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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gebrauchskunst sucht, dann reicht sie aus.«
    »Ja, ich glaube, sie reicht aus.« Er strahlte den Verkäufer an und zog dann seinen Italienisch-Führer aus der Tasche. Miranda runzelte die Stirn.
    Während des ganzen Einkaufsbummels hatte er fließend italienisch gesprochen, und jetzt stümperte er auf einmal die einfachsten Sätze mit einem so grauenvollen Akzent hervor, daß der Verkäufer ihn mitleidig anlächelte.
    »Sie sind Amerikaner, nicht wahr? Wir können Englisch sprechen.«
    »Ja? Gott sei Dank.« Ryan lachte und ergriff Mirandas Hand. »Meine Frau und ich wollen etwas Besonderes mit nach Hause nehmen. Uns gefällt diese Statue sehr. Sie würde großartig in den Wintergarten passen, nicht wahr, Abby?«
    Miranda brachte lediglich ein langgezogenes »Hmmm« hervor.
    Er handelte dieses Mal auch nicht besonders gut, sondern zuckte bei dem Preis zusammen und zog sie zur Seite, als wolle er sich mit ihr unter vier Augen beraten.
    »Was soll das?« flüsterte sie.
    »Ich möchte nichts kaufen, ohne daß meine Frau zustimmt.«
    »Du bist ein Idiot.«
    »Das habe ich nun davon, daß ich so ein umsichtiger Ehemann bin.« Er senkte den Kopf, gab ihr einen festen Kuß – und verdankte es nur seiner schnellen Reaktion, daß er ihren Zähnen entging. »Versprich mir, daß du das später noch einmal versuchst.«
    Bevor sie darauf etwas erwidern konnte, hatte er sich schon wieder an den Verkäufer gewandt. »Wir nehmen sie.«
    Als der Kauf getätigt und die Statue eingepackt war, lehnte er das Angebot ab, sie ins Hotel schicken zu lassen.
    »Nein danke, das ist schon in Ordnung. Wir sind sowieso auf dem Rückweg.« Ryan ergriff die Tüte und legte den Arm um Miranda, wobei ihr eine der zwei Kameras, die er sich um den Hals gehängt hatte, gegen die Schulter schlug. »Laß uns noch ein Eis essen, Abby.«
    »Ich will jetzt kein Eis«, murrte sie, während sie den Laden verließen.
    »Aber sicher willst du eins. Das wird dir Kraft geben. Wir müssen nämlich noch etwas erledigen.«
    »Bitte, ich bin müde, meine Füße tun weh, und ich gehe nicht gern einkaufen. Ich mache mich einfach schon mal auf den Weg ins Hotel.«
    »Damit du den ganzen Spaß verpaßt? Wir müssen nämlich ins Bargello.«
    »Jetzt?« Eine Mischung aus Erregung und Entsetzen machte sich in ihr breit. »Wir machen es jetzt?«
    »Wir spielen noch ein bißchen länger Touristen.« Ryan trat auf die Straße, um ihr auf dem engen Bürgersteig Platz zu machen. »Wir sehen uns das Ganze an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, und machen ein paar Photos.« Zwinkernd fügte er hinzu: »Wir checken sozusagen die Lage, wie es in den Filmen immer heißt.«
    »Die Lage checken«, murmelte sie.
    »Wo sind die Überwachungskameras? Wie weit steht Michelangelos Bacchus vom Haupteingang weg?« Das wußte er allerdings schon. Schließlich war es nicht sein erster Ausflug
hierher. »Wie weit ist es quer durch den Innenhof? Wie viele Schritte sind es bis zum Balkon im ersten Stock? Wann haben die Wachleute Schichtwechsel? Wie viele ...«
    »Schon gut, schon gut, ich hab’s begriffen.« Miranda hob die Hände. »Warum haben wir das denn nicht als erstes gemacht?«
    »Alles zu seiner Zeit, Liebling. Abby und Kevin wollten an ihrem ersten Tag doch zunächst etwas von der Stadt sehen, oder?«
    Sie stellte fest, daß sie wirklich genau wie amerikanische Touristen aussahen – Kameras, Einkaufstüten und Reiseführer. Unterwegs kaufte er ihr ein Eis. Um ihre innere Spannung abzubauen, leckte sie gehorsam an dem kalten Zitroneneis, während sie durch die Straßen bummelten, sich Gebäude und Straßen ansahen und vor Schaufenstern oder ausgehängten Menükarten stehenblieben.
    Vielleicht hat er ja recht, dachte sie. Niemand würde auf sie achten, und wenn sie sich darauf konzentrierte, hatte sie fast das Gefühl, wirklich zum ersten Mal in ihrem Leben durch diese Stadt zu schlendern. Ein bißchen kam sie sich vor wie in einem Theaterstück. Abbys und Kevins Ferien in Italien.
    Wenn sie nur nicht so eine schlechte Schauspielerin wäre.
    »Großartig, nicht wahr?« Er blieb stehen und verschränkte seine Finger mit ihren, während er den prächtigen Dom betrachtete, der die Stadt beherrschte.
    »Ja. Brunelleschis Bauwerk war eine revolutionäre Leistung. Er hat keine Gerüste benutzt. Giotto hat den Campanile entworfen, aber er ist gestorben, bevor er fertiggestellt war.« Miranda rückte ihre Sonnenbrille zurecht. »Die neogotische Marmorfassade entspricht seinem Stil, wurde

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