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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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ließ seinen Blick ihren Rücken hinabgleiten und erinnerte sich daran, daß sie sich immer über ihre breiten Hüften beschwert hatte. Aber Jonathan liebte die Art, wie der schwarze Rock sich eng um die schmale Taille schmiegte und darunter weiter wurde. Gern hätte er die Hand auf diese großzügigen Hüften gelegt und wie einst ihren Rhythmus gefühlt.
    »Ja, Roscoe«, sagte er ins Telefon. »Ja, danke. Das ist die Nummer, unter der du mich erreichen kannst. Ich danke dir sehr für deine Hilfe. Mach’s gut.«
    Er klappte das Telefon zu. »Ich brauche die Pläne der gesamten Anlage – Fabrik, Gelände, Büros – mit eingezeichneten Telefon- und Elektroleitungen.« Er sprach schnell, als eilten seine Gedanken den Worten voraus. »Und einen Plan, wenn du einen hast, von allen Modems und Computerterminals. Euer Internet-Server befindet sich vermutlich im Hauptgebäude?«
    »Ja, im dritten Stock.« Sie erkannte, daß er in vielem der alte geblieben war. Jonathan war immer schon ungeduldig gewesen. Wenn ihm etwas nicht schnell genug ging, dann sorgte er dafür, daß sich das änderte, ungeachtet der Konsequenzen. Jetzt spürte sie wieder die alte Ungeduld in ihm und die vertraute, verbissene Entschlossenheit, die bedeutete, daß Jonathan diesem Geheimnis auf den Grund gehen würde, koste es, was es wolle.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr und setzte sich dann rasch an ihren Computer. »Wie sicher ist euer System?«
    »Wir haben zwischengeschaltete Sicherungssysteme, Paßwörter, Codes.«
    »Die Hohenpriester geheuchelter Sicherheit.« Er tippte auf ein paar Tasten, schaute auf den Bildschirm und murmelte: »Dianuba-Software. Gut.«
    Er sah zu ihr auf. »Gewährt ihr Dianuba Technologies für die Wartung Zugang zu eurem Netz?«
    »Das müßtest du mit unserem Computerbeauftragten besprechen. Er ist allerdings, soviel ich weiß, schon nach Hause gegangen.«
    »Hat euer Netz Modems mit automatischer Antwort? Auf diese Weise kommen die meisten Eindringlinge ins System.«
    »Nein, wir haben Rückruf-Modems.«
    »In Ordnung. Unser Freund hier wird sich zweifellos wieder mit dir in Verbindung setzen. Ich werde eine Falle mit Rückverfolgung einrichten. Kannst du eurem Computerbeauftragten trauen?«
    Sie zögerte. »Laß nur«, fuhr Jonathan fort. »Wir arbeiten ohne ihn. Es geht schneller und ist sicherer.«
    »Jonathan … diese Drohung, noch mehr Menschen zu töten. Wie will er sie wahrmachen? Wir haben jetzt alle unsere Produkte aus den Regalen nehmen lassen. Wir werden im Rundfunk und im Fernsehen Warnungen senden. Wie kann er so sicher sein, daß es trotzdem noch Leute gibt, die unsere Produkte einnehmen werden – und zwar Tausende von Leuten?«
    »Er scheint sogar zu glauben«, Jonathan sah wieder auf die Uhr, »daß er es innerhalb von zwölf Stunden verhindern oder geschehen lassen kann. Charlotte, ich brauche einen Anschluß, an dem ich ungestört arbeiten kann und der den gleichen Zugangsstatus zu eurem Netz hat wie dein Computer.«
    Sie mußte nachdenken. Im gesamten Gebäudekomplex wimmelte es von Bundesagenten und Polizisten. Es gab keinen Ort, an dem er …
    »Ja«, sagte sie plötzlich. »Es gibt einen Anschluß. Ich glaube, niemand weiß, daß er überhaupt existiert.«
    »Gut.« Er stand auf, verstaute das Handy wieder in der schwarzen Reisetasche und zog den Reißverschluß zu. »Niemand hat mich reinkommen sehen. Da draußen ist das reinste Irrenhaus. Ich habe Des zugewinkt, aber er hat mich mit der Bemerkung, er würde jetzt keine verdammten Fragen mehr beantworten, abgewimmelt. Ich glaube, er hat mich nicht einmal angesehen. Ich möchte, daß du jetzt hingehst und ihm sagst, daß du eine Weile zu tun hättest und nicht gestört werden möchtest. Schaffst du das?«
    »Ja. Warte eine Minute.« Charlotte ging zu ihrem Cousin, der von klingelnden Telefonen, gehetzten Agenten und langsam durchdrehenden Angestellten belagert war. Sie zog ihn in eine Ecke und erklärte, sie wolle die Personalakten durchsehen, um eventuell Verdächtige herauszufinden. Außerdem habe sie vor, die Bücher und Konten auf Verdachtsmomente zu prüfen. Die E-Mail-Drohbriefe und Jonathan erwähnte sie nicht. »Ich brauche dich hier draußen, um die Firma zusammenzuhalten, Des.«
    Er tätschelte ihre Hand und sagte hinter der dunklen Sonnenbrille: »Mach dir keine Sorgen, Charlotte. Ich werde mich um alles kümmern.«
    Wieder in ihrem Büro, sagte sie zu Jonathan: »Das wäre erledigt. Wir können uns zur Hintertür

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