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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hervor, »was machst du hier?«
    »Ich versuche, das Chaos in Ordnung zu bringen, das du angerichtet hast.«
    »Ich verstehe.« Vielleicht hatte er eine Art... Nervenzusammenbruch. Da war es wichtig, ganz ruhig zu bleiben und ihn nicht noch nervöser zu machen. Langsam legte Miranda ihre Hand auf seine und schob sie von ihrer Kehle. Sie setzte sich auf und zog ihren Pyjama züchtig vor der Brust zusammen.
    »Ryan.« Es gelang ihr sogar, ein beruhigendes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. »Du befindest dich mitten in der Nacht in meinem Schlafzimmer! Wie bist du hier hereingekommen?«
    »So wie ich immer in Häuser komme, die mir nicht gehören. Ich habe das Schloß aufgebrochen. Du solltest ein besseres einbauen lassen.«
    »Du hast das Schloß aufgebrochen.« Verständnislos blinzelnd sah sie ihn an. Er sah seltsamerweise nicht aus wie ein
Mann, der mitten in einer mentalen Krise steckte, sondern eigentlich eher wie jemand, der vor Wut kochte. »Du bist in mein Haus eingebrochen?« Der Satz kam ihr völlig lächerlich vor. »Du bist eingebrochen?« wiederholte sie abermals.
    »Ganz recht.« Er spielte mit ihren Haaren, die ihr über die Schulter fielen. Er war völlig verrückt nach ihrem Haar. »Das tue ich immer.«
    »Aber du bist doch Geschäftsmann, Kunsthändler. Du bist – oder bist du überhaupt nicht Ryan Boldari?«
    »Doch, ganz bestimmt.« Zum ersten Mal lächelte er sein bezauberndes Lächeln, und es erreichte sogar die Augen und ließ sie golden schimmern. »Das bin ich, seit meine gesegnete Mutter mich vor zweiunddreißig Jahren in Brooklyn auf diesen Namen taufen ließ. Und bis zu meinem Zusammentreffen mit dir hat dieser Name auch für etwas gestanden.« Das Lächeln erlosch. »Für Verläßlichkeit und Perfektion. Die verdammte Bronze war eine Fälschung!«
    »Die Bronze?« Miranda wurde kreideweiß. Sie konnte förmlich fühlen, wie ihr jeder Blutstropfen aus dem Gesicht wich. »Woher weißt du etwas über die Bronze?«
    »Ich weiß es, weil ich dieses wertlose Stück Scheiße gestohlen habe.« Er legte den Kopf schräg. »Oder meinst du vielleicht die Skulptur in Florenz, die andere, die du falsch bewertet hast? Ich habe gestern Wind davon bekommen – nachdem mein Kunde mich hinausgeschmissen hat, weil ich ihm eine Fälschung angedreht habe. Eine Fälschung, du liebe Güte!«
    Erregt sprang er auf und lief im Zimmer hin und her. »Über zwanzig Jahre ohne Fehl und Tadel, und jetzt das. Und alles nur, weil ich dir vertraut habe.«
    »Mir vertraut.« Mit zusammengebissenen Zähnen richtete Miranda sich auf. Ihre Angst war wie weggeblasen, so zornig war sie auf einmal. »Du hast mich bestohlen, du Bastard!«
    »Und wenn schon. Was ich genommen habe, ist höchstens hundert Dollar als Briefbeschwerer wert.« Er trat wieder an ihr Bett und ärgerte sich über sich selbst, weil er ihre blitzenden Augen und die vor Erregung geröteten Wangen so bezaubernd
fand. »Wie viele Fälschungen bewahrst du in deinem Museum noch auf?«
    Miranda überlegte nicht lange, sondern handelte. Wie ein Geschoß sprang sie aus dem Bett und flog auf ihn zu. Sie war durchaus kein Fliegengewicht, und Ryan bekam die ganze Wucht ihres guttrainierten Körpers und ihrer Wut zu spüren. Seine angeborene Zuneigung zu Frauen veranlaßte ihn, sich zur Seite zu bewegen, um ihren Fall zu bremsen – eine Reaktion, die er sofort bedauerte, da sie beide zu Boden stürzten. Um ihnen einen Kampf zu ersparen, rollte er sich über sie und hielt sie fest.
    »Du hast mich bestohlen!« Sie bäumte sich auf, setzte sich erbittert gegen ihn zur Wehr. »Du hast mich ausgenutzt! Du Bastard, du hast mir aus Berechnung den Hof gemacht!« Das war das Schlimmste von allem. Er hatte sie umschmeichelt, und sie hatte sich beinahe verführen lassen.
    »Das war ein positiver Nebeneffekt.« Ryan packte ihre Handgelenke fester, damit sie ihm nicht ins Gesicht schlug. »Du bist äußerst attraktiv. Das hat mir überhaupt keine Probleme gemacht.«
    »Du bist ein Dieb. Du bist nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Dieb!«
    »Wenn du denkst, daß du mich damit beleidigen kannst, irrst du dich. Ich bin ein wirklich guter Dieb. Und jetzt setzen wir uns in aller Ruhe hin und klären die Sache. Wir können natürlich auch hier liegenbleiben und miteinander kämpfen. Aber ich warne dich. Selbst in diesem unglaublich häßlichen Pyjama bist du ziemlich bezaubernd. Es liegt an dir, Miranda.«
    Sie lag ganz still, und er beobachtete mit widerwilliger Bewunderung,

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