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Das Haus der glücklichen Alten

Das Haus der glücklichen Alten

Titel: Das Haus der glücklichen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valter Hugo Mae
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anlächeln. Anísio richtete sich als ganzer Kerl viel nach den Erinnerungen an frühere Zeiten, er umkreiste die Signale, näherte sich dem Territorium, näherte sich dem Territorium langsam. Es sollte eine sorgfältige Eroberung werden. Ohne das Risiko, sich lächerlicher zu machen als nötig. Eine ausgereifte Liebeswerbung, die darauf vorbereitet ist, die offensichtlichsten Klippen zu umschiffen. Anísio, ein verliebter, aber durchtriebener Hund, hatte sie noch nicht geküsst und nicht einmal ihre Hand ergriffen. Keine Rede davon. Sie waren alt und hatten ihre Liebesabenteuer hinter sich, und er musste an sein Herzleiden denken. Er konnte sich keine Aufregung leisten, er durfte nur maßvoll in Stimmung geraten, damit er nicht diesen Muskel zerstörte, in dem man seine extremsten Gefühle bewahrt. Richtig wäre ein Liebesverhältnis, das körperlich nicht anstrengend wäre wie bei jungen Leuten. Es kam darauf an, dass dies eine aus den Kenntnissen und Träumen eines alten Menschen bestehende Liebeswerbung sein sollte. Die Träume der Alten sind wie das Gedächtnis der Fische. Sie dauern nur ein paar Sekunden, aber die paar Sekunden werden sich lohnen. Die Erwartung, das Leben sei eine unablässige Folge von Freude, stellt sich nie wieder her. Alles ist bruchstückhaft. Wir wissen genau, was wir uns sehnlichst herbeiwünschen. So träumte Anísio in kurzen Augenblicken von jedem Detail. Ohne dass etwas verdorben würde. Um zu erlauben, dass das Abenteuer Gestalt annimmt, damit die Gelegenheit nicht ungenutzt vorübergeht. Und Dona Glória do Linho, die sich angesichts der Doktorenmanieren des Bewerbers tatsächlich ganz klein und winzig vorkam, empfand schon deutlich, dass dieses schöne Gefühl wirklich ihr galt. Sie war verwirrt, wie alle Verliebten verwirrt sind, das Glück, einen solchen Mann begeistert zu haben, war unfassbar, das Glück, überhaupt jemanden begeistert zu haben, begeisterte sie am meisten, das Glück, die unglaubliche Energie, die ungeteilte Aufmerksamkeit eines anderen zu verdienen, nachdem das Alter sie unsanft in die Zeit geschoben hatte, in der sie diskret werden musste, diskret, um sich besser darauf vorzubereiten, nichts zu sein. Sie stand vom Bett auf, wobei sie achtgab, in dem winzigen Raum nicht an seinen Körper zu stoßen, und sie machte die eine oder andere Ausweichbewegung. Sie reckte den Hals, und abermals richtete sie sich ganz auf, um an den Antiquitäten ein Detail zu erkennen. Sie suchte nach etwas ihr Unbekanntem. Sie hatte das erregende Gefühl, dies hier zu verstehen, sich für die Kunstwerke zu interessieren, was gleichbedeutend damit war, sich für den Mann und seine Welt zu interessieren. Anísio erzählte ihr kleine Geschichten darüber und freute sich seines Glücks, solche Stücke erworben zu haben. Er freute sich vor allem seines Glücks, Dona Glória do Linho bei sich zu haben, die von ihren Gefühlen fast ein wenig überwältigt wurde und sich ebenso wie er bemühte, dass dieser Zustand länger währe. Anísio sprach, die beste Statue sei immer die lebende, und dennoch bewahre sie Glanz und Pracht eines Schatzes. Die Frau errötete wieder, und so verstummten sie beide für einen Moment, als sie an die leichtsinnigen Sachen dachten, die nicht einmal im Wörterbuch stehen und die den Menschen zwingen, durch die empfindlichste Seite der Schönheit von einem anderen Menschen abhängig zu sein.
    Sie gingen nun allein miteinander aus. Das heißt, ohne unsere Gesellschaft. Fortan hatten sie ihre geheimen Orte, denn wir wussten nicht, wo sie sich versteckten, und wir sollten auch nicht nach ihnen suchen. Sie wurden nur ganz selten gesehen, wie etwa zu den Mahlzeiten und in den kurzen Momenten, wenn sie uns auf der Treppe oder in den Korridoren über den Weg liefen. Dona Glória do Linho benahm sich, als würde sie, wenn sie könnte, am liebsten Mauern um sich und Anísio errichten, damit man sie nicht sähe, damit man nichts hörte und nichts von dem erfuhr, was ihre Zweisamkeit bedeutete. Wie sehr schämte sich die Frau, und sie tat alles, damit wir nicht glauben sollten, sie beide würden durch die Gesellschaft miteinander dem Laster verfallen, ein typisches Laster für jemanden, der glaubt, das Leben sei noch das gleiche wie viele Jahre zuvor. Sie wollte nicht mit irgendeiner anderen verglichen werden, mit einer Abenteurerin ohne Ehre und Familie. Sie hatte zu den seriösen Schneiderinnen gehört, die fachliches Können mit Verantwortungsgefühl vereinten, und sie

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