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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich dann aber noch einmal um. »Meinen Sie, ich könnte mir Ihren Terminkalender einmal ausleihen, Dr. Jones? Und vielleicht gibt es ja auch noch schriftliche Unterlagen über das vergangene Jahr von Ihnen beiden. Das würde mir sehr helfen.«
    Miranda zögerte. Wieder kam ihr der Gedanke, einen Anwalt einzuschalten. Doch dann siegte ihr Stolz, und sie reichte ihm das schmale, ledergebundene Buch. »Aber gern. In meinem Büro im Institut habe ich außerdem noch die Terminkalender der letzten drei Jahre.«
    »Danke. Ich gebe Ihnen natürlich eine Empfangsbestätigung für diesen hier.« Cook nahm den Kalender entgegen und kritzelte eine Quittung auf einem Blatt seines eigenen Kalenders.
    Andrew erhob sich ebenfalls. »Ich lasse Ihnen meinen schicken.«
    »Das wäre mir eine große Hilfe.«
    »Es fällt schwer, sich durch Ihr Vorgehen nicht angegriffen zu fühlen, Detective.«
    Cook wandte sich zu Miranda um und zog die Augenbrauen hoch. »Das tut mir leid, Dr. Jones. Ich versuche nur, meine Arbeit zu machen.«
    »Das denke ich mir. Und Sie werden sie noch schneller und wirkungsvoller erledigen können, sobald Sie meinen Bruder und mich von der Liste der Verdächtigen gestrichen haben. Nur deshalb akzeptieren wir diese Art der Behandlung. Ich bringe Sie hinaus.«
    Cook nickte Andrew zu und folgte ihr in die Halle. »Ich wollte Sie nicht beleidigen, Dr. Jones.«
    »Doch, das wollten Sie, Detective.« Sie öffnete die Tür. »Guten Tag.«
    »Ma’am.« Auch nach einem Vierteljahrhundert Polizeiarbeit war er noch immer nicht immun gegen die scharfe Zunge einer ärgerlichen Frau. Er zog den Kopf ein und verzog das Gesicht, als die Tür hinter ihm laut zugeschlagen wurde.
    »Der Mann denkt, wir sind Diebe!« Wütend marschierte Miranda in den Salon zurück. Es ärgerte sie zwar, überraschte sie aber nicht, als sie sah, daß Andrew sich etwas zu trinken eingeschenkt hatte. »Er denkt wirklich, wir fliegen durch die Gegend und brechen in Museen ein!«
    »Wäre doch lustig, oder?«
    »Was?«
    »Ich versuche nur, die Situation zu entspannen.« Er hob sein Glas. »Auf die eine oder andere Art.«
    »Das ist kein Spiel, Andrew, und ich schätze es nicht, unter das Polizeimikroskop gelegt zu werden.«
    »Er will doch nur die Wahrheit herausfinden.«
    »Nicht das Ergebnis beunruhigt mich, sondern die Vorgehensweise. Wir beide werden durchleuchtet, und am Ende bekommt die Presse noch Wind davon.«
    »Miranda«, sagte Andrew leise und lächelte sie liebevoll an. »Du hörst dich beinahe so an wie Mutter.«
    »Es besteht kein Grund, mich zu beleidigen.«
    »Tut mir leid – du hast recht.«
    »Ich mache jetzt einen Eintopf«, verkündete Miranda und wandte sich zur Küche.
    »Einen Eintopf!« Seine Laune hob sich. »Mit den kleinen Kartoffeln und mit Karotten?«
    »Du schälst die Kartoffeln. Komm und leiste mir Gesellschaft, Andrew.« Sie bat ihn nicht nur um ihretwillen darum, sondern auch, um ihn von der Flasche wegzubekommen. »Ich mag nicht allein sein.«
    »Natürlich.« Er stellte sein Glas ab. Es war sowieso leer. Dann legte er ihr den Arm um die Schultern.
     
    Das Essen tat ihnen gut, und auch die Zubereitung hatte schon entspannend gewirkt. Miranda kochte gern und betrachtete es irgendwie als Wissenschaft für sich. Mrs. Patch hatte es ihr beigebracht, erfreut darüber, daß sie als junges Mädchen Interesse an Küchenarbeit gezeigt hatte. Miranda hatte sich von der Wärme dieser Küche und der Gesellschaft angezogen gefühlt. Die anderen Räume im Haus waren alle so kalt und ordentlich gewesen. Aber in der Küche hatte Mrs. Patch das Regiment geführt, und selbst Elizabeth hatte nicht gewagt, sich dort einzumischen.
    Wahrscheinlich hat sie auch gar kein Interesse daran gehabt, dachte Miranda, während sie sich zum Schlafengehen fertigmachte. Sie hatte nie erlebt, daß ihre Mutter etwas kochte, und diese Tatsache hatte es für sie selbst wahrscheinlich noch reizvoller gemacht, es zu lernen.
    Sie wollte Elizabeth nicht ähnlich sein.
    Der Eintopf hat seine Wirkung getan, dachte sie jetzt. Fleisch und Kartoffeln, die Unterhaltung mit Andrew. Er hatte zwar etwas mehr Wein zum Abendessen getrunken, als ihr lieb war, aber zumindest war sie nicht allein gewesen.
    Die Atmosphäre hätte man beinahe fröhlich nennen können. Sie hatten sich darauf geeinigt, weder über das Institut noch über den Ärger in Florenz zu reden. Es war viel entspannender gewesen, über ihre unterschiedlichen Ansichten in bezug auf Musik und Literatur

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