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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Liebling, dir kaufe ich auch etwas. Zieh dir bequeme Schuhe an«, riet er ihr und ging hinein, um zu duschen.
     
    In einem Geschäft auf dem Ponte Vecchio kaufte er ein Goldarmband mit Smaragden – seine Mutter hatte bald Geburtstag – und ließ es ins Hotel schicken. Offensichtlich genoß er das Gewimmel von Touristen und Schnäppchenjägern auf der Brücke über dem friedlichen Arno. Er erstand auch noch Ketten aus schimmerndem italienischem Gold, Marcasit-Ohrringe und Broschen im Florentiner Stil. Sie seien für seine Schwestern, erklärte er Miranda, die ungeduldig wartete und sich weigerte, sich von der glitzernden Fülle in den Auslagen bezaubern zu lassen.
    »Wenn man hier nur lange genug steht«, sagte er, »kann man jede Sprache der Welt hören.«
    »Haben wir jetzt lange genug hier gestanden?«
    Er legte ihr den Arm um die Schultern und schüttelte den Kopf, als sie sich versteifte. »Gibst du dich nie mal nur dem Augenblick hin, Dr. Jones? Wir sind in Florenz und stehen auf der ältesten Brücke der Stadt. Die Sonne scheint. Atme tief ein«, riet er, »und nimm sie in dich auf.«
    Beinahe wäre sie seinem Rat gefolgt, hätte sich an ihn geschmiegt und einfach nur das getan, was er sagte. »Wir sind nicht wegen der Atmosphäre hier«, erwiderte sie jedoch in einem Ton, der ihrer Ansicht nach kühl genug war, um seinen Enthusiasmus und ihr eigenes typisches Verlangen zu dämpfen.
    »Aber die Atmosphäre existiert trotzdem. Und wir auch.« Unbeeindruckt nahm er sie bei der Hand und zog sie über die Brücke.
    Die kleinen Läden und Stände schienen ihn zu entzücken. Miranda beobachtete ihn, wie er in der Nähe der Piazza della Repubblica um Lederwaren feilschte.
    Sie ignorierte seinen Vorschlag, sich selbst doch auch etwas
zu kaufen. Statt dessen richtete sie ihr Augenmerk auf die Architektur und wartete in wütendem Schweigen auf ihn.
    »Hier, das ist das richtige für Robbie.« Er nahm eine kleine schwarze Lederjacke mit silbernem Besatz von einem Kleiderständer.
    »Robbie?«
    »Mein Neffe. Er ist drei. Er schnappt über, wenn er die sieht.«
    Sie war wunderschön gemacht, zweifellos teuer und so niedlich, daß Miranda an sich halten mußte, um nicht zu lächeln. »Sie ist völlig unpraktisch für einen Dreijährigen.«
    »Aber sie ist für einen Dreijährigen gemacht«, beharrte Ryan. »Sonst wäre sie nicht so klein. Quanto ?« fragte er den Händler, und das Spiel begann von neuem.
    Als diese Runde beendet war, lenkte er seine Schritte nach Westen. Wenn er jedoch gehofft hatte, Miranda mit der exklusiven Mode in der Via Tornabuoni locken zu können, unterschätzte er ihre Willenskraft.
    In Ferragamos Fußbekleidungstempel kaufte er drei Paar Schuhe. Sie kaufte nichts – auch nicht die wundervollen perlgrauen Lederpumps, die ihr ins Auge stachen und ihre Begehrlichkeit weckten.
    Auf den Kreditkarten in ihrem Portemonnaie stand nicht ihr Name. Lieber würde sie barfuß gehen, als sie zu benutzen.
    »Die meisten Frauen«, bemerkte er, während sie in Richtung Fluß gingen, »trügen mittlerweile schon ein Dutzend Tüten und Schachteln.«
    »Ich bin nicht die meisten Frauen.«
    »Das habe ich schon gemerkt. Du würdest allerdings in Leder verdammt gut aussehen.«
    »In deinen armseligen Phantasien, Boldari.«
    »An meinen Phantasien ist nichts Armseliges.« Er blieb vor einem Geschäft stehen und öffnete die Glastür.
    »Was passiert jetzt?«
    »Wir können uns nicht in Florenz aufhalten, ohne Kunst zu kaufen.«
    »Wir sind nicht hierhergekommen, um einzukaufen. Wir sind aus geschäftlichen Gründen hier.«
    »Entspann dich endlich.« Er nahm ihre Hand und führte sie schwungvoll an seine Lippen. »Vertrau mir.«
    »Das sind zwei Sätze, die nie zusammenpassen werden, wenn man sie auf dich anwendet.«
    Der Laden war voller Marmor- und Bronzereproduktionen. Götter und Göttinnen tanzten, um die Touristen dazu zu verlocken, ihre goldenen Kreditkarten zu zücken und sich die Kopie eines Meisterwerks oder das Werk eines jungen, unbekannten Künstlers zu kaufen.
    Nur mühsam beherrscht bereitete Miranda sich darauf vor, eine weitere kostbare Stunde zu vergeuden, während Ryan seinen familiären Verpflichtungen nachkam. Aber er überraschte sie, indem er schon nach fünf Minuten auf eine Venusstatue wies.
    »Was hältst du davon?«
    Nüchtern trat sie näher und betrachtete die polierte Bronzefigur. »Sie ist ganz nett, zwar nicht besonders gut gemacht, aber wenn einer deiner zahllosen Verwandten nach

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