hoch, als jemand an die Scheibe klopfte. Durch das Glas erkannte er Annies Gesicht. Sie bedeutete ihm, die Scheibe herunterzulassen. Erst da merkte er, daß er vor ihrem Haus stand.
    »Was machst du hier, Andrew?«
    »Ich sitze einfach nur im Auto.«
    Sie rückte die kleine Tasche, die sie bei sich hatte, zurecht und musterte ihn. Sein Gesicht wirkte aufgedunsen, fahl und erschöpft, und er hatte ein blaues Auge. »Hast du dich mit jemandem gestritten?«
    »Mit meiner Schwester.«
    Annie zog die Augenbrauen hoch. »Hat Miranda dir das blaue Auge verpaßt?«
    »Was? Nein, nein.« Verlegen betastete er die Schwellung. »Ich bin die Treppe hinuntergefallen.«
    »Wirklich?« Sie kniff die Augen zusammen und betrachtete die frischen, blutigen Stellen an seinen Handknöcheln. »Hast du auch in die Treppenstufen geboxt?«
    »Ich...« Er hob seine Hand, und sein Mund wurde trocken, als er sie ansah. Er hatte noch nicht einmal Schmerzen empfunden. Wozu war ein Mann fähig, wenn er keine Schmerzen mehr empfand? »Kann ich reinkommen? Ich habe nichts getrunken«, fügte er rasch hinzu, als er die Abwehr in ihren Augen sah. »Ich möchte zwar gern, aber ich habe noch nichts gehabt.«
    »Bei mir bekommst du nichts zu trinken.«
    »Ich weiß.« Er hielt ihrem Blick stand. »Deshalb möchte ich ja reinkommen.«
    Sie musterte ihn einen Augenblick lang, dann nickte sie. »Okay
    Annie schloß die Tür auf, trat ein und legte die Tasche auf einen Tisch, der übersät war mit Formularen, Rechnungen
und anderen Papieren, von denen manche zusammengeheftet waren.
    »Ich mache gerade meine Steuererklärung«, erzählte sie. »Deshalb war ich weg, um das hier zu kaufen.« Sie holte eine große Flasche Excedrin aus der Tasche. »Wenn du deine Steuererklärung machst, bekommst du unweigerlich Kopfschmerzen.«
    »Ich habe auch ohne Steuern Kopfschmerzen.«
    »Kann ich mir vorstellen. Ich gebe dir eine Tablette ab.« Verhalten lächelnd füllte sie zwei Gläser mit Wasser. Sie öffnete die Flasche und schüttelte für jeden von ihnen zwei Tabletten heraus. Feierlich schluckten sie

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