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Das Haus der glücklichen Alten

Das Haus der glücklichen Alten

Titel: Das Haus der glücklichen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valter Hugo Mae
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sich nicht dazu, zögerte aber auch nicht. Er streckte sich aus, teilte die Spitzen des Kopfkissens mit mir, und plötzlich rührte er sich nicht mehr und verstummte, als wäre er gekommen, um von seiner Mutter, seinem Vater in den Arm genommen zu werden, als wäre er ein Kind und fürchtete sich vor der Dunkelheit. Ich zog die Bettdecken zurecht, dass sie für uns beide reichten und dass wir so bequem wie möglich lagen.
    Als Américo die Tür aufmachte, um mich zu wecken und die Fensterläden zurückzuklappen, erstarrte er, weil er erkannte, dass wir, ich und Esteves, uns durch unsere Schlafposition gewissermaßen umarmten. Ich schlug die Augen auf und sah sein Erstaunen. Dann lächelte er, nachdem er ein paar Tausendstelsekunden lang tausend Gedanken gedacht hatte. Er lächelte, und in seiner Haltung lag etwas Gutmütiges, es gab keinen Grund, uns zu tadeln oder so zu tun, als ob es etwas auszusetzen gäbe. Er klappte die Fensterläden zurück und sagte erst danach etwas, wir wollen mal sehen, wie die Nacht gewesen ist, haben Sie gut geschlafen? Esteves wachte auf und wirkte etwas verwirrt, er setzte sich aufs Bett und blickte mich misstrauisch an. Dann lachte er. Wir lachten alle drei. Wir hatten einen prächtigen Tagesanbruch. Esteves hatte seinen hundertsten Geburtstag hinter sich und erwachte mit einem Lachen. Fernando Pessoa würde nichts Besseres für ihn tun. Ich war über dieses wunderbare Ereignis so begeistert wie Américo. Ja, in dieser Welt geschehen phantastische Dinge, die Erfindungsgabe der Wirklichkeit ist wahnwitzig. Wunderbar wahnwitzig.
    Senhor Cristiano, sagte ich, wenn ich Ihnen von dieser Sache erzähle, so deshalb, weil Sie nicht denken sollen, dass ich keinen klaren Kopf habe, und auch, weil ich mich manchmal ärgere über Sie. Wichtig ist aber, dass Sie wissen, ich bin nicht so einfältig. Er lächelte und war für diese Aufrichtigkeit gewissermaßen dankbar. Vor ein paar Stunden hatten wir uns darüber unterhalten, ob man jemanden aufnehmen und beschützen sollte, und jetzt sprachen wir leise darüber, dass Esteves in meinem Zimmer geschlafen hatte, und dann dachte ich noch daran zurück, wie ich den jungen Studenten versteckt hatte, und wie er meinen Zorn gegen das Regime angestachelt hatte. Der europäische Silva provozierte mich ständig, er schien darin ein besonderes Vergnügen entdeckt zu haben. Aber an diesem Morgen, als er herumfuchtelte und sein übliches Theater veranstaltete, gab ihm Anísio eine Antwort, ach, Senhor Cristiano, wenn Sie nicht ruhiger werden, werden Sie am Ende ganz allein sein, Sie sind ziemlich aufgeregt. Das Blut kocht in Ihnen. Senhor Pereira hatte Mitgefühl mit ihm und setzte hinzu, Sie haben lateinisches Blut, Sie gehören zu denen, die es sich schwermachen im Leben. Ich war müde, ich hatte nicht so gut geschlafen, weil ich das Bett mit Esteves geteilt hatte, und ich wollte mich vor dem Mittagessen noch etwas hinlegen.
    Mitten auf der Treppe erfuhr ich die entsetzliche Neuigkeit.

13 Die Maschine, die dem
Menschen die Metaphysik raubt

    Der Tod von João da Silva Esteves, dem ruhmreichen Esteves voller Metaphysik, war ein harter Schlag. Doktor Bernardo sagte, er sei glücklich gestorben. Esteves hatte sich im Sprechzimmer kurz hingelegt, um sich mit dem Doktor zu unterhalten, erzählte ihm ganz entspannt die blödsinnigen Träume der letzten Nacht, stockte bei einem Satz, und da war er schon tot. Überrascht hatte Doktor Bernardo ihn gebeten, ach, Senhor Esteves, bringen Sie doch den Satz zu Ende, was wollten Sie gerade sagen? Und bemerkte erst danach, dass der andere, mitten in einer Geschichte, die ihn amüsierte, wie von einem Zauber berührt, steckengeblieben war. Er war auf unglaubliche Weise, schon ohne zu atmen, angespannt geblieben, tot. Doktor Bernardo kam zu mir und erzählte, Esteves habe sich genau an die verrückten Albträume der letzten Nacht erinnert, er habe über die Maschine gelacht, mit der man dem Menschen die Metaphysik rauben konnte, und gemeint, ich sei ein Engel von ihm. Senhor Silva, Esteves sagte mir, Sie seien ein Engel von ihm. Und ich, der bis dahin todtraurig geschwiegen hatte, sagte erst jetzt, Doktor, Sie wissen, dieser Mann ist einer der besten Verse Fernando Pessoas. Dieser Mann ist die Problematik unserer Dichtung. Seine Langlebigkeit war ein lange währender Marsch gegen die Niederlage.
    João Esteves hatte Doktor Bernardo erzählt, er hätte sich mit mir zusammen ins Bett gelegt, und gelacht. Stellen Sie sich vor,

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